13. Januar 2011
Erwin N. schrieb: Sehr
geehrter Herr Hiebl,
ich habe mir Ihre Lösungsvorschläge zum Einsteinrätsel
angesehen. Sie kommen auf mehrere Lösungen, wenn sie die Aussage
"Das grüne Haus steht links vom weißen Haus" relativieren.
1. |
Niemand
macht ein Rätsel, in welchem es mehrere unterschiedliche
Lösungen abhängig von zynischen Aussageinter- |
|
pretationen
gibt. |
2.
|
Die
Tatsache, daß dadurch mehrere Lösungen möglich sind, ist
schon ein eindeutiges Indiz dafür, daß der Verfasser |
|
dieses
Rätsels mit der Aussage "links vom" auch "links neben"
gemeint hat. Logisch, oder sind sie auch noch Jurist? |
3.
|
Die
Tatsache, daß der Autor die Frage stellt: "Wem gehört
der Fisch?" beinhaltet die Aussage, daß er einer
bestimmten |
|
Person
gehört, und nicht mal dem einen und mal dem andern. Er
hätte ansonsten gefragt, wem alles der Fisch gehören
|
|
kann. |
4.
|
Den "Fisch"
aus dem Kontext zum Rätsel zu reißen beschreibt Ihre
Denke. Ich bin sprachlos. |
Aber mir
ist völlig klar, daß Sie derartige Hinweise einfach
"wegrelativieren". Sie haben bereits jemanden, der Sie darauf
hingewiesen hat, als Zyniker und Unwissenden bezeichnet. Der
Zyniker und Unwissende sind Sie! Es gibt nämlich einen
eindeutigen Beweis
dafür, daß Sie falsch interpretieren oder, wie Sie es
ausdrücken, "relativieren". Da Sie diesen nicht erkannt haben,
deutet es erstens eindeutig darauf hin, daß
Sie nicht zu den Besagten 2 %
gehören, und zum anderen, daß Sie von diesem Rätsel nur
eine Ahnung haben und es definitiv nicht vollständig gelöst bzw.
durchschaut haben.
Dieser Beweis macht Ihre
Zusatzlösungen unmöglich!
Als kleine Denkhilfe gebe ich
Ihnen ein kleines Rätsel auf. Es sollte Sie der wahren,
eindeutigen und immer gleichen Lösung "Der Fisch gehört dem
Deutschen" etwas näher bringen.
Ein Mathematiker möchte gern ein Mathematikbuch verkaufen. Er
klingelt an einer Haustür. Die Mutter von drei Töchtern öffnet
und sagt: "Ich kaufe, wenn sie wissen, wie alt meine drei
Töchter sind." Das Produkt der drei Altersangaben ergibt 36, die
Summe entspricht unserer Hausnummer. Der Mathematiker ist
einverstanden und geht. Nach einem Augenblick kommt er zurück
und sagt zur Mutter: "Eine Angabe fehlt mir noch." Die Mutter
antwortet: "Darauf habe ich schon gewartet. Die älteste spielt
Klavier." Darauf der Mathematiker: "Danke! Die Töchter
sind......Jahre alt".
Frage: Wie alt sind die Töchter ?
Hochachtungsvoll
Erwin N.
Antwort: Sehr geehrter Herr N.,
Sie haben
das Rätsel leider nicht gelöst, weil Sie nicht erkannt haben,
daß es keine eindeutig bestimmbare Lösung gibt. Das Rätsel wäre
zu einfach, wenn es nur eine Lösung hätte. Daran ist nichts
zynisch. Es ist kein Trick dabei und es wird auch nichts
relativiert, bis auf die Kenntnis dessen, was links bedeutet.
Alle Hinweise sind absolut, z.B. "Der Däne trinkt gerne Tee".
Neben heißt stets "unmittelbar neben", und auch der Nachbar ist
stets der "nächste Nachbar". Links heißt aber keinesfalls "links
neben", denn dann wäre es ja eindeutig. Links ist das einzige,
was in dem Rätsel nicht eindeutig ist, und daher kann das grüne
Haus zwei mögliche Positionen einnehmen. Es kommt für das grüne
Haus entweder Haus 1 oder Haus 4 in Betracht. Im Falle, daß das
grüne Haus Haus 4 ist, muß das weiße Haus zwingend Haus 5 sein.
