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10. August 2008

Betreff: Ihre Homepage (Infos zu Akakor)

Guten Tag, Herr Hiebl

Einen herzlichen Dank an dieser Stelle für den beigefügten Link sowie der schnellen Antwort, mit der ich gar nicht rechnete.

Habe mir soeben Ihren ausführlichen Reisebericht durchgelesen, der nicht nur interessant und spannend von Ihnen aufgesetzt wurde, sondern hohen Lesegenuss garantiert. Man reist in diesem Bericht mit und kann die beschriebenen Atmosphären sehr gut nachempfinden.

Ich suchte im Internet nach Büchern von Ihnen, da ich annahm, Sie wären Schriftsteller.

Schade, dass es keine zu finden gibt, es sei denn, Sie schreiben Bücher unter einem Pseudonym. Anschließend durchstöberte ich noch einmal Ihre Startseite und stieß so auf ihr Projekt: "Outremer".

Für dieses Projekt wünsche ich Ihnen nicht nur viel Erfolg, vor allem eine wundervolle "Entdeckungsreise" mit Ihren Protagonisten, die sicherlich einiges zu erzählen haben. Auf jeden Fall werde ich nun gespannt auf die Fertigstellung warten.

Ich möchte gerne noch einmal auf Akakor zurück kommen, wenn Sie gestatten.

Sie schrieben, dass eines Ihrer Ziele wäre, eine Crew zusammenzustellen, die sich eines Tages auf die Suche nach dieser Stadt oder/und nach den überrestlichen Funden jener auf den Weg machen wollen.

Hegen Sie diesen Wunsch noch immer oder haben Sie dieses Vorhaben schon beiseite gelegt?

Falls diese Frage zu persönlich ist, möchte ich mich dafür entschuldigen.

Ich weiss eigentlich auch nicht, weshalb ich danach frage.

Vielleicht, da ich hoffe, dass es eines Tages Menschen gibt, die auf jene Funde stoßen werden. Denn unabhängig davon, was man öffentlich im Internet an Informationen darüber nachlesen kann, glaube ich, dass es nicht nur Überreste zu entdecken gäbe, die der Menschheit bisher verborgen blieben und Licht ins Dunkel bringen könnten.

Auf der anderen Art hoffe ich stets, dass niemand jene Entdeckung machen möge, damit "etwas" behütet bliebe, was vielleicht Behütung bedarf und nicht deren materielle Ausschlachtung und Sensationspräsentation.

Doch wenn es Menschen gäbe, die mit Respekt und nötiger Bedachtsamkeit mit Wahrheit umzugehen wüssten, wäre gerade jene Entdeckung tatsächlich wünschenswert und zudem auch reif.

In der Hoffnung, Ihnen nicht zu nahe damit getreten zu sein, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Claudia K.

Antwort: Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für die netten Zeilen. Gerne beantworte ich noch Ihre weiteren Fragen.

Nein, ich bin kein Schriftsteller im klassischen Sinne, sondern Hobby-Autor. Ich schreibe Reiseberichte, weil ich sicher zu den wenigen Leuten gehöre, die auf der Welt am weitesten herumgekommen sind. Ich übersetze auch lateinische Chronisten des Mittelalters ins Deutsche und veröffentliche das Ganze als sogenannte e-Books im Internet. Es gibt etliche Leute, die so etwas interessiert, und warum soll dieses Wissen bei mir daheim brachliegen, wenn es anderen etwas nützt. Es ist sicher unüblich, daß jemand soviel schreibt wie ich und vielleicht auch ein bißchen skurril, das übers Internet zu tun. Natürlich rede ich lieber, als daß ich schreibe, aber viele Leute haben an meinen Themen kein Interesse und lenken das Gespräch lieber in andere Bahnen, wo ich wiederum nicht mitreden kann (z.B. beim Jazz).

Die Reiseberichte dienen einfach meiner persönlichen Erinnerung, denn allein die Bilder nach Jahren wieder anzusehen, das ist zu wenig. Der Mensch vergißt doch recht schnell, besonders dann, wenn er vieles erlebt hat. Sehen wir es doch einmal pragmatisch: Die Zeit, die andere vorm Fernseher verbringen, nutze ich zum Schreiben. Das bewahrt nicht nur vor Alzheimer, sondern stärkt auch das Gedächtnis, und man hat das Gefühl, etwas vollbracht zu haben, wovon man im Beruf nicht immer überzeugt ist. Ich muß noch viele Jahre arbeiten, daher komme ich eigentlich nicht zu dem, was ich mir vorgenommen habe. Es ist richtig, daß ich an einer Stoffsammlung zu einem historischen Roman arbeite. Vielleicht wäre es fantasievoller, einfach nur Geschichten zu erfinden, im Stile eines Harry Potter. Ich habe es noch nicht ausprobiert, könnte es mir aber gut vorstellen.

Nun zu Tatunca Nara. Ich hatte schon Kontakte geknüpft, ihn zu besuchen, aber er hat Angst vor Journalisten und mich durch Mittelsmänner abwimmeln lassen. Ich wollte tatsächlich losziehen und nach versunkenen Ruinenstätten im Amazonasgebiet suchen. Doch dann habe ich jenen Artikel

http://www.manfredhiebl.de/Esoterik/o-enigma-da-floresta.htm

entdeckt, ihn ins Deutsche übersetzen lassen (mein Portugiesisch ist, mit Verlaub, zu schlecht) und kam mir anschließend ganz schön genarrt vor. Seitdem ist die Angelegenheit bei mir unter Esoterik abgelegt, ich werde nicht mehr meine Zeit auf Akakor verschwenden, wenngleich ich, das gestehe ich offen ein, einige Zeit lang tatsächlich daran geglaubt habe. Davon unbenommen ist Archäologie mein Hobby geblieben, und ich bin der Überzeugung, daß man andere Ruinenstätten finden könnte, würde man nur lange genug danach suchen. Unabhängig davon habe ich Tatunca Nara damals von jeder Schuld freigesprochen,

http://www.manfredhiebl.de/Politik/Nehberg.pdf

hatte auch Kontakt zu Leuten, die mit ihm unterwegs waren und ihn mir beschrieben. Aber das ist meine ganz persönliche Psychoanalyse, und ich habe mich schon mehrmals in Menschen, die ich zu kennen glaubte, geirrt.

Allmählich wächst aber wohl doch Gras über die Geschichte.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Hiebl