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18. November 2006

Herr Bernd Z. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,

durch einen Zufall bin ich auf Ihre Internetseite über den Oman gestoßen. Im allgemeinen ist es mir völlig egal, was andere Menschen veröffentlichen, aber hier ist es des Schlechten doch zuviel.

Ihre Seite ist zwar sehr interessant geschrieben, doch leider auch sehr falsch. Ich lebe seit mehr als einem Jahr im Oman und denke, daß man, wenn man über ein Land schreibt, natürlich aus seiner ganz persönlichen Sicht berichten kann, trotzdem aber bei der Wahrheit bleiben sollte. Zumindest sollten Sie irgendwo eine Jahreszahl einfügen, wann dieser Bericht entstanden ist; von 2004 kann er wohl kaum sein. Aber selbst dann werden aus den Unwahrheiten keine Wahrheiten.

Sei es gleich zu Beginn Ihrer Reportage, als sie die Königin von Saba mal schnell in den Oman schickten, sei es, daß sie die Banken, Botschaften und Ministerien von Ruwi bzw. Shatti Al-Qurum nach Al-Khuwair verlegten oder behaupteten, daß kein einziges Hotel einen eigenen Strand hat (das Al-Bustan hat einen seit seiner Eröffnung 1985) oder bis hin zur zoologisch absolut unsinnigen Behauptung, die Schildkröten legen ein Dutzend Eier, so ist Ihr Bericht voller Halbwahrheiten, Ungenauigkeiten oder schlichtweg Unwahrheiten.

Natürlich kann man nach einem kurzen Aufenthalt nicht erwarten, daß ein Tourist alles genau wiedergibt. Doch wenn man sich schon selbst zur Schau stellen möchte im Internet, dann sollte es auch stimmen. Nur eine interessante und blumige Ausdrucksweise reicht dann doch nicht aus. Ich würde mich schämen, so etwas zu "veröffentlichen", um so mehr, als daß in der jetzigen Zeit viele Urlauber aus Deutschland in den Oman kommen und sich selbst ein Bild machen können.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Z.

Shatti Al-Qurum, Oman

Antwort: Sehr geehrter Herr Z.,

mein Reisebericht ist im Jahr 2004 fertiggestellt worden, wie sich aus dem Copyright-Vermerk ergibt, er wurde unmittelbar nach der Reise veröffentlicht. Keiner meiner damaligen Reisegefährten hat in einer Form widersprochen, wie Sie es tun, vielleicht haben wir das Land demnach gemeinsam anders erlebt, als er Ihnen heute vorkommt. Als Informationsquellen habe ich einschlägige und anerkannt gute Reiseführer benutzt, ebenso wie Ausführungen unseres deutschen Reiseleiters eingeflossen sind, die in bezug auf ihre Richtigkeit nicht immer nachprüfbar waren. Ganz so tragisch wie Sie finde ich es allerdings nicht, wenn Schildkröten in Wirklichkeit etwas weniger Eier legen als ein Dutzend. Der Sachverhalt ist zu belanglos, als daß man der tatsächlichen Zahl kritisch nachgehen müßte. Wenn es etwas weniger sind, dann habe ich eben eine rhetorische Übertreibung begangen, die ich bei Gelegenheit immer noch korrigieren kann. Auch die Sache mit den Stränden ist sicherlich mißverstanden worden. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich nicht in Zweifel gezogen, daß das Al-Bustan-Hotel am Meer liegt und die Hotelbesucher selbstverständlich auch Gelegenheit haben, im Meer zu baden. Vermutlich wollte ich nur zum Ausdruck bringen, daß es im Oman keinen privaten Strandbesitz gibt wie bei unseren Millionären am Starnberger See, die der Öffentlichkeit den Zutritt verwehren. Sei’s drum. Schämen brauche ich mich weder für die blumige Ausdrucksweise, die ja in arabischen Ländern üblich, wenn nicht sogar ausdrücklich erwünscht ist, noch für die Photos, die ich gemacht habe. Wenn einiges über den historischen Hintergrund der Königin von Saba bis heute nicht geklärt ist und ich darüber unwissenschaftlich „geplaudert“ habe, so bitte ich mir das nachzusehen. Es gibt ganz andere Menschen, die noch völlig unwissenschaftlichere Dinge behaupten, als ich es tue. Zudem sind weder mein Reisebericht noch ich das Maß aller Dinge. Ich habe die Reise so dargestellt, wie ich sie subjektiv erlebt habe. Ich habe den Reisebericht auch nicht für die Öffentlichkeit geschrieben – zum Glück habe ich das nicht nötig –, sondern ganz allein für mich, um mich später noch daran erinnern zu können. Die Erfahrung lehrt nämlich, daß man vieles wieder vergißt, wenn man es nicht aufschreibt, und ich genieße es eben, nach längerer Zeit eine Reise wieder Revue passieren zu lassen. Daneben steht es jedermann frei, sich seine Reiseinformationen von offizieller Seite zu besorgen, ich denke, wenn jemand sich sein Wissen aus dem Internet holt, ist er selber schuld, denn es besteht keinerlei Anspruch darauf, daß die Informationen, die dort angeboten werden, einen 100%igen Wahrheitsgehalt besitzen. Es ist also grundsätzlich Vorsicht damit geboten, sich keine anderen Quellen zu erschließen, was aber nicht heißt, daß das, was man aus offiziellen Reiseführen entnimmt, nun immer seine Richtigkeit besitzt, davon habe ich mich selbst schon des öfteren persönlich überzeugen können. Gewiß ist auch in anderen Reiseberichten, die ich verfaßt habe, einiger Taubendreck liegengeblieben. Es wurde aber an keiner Stelle gesagt, daß ich eine hundertprozentige Garantie für irgendwelche Äußerungen gebe. Daß ich den Leser aber umgekehrt auch nicht völlig in die Irre führen will, das dürfen Sie mir glauben. Es ist auch keineswegs so, daß ich dem von Ihnen aufs innigste geliebten Land, das Sie beinahe väterlich in Schutz nehmen, irgendwelchen Schaden zufügen möchte. Merken Sie das bei Ihrem lokalen Umgang bitte an, wenn die Deutschen im Ausland gerade wieder einmal dabei sind, in Verruf zu geraten. Trotzdem bedanke ich mich, daß Sie sich die Mühe gemacht haben, mich auf Fehler hinzuweisen.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Hiebl


