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> Reiseziel: Azoren > Termin: 09.05.-23.05.2009 > Reise-Nr.: AZO200901

Vulkaninseln im Atlantik - Die Azoren - Versunkenes Atlantis

Die Marina von Horta auf der Insel Faial bietet bei klarer Sicht einen ausgezeichneten Blick auf den höchsten Berg Portugals, den Pico.

Die Azoren sind zur Zeit des Passats ein Traumrevier für Segler, mit anhaltend guten Winden mittlerer Stärke. Vor allem für Atlantiküber-querer ist Horta auf Faial erste Anlaufstelle, und wer kennt dort nicht das berühmte Café Peter Sport, wo Segler und Welten-bummler sich ein buntes Stelldich-ein geben. Der Archipel besteht aus neun, nicht allzuweit voneinander

Auf dem Caldeirarand der Insel Terceira

entfernten Inseln, in denen manche Archäologen die Überreste des versunkenen Atlantis erblicken. In der Tat sind die Inseln vor ca. 160 Millionen Jahren dem Meer entstiegen, als erste von ihnen die südlichste, Santa Maria, als einzige nicht vulkanischen Ursprungs. Aber auf nahezu allen anderen finden sich mächtige Caldeiras, Überreste der bereits in grauer Vorzeit

Die kleine Praça da República

abgesprengten Gipfel. Lediglich die Insel Pico hat noch einen intakten Vulkan, den mit 2351 m höchsten Berg Portugals, der an klaren Tagen unschwer zu besteigen ist. Eines Tages jedoch wird auch er in die Luft fliegen und könnte dabei eine ähnliche Katastrophe anrichten, wie einst seine Nachbarn sie ausgelöst haben. Für den Segler jedoch sind diese Gefahren belanglos, er erlebt

So grün schimmern die Wassers des Lagoa Verde in echt!

auf den grünen, vom Tourismus kaum berührten Inseln ungetrübte Tage, die sich zu allerlei Landausflügen nutzen lassen.

Unsere Anreise erfolgt mit der TAP über Lissabon und führt von dort weiter nach Faial, wo unsere Jacht vor Anker liegt. Faial verfügt, ebenso wie die Inseln São Miguel, São Jorge und Terceira, über eine

Die Marina von Angra do Heroísmo ist gewiß die beste auf den Azoren.

ausgezeichnete Marina. Auf Graciosa liegen wir geschützt im alten Fischerhafen Praia, ebenso wie in São Roque do Pico auf Pico. Corvo kann man mit dem Schnell-boot von Flores aus erreichen, falls ein sicheres Liegen, wie so oft, hier nicht möglich ist. Auf Flores stehen uns alternativ, d.h. je nach Wind-richtung, die Häfen Lajes oder Santa Cruz zur Verfügung, so

Durch diesen Stollen betritt man die Caldeira von Graciosa.

daß sich stets eine Möglichkeit des Anlegens findet. In 14 Tagen ist es möglich, problemlos alle 9 Inseln anzusteuern und kennenzulernen. Einen größeren Schlag erfordert lediglich der Abstecher zu den nordwestlichsten Inseln Corvo und Flores. Diese lassen sich nur erreichen, wenn eine Nachtfahrt eingeplant wird. Je nach Windver-hältnissen sowie bei ausreichender

Sich durch ein Bild am Kaiboden verewigen - das hat auf Horta Tradition.

Windstärke werden entweder die Insel Santa Maria oder die Insel Flores zuerst angesteuert. Auf Santa Maria halten wir uns einen Tag auf, um uns von den Anstrengungen der Nachtfahrt zu erholen.  Am nächsten Tag geht es dann weiter zur Insel São Miguel, wo uns die Marina von Ponta Delgada in allen Belangen entschädigt. Wir nutzen den nächsten Tag für Ausflüge zum

Selten sieht man den Pico so klar wie hier beim Landeanflug auf Horta.

Vista do Rei und für Wanderungen im Gebiet von Sete Cidades, den «sieben Städten». Die Caldeira ist gefüllt mit den beiden Seen Lagoa Verde und Lagoa Azul. Durch einen Überlaufstollen, der durch die Kraterwand getrieben wurde, wandern wir hinab nach Mosteiros und fahren von dort mit dem Bus oder dem Taxi zurück nach Ponta Delgada. Wer diese Wanderung

nicht mitmachen möchte, kann den Tag für eine Stadtbesichtigung nutzen. Hierauf folgt ebenfalls ein längerer Schlag, der sich jedoch nicht bis nach Mitternacht erstrecken wird, zur Insel Terceira. In Terceira kann man entweder eine Halbtagstour zu den Furnas do Enxofre und zur fantastischen Höhle Algar do Carvão unternehmen oder sich der Besichtigung des Castelo

Vom Aussichtspunkt Vista do Rei kann man hinab in die Caldeira zu den Seen Lagoa do Azul und Lagoa do Verde wandern.

do São João Baptista auf dem Monte Brasil widmen, der eine fantastische Aussicht auf Angra do Heroísmo bietet. Von Terceira laufen wir die Insel São Jorge an, die sich langgestreckt wie ein Aal gegenüber der Insel Pico hinzieht. Auch São Jorge ist eine Insel ideal zum Wandern. Von Velas führt eine aussichtsreiche Wanderung über die Höhenzüge nach Rosais, wobei

Hafenort Praia auf Graciosa

man den Pico majestätisch immer zu seiner Linken hat. Die Wanderung kann noch fortgesetzt werden bis zur nordwestlichsten Spitze der Insel, wo der Leuchtturm steht. Zurück gelangt man nur mit dem Taxi, da der Bus nur dreimal in der Woche fährt. Einkehren kann man in dem stillen Ort Rosais. São Jorge ist unser Sprungbrett nach Graciosa, wo wir den nächsten Tag

In der Marina von Horta geht an Seglern alles vor Anker, was von Amerika kommt und nach Europa will.

mit einer Rundwanderung um die Caldeira in herrlich unberührter Natur und zu einem Abstieg in die Furna do Enxofre nutzen können. Von Graciosa aus versuchen wir als nächstes die Insel Flores zu erreichen, bei ungünstigen Winden mit einem Zwischenstop in Pico oder Faial. Nach anstrengender Nachtfahrt haben wir den nächsten Tag als Ruhepause verdient. Wir

Wie ein Wurm so schmal zieht sich die Insel São Jorge gegenüber von Pico hin.

nutzen unsere freie Zeit mit Wanderungen auf Flores in die Caldeira Funda oder zu einem Abstecher auf die Insel Corvo. Abhängig davon, wieviel Zeit uns noch verbleibt und wie unsere Rückflüge gelegt sind, bleiben wir einen oder zwei Tage auf Flores. Nachdem wir uns von den Anstrengungen der letzten Tage ein wenig erholt haben, geht es zum

In Ponta Delgada steht auf der Praça Gonçalo Velho eine wenig beeindruckende Statue des Erschließers der Azoren.

Abschluß unserer Reise zurück nach Horta. Den letzten freien Tag kann jeder nutzen, wie er möchte. Die einen werden sich für eine Besteigung des Pico entscheiden, sofern dies wettertechnisch möglich ist, andere werden in die Caldeira von Faial hinaufsteigen oder auf der einen oder anderen Insel eine Rundfahrt unternehmen. Auf jeden Fall werden wir alle einen

Der Torre de Belém ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons.

unvergeßlichen Urlaub mit unvergleichlichen Eindrücken erlebt haben, ehe es über Lissabon zurück in die Heimat geht.

 

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