In diesem Fall gehört der Fisch dem Deutschen. Das ist noch
relativ unkompliziert. Etwas komplizierter wird es, wenn das
grüne Haus Haus 1 ist, denn dann kann das weiße Haus entweder
Haus 3 oder Haus 5 sein, weil es rechts von ihm stehen muß. Haus
4 scheidet aus, weil diese Möglichkeit schnell zu Widersprüchen
führt, und Haus 2 ist voreingestellt blau. Allein durch diese
drei Kombinationsmöglichkeiten kommen die fünf verschiedenen
Lösungen zustande, die aber nachweislich alle die angegebenen
Bedingungen erfüllen. Das können Sie leicht selbst nachprüfen.
Weil Sie
das Rätsel nicht gelöst haben, versuchen Sie nun, mir ein
Gegenrätsel
aufgeben. Dieses beruht aber auf Zerlegungen der Zahl 36 = 1*1*2*2*3*3, die
ich in der Quersumme nicht alle anführen will. Fest steht, daß
die Quersumme 13 zweimal zustande kommt und damit als einzige
nicht eindeutig ist, und zwar ist 13 = 1+6+6 und ebenso gleich 2+2+9.
Da der Mathematiker diese Hausnummer offenbar abgelesen hat, war
ihm nicht klar, ob die beiden Jüngeren die Zwillinge sind oder
die beiden Älteren. Nachdem nach Auskunft der Mutter die Älteste
Klavier spielt, kann sie kein Zwilling sein, also bleibt nur
übrig, daß die beiden jüngeren Töchter jeweils 2 Jahre alt sind
und die ältere 9.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred
Hiebl
13. Februar 2009
Heidemarie B. schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
immer mal
wieder mache ich in Abständen dieses Rätsel, weil es einfach
Spaß macht. Jetzt habe ich es ausgedruckt, um es meinem Neffen
zu schenken, der Physik studiert. Dann habe ich mir auch die
Lösungen angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, daß wohl ein
Schreibfehler vorliegt – bei 2. Teil (der Clou) schreiben Sie
unter 1. (Anmerkung), daß der Norweger im zweiten Haus wohnt, er
wohnt aber im ersten Haus, was Sie auch ganz richtig
aufzeichnen. Können Sie das korrigieren, das müßte doch schon
sehr vielen Leuten aufgefallen sein oder nicht? Ich komme aber
immer nur auf die Lösung, daß der Deutsche den Fisch hat,
allerdings gehe ich von links nach rechts entsprechend unserer
Schreibweise vor.
Mit
freundlichen Grüßen
Heidemarie
B.
Antwort: Sehr geehrte Frau B.,
zum Glück
liegt hier kein Schreibfehler vor, aber Ihr Kommentar ist
zulässig. Denn der Satz geht noch weiter und ist ohne den
Nachsatz wirklich falsch zu interpretieren. Es heißt nämlich:
«Dieses
kann nur das Haus des Milchtrinkers sein, da in dem zweiten
Haus, welches noch keine Farbe hat, bereits der Norweger wohnt.»
Gemeint ist also nicht das zweite Haus in absoluter Reihenfolge,
sondern das zweite Haus, welches relativ zu den andern noch
keine Farbe hat. Das erste Haus, welches noch keine Farbe hat,
ist das Haus des Milchtrinkers. Das zweite Haus, welches noch
keine Farbe hat, ist folglich das Haus des Norwegers. Denn dem
zweiten, vierten und fünften Haus, wenn die Zählung links
beginnt, ist laut erstem Schritt bereits eine Farbe zugeordnet.
Das 2. Haus von links nach rechts ist blau, das vierte grün, das
fünfte weiß. Auch hier ist wieder nicht gesagt, ob die Zählung
wirklich von links nach rechts läuft, denn es könnte genausogut
umgekehrt sein, und man hätte keine Handhabe, dies zu
widerlegen. Auch die spiegelbildliche Richtung liefert eine
Lösung, denn: Alles ist relativ.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred
Hiebl
25. Dezember 2009
Dennis W. schrieb: Hallo
Manfred,
frohes
Fest erstmal. Ich bin auf Deine Seite gestoßen und frage mich,
ob Du bei Deiner relativen Lösung für das Einsteinrätsel nicht
vielleicht etwas außer acht läßt.