10. Januar 2006

Mario G. Z. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,

habe mir Ihre Dias angesehen, danke für die schönen Impressionen, ich reise von 28.4. bis 5.5. nach Oman, Musqat und VAE, Dubai und hab' nun eine Vorfreude.

Danke für die Veröffentlichung Ihrer besonders schönen Fotos.

Lieben Gruß,

Mario G. Z.


30. September 2005

Herr Willi R. schreibt: Guten Tag,

gestern sagte mir ein Geschäftsmann, daß er vor einiger Zeit das Grab des Hiob besucht habe. Mich würde sehr interessieren, woher man sicher weiß, daß der in der Bibel genannte Hiob wirklich dort begraben liegt? Er hat ja immerhin vor einigen tausend Jahren gelebt.

Ich wäre ihnen sehr dankbar für entsprechende Hinweise!

Mit freundlichen Grüßen

Willi R.

Antwort: Sehr geehrter Herr R.,

nördlich von Salalah, im Jebel Qara, etwa 22 km von der Stadt entfernt, befindet sich das Mausoleum eines Propheten, den die Muslime Nabi Ayoub, die Christen Hiob nennen. Das Grab ist auch als Job's Tomb - eine Verballhornung des Wortes Hiob - bekannt. Mehr weiß der Oman-Reiseführer von Peter Franzisky und Kirstin Kabasci, erschienen im Reise Know-how Verlag, darüber nicht zu berichten. Wirklich gut recherchiert! Leider ist es nun trotz dessen, was Einheimische behaupten, durchaus nicht so, daß Hiob dort, wo sein Grab angegeben wird, in Wahrheit auch begraben liegt. In vielem steckt meist ein Körnchen Wahrheit, doch dürfte es sich bei dieser Erzählung um eine reine Legende handeln, auch wenn die Menschen dort noch so sehr daran glauben. Gäbe es sichere Beweise, so wäre dieses Mausoleum bestimmt schon längst zu einem Wallfahrtort geworden und würde von Pilgern nur so heimgesucht. Jedenfalls lassen sich eindeutige historische Quellen nicht angeben, und insofern muß ich Sie wirklich enttäuschen. Daß Hiob vor einigen tausend Jahren gelebt hat, mag ja nun nichts besagen, denn es gibt ja auch durchaus eindeutige Orts- und Personenbeschreibungen in der Bibel. Daß freilich die Stelle, wo sich der Sarkophag befindet, irgendeinen höheren Wahrheitsgehalt hat, läßt sich mit Recht bezweifeln.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Hiebl