Aussterben der
Dinosaurier erfolgte durch Kollision mit Himmelsobjekt
14. März 2001:
Neue
Erkenntnisse liefern den Beweis dafür, daß das größte
Massensterben auf der Erde - ein Ereignis, welches 250 Millionen
Jahre zurückliegt und 90 Prozent allen Lebens auf Erden
auslöschte - durch den Zusammenstoß mit einem Kometen oder
Asteroiden ausgelöst wurde.
Über 90 Prozent aller Meeresarten und 70
Prozent aller Landwirbeltiere gingen als Folge davon unter. Das
was ein Team herausgefunden hat, wird morgen in der Zeitschrift Science
veröffentlicht.
Die Kollision war nicht direkt
für das Aussterben verant-wortlich, löste jedoch eine Reihe von
Ereig-nissen aus wie etwa gewaltigen Vulkanis-mus und
Verände-rungen im Sauerstoff der Weltmeere, im Meeresspiegel und
im Klima. Dies wie-derum führte, nach Aussagen des Teams, zu
einem Artensterben großen Stils.
Wenn Arten sich nicht
anpassen können, gehen sie unter. Es ist eine Art "Survival
of the fittest". Um 90 Prozent der Organismen k.o. zu
schlagen, müssen sie auf mehr als einer Front angegriffen
werden.
Die Wissenschaftler
kennen die Stelle des Einschlags vor 250 Millionen Jahren, als
alles Land der Erde den Superkontinent Pangea bildete, nicht.
Jedoch hinterließ der Körper aus dem All seine Visitenkarte -
komplexe Kohlenstoffmoleküle, die man
Buckminster-Fullerene oder kurz Buckyballs nennt, in deren
käfigartiger Struktur die Edelgase Helium und Argon
eingeschlossen sind. Fullerene, die mindestens 60
Kohlenstoffatome enthalten und eine Struktur besitzen, die einem
Fußball oder einem geodätischen Dom ähnelt, sind nach
Buckminster Fuller, dem Erfinder des geodätischen Doms, benannt.
Die Forscher wissen,
daß diese speziellen Buckyballs extraterrestisch sind, weil die
Edelgase, die darin gefangen sind, ein ungewöhliches
Isotopenverhältnis aufweisen, Atome also, deren Kerne dieselbe
Anzahl an Protonen, aber eine unterschiedliche Anzahl von
Neutronen haben. Terrestrisches Helium ist meistens He4,
wohingegen extraterrestrisches meist He3 ist.
"So etwas entsteht in Karbonsternen.
Das macht es so aufregend, Fullerene als Nachweis herausgefunden
zu haben. Die extremen Temperaturen und Gasdrücke in
Karbonsternen sind vielleicht der einzige Art und Weise, wie
extraterrestrische Edelgase in ein Fulleren hineingebracht werden
konnten."
Diese gasbeladenen
Fullerene wurden außerhalb des Sonnensystems gebildet, und ihre
Konzentration in den Sedimentschichten an der Grenze zwischen den
Perioden des Perms und des Trias bedeutet, daß sie von Kometen
oder Asteroiden überbracht wurden. Die Forscher schätzen, daß
der Komet oder Asteroid etwa 6 bis 12 km im Durchmesser war oder
ungefähr dieselbe Größe hatte wie der Asteroid, den man für
das Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren
verantwortlich macht.
Die verräterischen
Fullerene, die Helium und Argon enthalten, wurden Stellen
entnommen, wo die Grenzschicht zwischen Perm und Trias in Japan,
China und Ungarn offenliegend gewesen war. Der Beweis bei der
ungarischen Stätte war zwar nicht so überzeugend, aber dafür
liefern die Proben aus China und Japan einen deutlichen Beweis.
Dem Team wurde die
Arbeit deswegen um so schwerer gemacht, weil nur wenige, 250
Millionen Jahre alte Gesteine auf der Erde übriggeblieben sind,
denn die meisten Gesteine dieses Alters wurden durch tektonische
Prozesse des Planeten wiederverwertet:: "Es hat uns zwei
Jahre gekostet, diese Untersuchungen anzustellen, den Versuch zu
unternehmen, sie soweit einzugrenzen, daß wir die Signatur der
Fullerene sehen konnten."
Wissenschaftler wissen
seit langem von dem Massesterben vor 250 Millionen Jahren, da
zahlreiche Fossilien unterhalb der Trennmarke wie Trilobiten, die
einstmals über 15000 Arten stellten, hart an der Trennmarke
verschwinden und oberhalb von ihr nicht zu finden sind. Es gibt
auch einen deutlichen Hinweis darauf, daß das Aussterben sehr
schnell passierte, in einer Größenordnung von 8000 bis 100000
Jahren, was durch die jüngsten Forschungsergebnisse gestützt
wird.
Vor kurzem dachte man,
daß jeglicher Zusammenstoß mit einem Asteroiden oder Kometen
ein verstärktes Auftreten des Elements Iridium hinterlassen
würde, demjenigen Anzeichen, das in Sedimentschichten aus der
Zeit des Austerbens der Dinosaurier gefunden wurde. Iridium wurde
an der Grenze zwischen Perm und Trias entdeckt, jedoch nicht
annähernd in einer Konzentration wie beim Aussterben der
Dinosaurier. Der Unterschied rührt wohl daher, weil die beiden
Körper aus dem All, die auf die Erde knallten, unterschiedliche
Zusammensetzung hatten.