Und zwar
denke ich, es wäre ganz in Einsteins Sinn gewesen, daß ein
Mensch, der sich wirklich zu den 2 % zählen möchte, auch auf die
Idee kommt, daß der Ausdruck
«links
von»
eine (relative) Frage des Standpunktes des Beobachters oder
besser gesagt der Perspektive ist.
Denn aus
der Sicht einer Person, die sich im Haus befindet, wäre
«links
von»
etwas anderes als aus der Sicht einer Person, die vor den
Häusern steht.
Somit
müßte man die möglichen Lösungen noch erweitern, oder befinde
ich mich da auf dem Holzweg?
Schöne
Grüße
Dennis
Antwort: Hallo Dennis,
alles, was
in Richtung
«relativ»
weist, tendiert in die richtige Richtung, wenn es konsequent
durchgehalten wird. Und wo immer jemand etwas herausfindet, was
nicht absolut ist, ist dies ein überlegenswerter Ansatz.
Unsere
Sprache ist eben deutlich älter als die philosophische oder
mathematische Disziplin der Logik, die erst viel später geboren
wurde, nachdem es bereits seit Jahrtausenden Sprachen gab.
Der
Begriff des Bezugssystems ist einer der fundamentalen Begriffe
in der Physik. Im heliozentrischen Weltbild kreisen die Planeten
auf Ellipsen um die Sonne, im geozentrischen können sie sogar
rückwärts laufen und umkehren, ihre Bahn ist auf den ersten
Blick nicht interpretierbar. Selbst der Begriff
«rechts»
allein sagt noch nicht viel aus. Die Frage
«rechts
wovon?" ist durchaus berechtigt und keineswegs
selbstverständlich.
Die
Sprache vermeidet die exakte Angabe des Bezugssystems, man setzt
die richtige Richtung intuitiv voraus. Dabei ist Intuition oft
nur reine Glückssache. Selbst wenn es nur zwei gleichwertige
Möglichkeiten gibt, ist die statistische Trefferquote lediglich
50 %, wenn man die zweite übersieht. So mancher, der auf Anhieb
sagen würde:
«Aber
das war doch klar»,
sieht seinen Fehler bei längerem Nachdenken schließlich ein und
gibt zu, daß er etwas übersehen hat.
Manche
Begriffe sind nicht relativ. Wer meint, Blau sei nur für unser
Auge blau, übertreibt die Sache ein bißchen. Aber im
Einstein-Rätsel wird nur eine
«endliche»
Anzahl relativer Angaben gemacht, keinesfalls eine unendliche.
Daher hat es endlich viele Lösungen, wie viele Begriffe man auch
als relativ erkannt haben mag. Der Rest ist reine Kombinatorik.
Aber auch, wenn man nur wenige relative Begriffe identifiziert
hat, ergeben sich damit schon eine Fülle von Möglichkeiten.
Ich
glaube, es ist noch nicht einmal entscheidend, ob man nun
wirklich alles, was darin relativ ist, identifizieren konnte,
wichtig für den Normalsterblichen ist doch nur, daß man erkannt
hat, daß Angaben unterschiedliche Standpunkte zulassen, und daß
sich abhängig davon auch unterschiedliche Lösungen ergeben,
wobei man eben niemals aufhören darf zu fragen, auch wenn man
glaubt, man sei schon fertig mit dem Überlegen. Dies wäre auch
ganz im Sinne Einsteins. Würde man seinem Rat konsequent folgen,
hätte so mancher Schüler schon bald bessere Noten in Mathematik.
Viele Punkte entgehen einem nur deswegen, weil man eben nicht
alle Fallunterscheidungen getroffen hat.
Schöne
Grüße
Manfred
23. April 2009
Herr Wolfgang F. schrieb:
Guten Tag Herr Hiebl,
ich habe
mich nun auch einen halben Tag lang ausführlich mit dem Rätsel
beschäftigt und konnte zunächst mal den Schweden und den Briten
ausschließen. Somit könnte der Fisch noch dem Deutschen, dem
Norweger oder dem Dänen gehören. Das ist abhängig davon, wo man
das weiße und wo das grüne Haus setzt. Gefragt wird jedoch
nicht, wie viele mögliche Kombinationen es gibt oder wem der
Fisch gehören könnte. Es wird direkt nach dem Besitzer des
Fisches gefragt. Die wirklich korrekte Antwort auf diese Frage
wäre: Aus der Aufgabe und den 15 Hinweisen ist eine eindeutige
Zuordnung des Fisches nicht möglich.
In der
Abschlußfrage wird die exakte Definition eines Faktums
abgefragt. Auch wenn ich alle Hinweise genauestens beachte, ist
mir eine zweifelsfreie Zuordnung nicht möglich. Wenn nun meine
Überlegungen richtig sind, komme ich zu dem Schluß, daß die
Frage nicht beantwortet werden kann und damit das Rätsel nicht
lösbar ist.
Differenzieren möchte ich zwischen der Realität und der
theoretischen Möglichkeit. Theoretisch gibt es drei mögliche
Besitzer des Fisches. In der Realität kann der Fisch nur einem
Bewohner gehören. Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß nur ein
Bewohner einen Fisch hat und der Fisch daher in einem der Häuser
bei einem der Bewohner sein muß. Es gibt auch nur ein grünes und
nur ein weißes Haus. Jedes Haus hat seinen Platz. Der
Lösungsansatz auf mehrere Möglichkeiten ist falsch, da bei 3
Möglichkeiten und nur einem Fisch zwei Möglichkeiten
zwangsläufig falsch sein müssen.
Ich möchte
dies zur Veranschaulichung an einem Beispiel festmachen: Stellen
wir uns mal vor, die Situation wäre real und in einer Straße
hätten wir 5 Häuser und diese sind von 1 bis 5 durchnumeriert.
Nehmen wir weiter an, jedes Haus hat eine andere Farbe, die
Bewohner haben alle unterschiedliche Nationalitäten, jeder
raucht andere Zigaretten und hat ein anderes Haustier.
Funktionieren würde das auch mit anderen Dingen wie z.B. Autos.
Das ist für die Lösung nicht wichtig. Wenn nun die Häuser in
ihrer tatsächlichen Reihenfolge gelb, blau, rot, grün und weiß
sind, so ist dies ein Faktum: Dieses ändert sich auch nicht,
wenn ich aufgrund von Hinweisen verschiedene
Kombinationsmöglichkeiten habe. Die reale Reihenfolge bleibt
immer gleich und verändert sich nicht aufgrund meiner
Unwissenheit. Ich möchte damit ausdrücken, daß eine Möglichkeit,
nur weil sie den Hinweisen entspricht, noch lange nicht dem
realen Faktum entsprechen muß.
Oder sind
meine Überlegungen falsch und ich gehöre einfach nur zu den 98%?
Wolfgang
F.
Antwort: Sehr geehrter Herr F.,
zuerst zu
Ihrer letzten Frage. Nachdem die Lösungen bekannt sind, können
Sie schwerlich glaubhaft machen, daß Sie sich diese nicht vorher
angesehen haben. Die Frage kann nicht beantwortet werden.
Ansonsten
liegen Sie nicht so falsch. Ausgeräumt werden muß allerdings die
Annahme, daß es mehrere Lösungen gleichzeitig gibt, es kann nur
eine geben, aber diese ist eben relativ davon abhängig, wie Sie
den Begriff links interpretieren und ob Sie den Fisch zu den 5
Haustieren zählen. In der unmittelbar linken Positionen gehört
der Fisch zweifelsfrei dem Deutschen, wenn er Haustier ist.
Unter der Annahme, daß das Haus noch eins weiter links ist,
gehört er einer anderen Nation. Es kann dann passieren, daß noch
weitere Festlegungen unbestimmt sind und einer näheren
Präzisierung bedürften. Abhängig davon kann es wiederum mehrere
Möglichkeiten geben, die alle zu untersuchen sind. Am Ende
bleibt es aber bei endlich vielen Möglichkeiten, und die
jeweilige Lösung gilt immer nur unter den getroffenen Annahmen.
Sie
hingegen nehmen an, daß die Lösung absolut sein muß, mit einer
festen Reihenfolge, an der sich nicht rütteln läßt. Das mag so
sein, nur – wir kennen die wahre Reihenfolge nicht und können
daher nur relative Aussagen machen. Mehr möchte uns das Rätsel
nicht sagen. Die Tatsache, daß es nur einen Fisch gibt, ist
ebenfalls eine absolute Aussage, in jeder relativen Lösung kommt
der Fisch nur einmal vor.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred
Hiebl
7. März 2009
Ein Zyniker schrieb:
Hallo,
Ihre
Lösung zum Einstein-Rätsel ist leider falsch. Deswegen erhalten
Sie auch mehrere Lösungen. Die richtige Lösung ist nur durch
Hilfe von Einsteins Erkenntnis der Relativität möglich.
Kleine
Tips:
1. Die Nationalität hat
nichts mit der Lösung zu tun.
2. Die Lösung ist absolut,
ohne jegliche Begrenzung.
3. Sprengen Sie die Grenze
Ihrer Vorstellungskraft - bzw. der menschlichen Logik. Klingt
unheimlich kompliziert, ist es aber nicht.
Viel Spaß &
Glück
Antwort:
Lieber Zyniker,
Sie widersprechen sich, denn
wenn die Lösung absolut ist, hat sie doch nichts mit der
Relativität zu tun. Nachdem ich Ihrem Hinweis nachgegangen bin,
erkläre ich Ihnen, wie ich das Rätsel verstehe, einmal abgesehen
davon, daß man die Grenzen seiner Vorstellungskraft ohnehin
nicht sprengen kann, was auch von niemandem, der hier auf dem
Prüfstand steht, erwartet wird. Sie meinen also, der Fisch
gehört dem 5. Haustier (warum nicht gleich der Katze?) und der
Deutsche hält einen Elefanten oder irgendein anderes Haustier
(z.B. eine Schlange)? So kann man das Rätsel natürlich auch
interpretieren, nur ist diese Interpretation vermutlich an den
Haaren herbeigezogen, denn Tiere haben keinen Begriff von Besitz
so wie wir Menschen, und es gibt außerdem keinen Trick bei
diesem Rätsel, also brauchen Sie auch nicht mit
"relativistischen Erklärungsversuchen" aufwarten. Es heißt
doch ganz eindeutig: Jeder
Hausbewohner hält ein bestimmtes Haustier. Keine der fünf
Personen hält das gleiche Tier. Dann die anschließende Frage:
Wem gehört der Fisch? Natürlich ist hier nach der Nationalität
gefragt. Und es wird explizit ein Tier genannt, von dem
angenommen werden darf, daß es zu den insgesamt 5 Tieren gehört,
nach denen gesucht wird.
Es sind genau 5 Haustiere im Rätsel genannt, und dabei ist es
egal, ob das Tier in den Hinweisen vorkommt oder in der
Fragestellung. Diesbezüglich besteht kein Unterschied, denn Sie
hätten die Frage ebensogut als weiteren Hinweis formulieren
können, was Sie immer noch können. Dieser Hinweis hätte dann
etwa wie folgt ausgesehen: Der Fisch hat unter den Hausbewohnern
(denn um andere geht es hier nicht) ebenfalls einen Besitzer
(allerdings kein Tier als Besitzer, denn das wäre angesichts der
Aufgabenstellung, die auf eine Person abzielt, abwegig). Nachdem
der Schwede, der Pall-Mall-Raucher, der Nachbar des
Marlboro-Rauchers, der Nachbar des Dunhill-Rauchers insgesamt 4
Personen darstellen und nachweislich keine dieser Personen
zweimal in Frage kommt und die 5. Person einen Fisch besitzen
soll, bleibt in der Tat nur der Deutsche als Besitzer des 5.
Tieres übrig (denn 5 Nationen sollen es ja sein).
Sie dürfen nicht glauben, nur weil ich eine graphische
Lösung im Internet angegeben habe, daß Buntstifte und Papier
seinerzeit zu den erlaubten Hilfsmitteln gehört haben, um das
Rätsel zu lösen. Probieren Sie es einmal im Kopf zu lösen, dann
ist es nicht mehr ganz so einfach. Das Einstein-Rätsel (dieser
Name stammt von mir und läßt sich daher nicht recherchieren) ist
ein Zeitungsrätsel aus dem Jahre 1937 (und dieses Jahr ist eben
genau nicht relativ). Damals gab es noch keine Kugelschreiber,
und die einfachen Leute besaßen nicht einmal Toilettenpapier,
geschweige denn, daß jemand, der sich unterwegs gerade eine
Zeitung gekauft hatte, Schreibpapier bei sich hatte. Und auch zu
Hause besaß man damals in der Regel kein teures Schreibpapier.
Nachdem Sie jetzt die vermuteten Hindergründe kennen, denn die
wahren kennt niemand (das ist einfach eine unumstößliche
Tatsache), rate ich Ihnen, sich ein ähnliches Rätsel zu suchen
und dieses im Kopf zu lösen, und erst wenn sie das
fertiggebracht haben, können wir über Ihren Erfolg reden.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
12. Januar 2009
Dr. Franz Joseph L.
schrieb: Hallo,
ich bin gerade zufällig
auf das Einstein-Rätsel gestoßen, und mir fällt beim
Lösungsversuch auf, daß die Aufgabenstellung nicht präzise genug
ist:
a. Die Häuser stehen in
einer Reihe; sie könnten auch im Kreis stehen!
b. Unter Punkt 4 wird
unter Nachbarn alle vier anderen Nachbarn verstanden, bei dem
letzten Hinweis ist mit Nachbar aber ein direkter Nachbar
gemeint.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Joseph L.
Antwort:
Sehr
geehrter Herr Dr. L.,
Sie werden
doch Einstein keine Unexaktheiten andichten
wollen!
ad a) Die
Häuser können nicht im Kreis angeordnet sein, denn welches Haus
sollte dann wohl das mittlere sein? In kreisförmig angeordneten
Häusern gibt es kein mittleres. In der Aufgabenstellung heißt
es: «Der
Mann, der im mittleren Haus wohnt, trinkt Milch.»
Außerdem ist klarerweise von einem ersten Haus die Rede:
«Der
Norweger wohnt im ersten Haus.»
Bei kreisförmig angeordneten Häusern gibt es kein erstes Haus,
jedes Haus ist erstes und letztes zugleich. Auf dem Kreis ist es
außerdem unmöglich, daß das grüne Haus links vom weißen Haus
steht, weil es im entgegengesetzten Drehsinn durchlaufen auch
rechts davon steht, was zu einem Widerspruch führt.
ad b) Punkt 4 ist eindeutig
präzise genug, denn es heißt:
«Keine
der fünf Personen ...»,
d.h. die Aussage gilt für die 1 oder 2 direkten Nachbarn eines
jeden von ihnen. Auch hier ist nur von direkten Nachbarn die
Rede.
Wenn Sie genau nachzählen,
sind es jeweils 5 Merkmale, die erfaßt werden, d.h. insgesamt
25. Wir haben 5 Gleichungen mit 5 Unbekannten zu lösen, wobei
noch gewisse Nebenbedingungen gelten. Das kann nicht unexakt
sein!
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
12. Dezember 2008
Frau Ina F. schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
habe Ihre
Seite mit den Lösungen mit meiner Lösung verglichen, die zum
selben Ergebnis kam (Lösung I).
Auf der
Seite
«Weitere
Lösungen»
kann ich den Ansätzen leider nicht folgen:
«Das
grüne Haus steht direkt links vom weißen Haus.»
Diese Aussage findet sich in
den Lösungen II bis V nicht wieder.
Mit
freundlichen Grüßen
Ina F.
Antwort: Sehr geehrte Frau F.,
daß das
grüne Hause direkt links vom weißen Haus steht, wird von nahezu
allen als die naheliegende Lösung empfunden. Links ist
allerdings ein relativer Begriff, und genau darauf kommt es an.
Jede mögliche Position links vom weißen Haus liefert eine andere
Lösung, und es wurde niemals behauptet, daß mehrere Lösungen
gleichzeitig existieren, sondern immer nur in Abhängigkeit von
der relativen Position eine andere. Hinter diesem Rätsel
verbirgt sich im übertragenen Sinne die Spezielle
Relativitätstheorie, und genau das hätte erkannt werden sollen.
Hören Sie niemals auf zu fragen.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred
Hiebl
31. August 2008
Herr oder Frau X.
schrieb: Hallo Herr Hiebl,
habe eben
über Yahoo das Einstein-Rätsel gefunden und auch gelöst. Im
Anschluß daran habe ich über eine Google-Suche Ihre Seite
entdeckt. Herzlichen Glückwunsch dazu! – Mit Erstaunen stellte
ich jedoch fest, daß man in die Fragestellung eine
Uneindeutigkeit hineininterpretiert, nämlich
«links
von ...»
Mir kam diese Idee (daß links nicht unmittelbar links bedeuten
muß) während meiner Lösung zwar auch, ich verwarf sie jedoch
wieder, da ich Einstein nicht so
«mehrdeutig»
einschätze. Zwar akzeptiere ich, daß die anderen Lösungen unter
diesem Aspekt auch richtig sind, melde mich aber trotzdem, da
ich in Ihrer Lösung einen Fehler vermute. Mir ist nicht klar,
warum es in Schritt 2 einen grünen und einen blauen Ansatz gibt.
Das sind doch überflüssige Spekulationen, oder? In meiner Lösung
gab es so etwas nicht. Jede Schlußfolgerung, die zu einem
Ergebnis führte, war bei mir immer eindeutig. Auch wenn Ihre
Seite in dieser Form schon lange online ist, wäre hier
vielleicht doch eine Verbesserung angebracht.
Mit
freundlichen Grüßen
X.
Antwort: Hallo Herr X.,
wenn Ihnen
auch nur im geringsten etwas an der Lösung unklar ist, vermute ich, daß Sie
zu den 98 % gehören, die das Rätsel nicht vollständig gelöst
haben. Der Grund, warum es einen blauen und einen grünen Ansatz
gibt, liegt ganz einfach in der Mehrdeutigkeit, d.h. der
Relativität der Lösungen. Es
gibt eben für
«links
von»
mehrere mögliche
«Stellplätze»,
je nachdem, wie weit links man sich plaziert. Hieße es
«links
neben»,
so hätte das Rätsel genau eine Lösung. Den Text einer
Aufgabenstellung sollte man sich immer sehr genau durchlesen.
Die meisten Menschen begehen bereits bei einer quadratischen
Gleichung den Fehler, daß sie übersehen, daß zwei negative
Zahlen miteinander multipliziert ebenfalls eine positive Zahl
ergeben, womit wir eine weitere Lösung hätten.
Eines
möchte ich an dieser Stelle aber noch gerne loswerden. Das
Einstein-Rätsel ist sicher
nicht von der Art, wie man es täglich im Hamburger Tagblatt
findet. Derjenige, der mir das vorgeworfen hat, war z.B. auch
der Meinung, daß es zu Einsteins Zeiten die Zigarettenmarke
Marlboro noch gar nicht gegeben hat, was nachweislich nicht der
Fall ist. Marlboro gibt es nämlich seit 1929. Ganz so einfach
sollte man es sich mit seiner Kritik also nicht machen.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred
Hiebl
16. März 2008
Frau Marianne B. schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
ich habe das Rätsel innerhalb
einer halben Stunde lösen können. Es war interessant und es hat
Spaß gemacht. Allerdings hatte ich es auf einer anderen Seite
gefunden, und danach suchte ich die Lösung, um mich zu
vergewissern, ob meine richtig ist. So bin ich auf Ihre Seite
gestoßen, habe mir aber nur das Endergebnis angesehen und war
glücklich, daß es übereinstimmte. Ich kann mir nicht vorstellen,
daß es (wie einige hier behaupten) so sehr verkompliziert werden
muß. Es ist alles klar und deutlich niedergeschrieben, und
Kommentare sind hier meiner Ansicht nach überflüssig. Einfach
nur lösen, und wenn dann jede Aussage stimmt/paßt, na dann, wozu
noch verkomplizieren? Ich versteh die Leute nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Marianne B.