Jüngere Tochter des Herzogs Karl
I. von Bourbon und der Agnes
von Burgund, Tochter von Herzog
Johann Ohnefurcht
Calmette Joseph: Seite 198,246
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„Die großen Herzöge von Burgund“
Um zu verhindern, dass der Graf von Charolais, der sich
im Witwenstand befand, während seiner zu erwartenden Abwesenheit nicht
eine für die Politik des Chefs der Dynastie nachteilige Ehe eingehe,
greift Philipp
zu der Vorsichtsmaßnahme, ihn in zweiter Ehe mit seiner Cousine Isabella
von Bourbon zu verheiraten.
Ähnliche „festoiements“ werden häufig erwähnt.
Beispielsweise wird am 3. Januar 1455 der Einzug Isabellas
von Bourbon, der frischvermählten Gräfin von Charolais,
in Lille mit „histoires“ gefeiert. Die Geburt des Mädchens, das die
1457 zur Welt bringt, Maria von Burgund,
wird auf ähnliche Weise in Lille und Bethune festlich begangen.
Schelle Klaus: Seite 67,95,98
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„Karl der Kühne“
Herzog Philipp möchte
seinen Sohn verheiratet sehen. Und er hat auch eine Kandidatin im Auge,
die kleine Prinzessin Isabella von Bourbon.
Sie ist die Tochter von Philipps Schwester
Agnes,
also eine Kusine des burgundischen Erb-Prinzen.
Immer wieder wird hervorgehoben, dass er seiner zweiten
Frau – die erste Heirat war ja eine Kinderheirat – Isabella
von Bourbon in zärtlicher Liebe zugetan war.
Isabella von Bourbon,
der Karl
der Kühne so unerschütterlich in Treue gehalten
hat, ist mit erst 28 Jahren im September 1465 in einer unbekannten
Abtei, man weiß nicht an welcher Krankheit, gestorben.
Vossen Carl: Seite 14,28,32
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„Maria von Burgund“
Als viertes von 11 Kindern des Herzogs
Karl von Bourbon war sie zur Welt gekommen. Mit berechtigtem
Stolz darf sie sich auf dieses angesehene Geschlecht in Frankreich zurückführen,
ist doch ihr Vater ein direkter Nachkomme König
Ludwigs des Heiligen. Ihre Mutter Agnes
ist die Schwester ihres Schwiegervaters, sie selbst demnach eine Cousine
des burgundischen Erbprinzen Karl,
den sie am 30. Oktober 1457 17-jährig heiratete. Ihr Schwiegervater
hatte sie, den BOURBONEN-Sprößling,
seinem Sohn nicht ohne Hintergedanken zugedacht, um ihr angestammtes Haus,
das bei den Auseinandersetzungen zwischen Burgund und Frankreich oft eine
schwankende Haltung eingenommen hatte, eindeutiger in das eigene Lager
zu ziehen. Am 13. Februar 1457 um 1 Uhr nachmittags bringt Isabella
eine
Tochter zur Welt.
Einige Monate nach Marias Geburt
verlegen der Graf von Charolais und seine Gemahlin infolge der gespannten
Vater-Sohn-Beziehung ihren Wohnsitz von Schloß zu Coudenberg nach
Quesnoy. Im September 1463 verließ das Ehepaar Quesnoy, um sich in
Gorcum niederzulassen, wo Karl die
Funktion eines Statthalters von Holland übernahm.
Im September 1465 konnte Maria
auch ihre Mutter, die sie zwei Jahre nicht gesehen hatte, wieder einmal
in die Arme schließen, ohne zu ahnen, dass dies zugleich der Abschied
für immer war. Kurz nach diesem Wiedersehen befiel die Gräfin
nämlich eine ernstliche Erkrankung, vermutlich Schwindsucht,
so daß sie sich ins Hospital Saint-Michel bei Antwerpen begeben mußte.
Umgeben von ihren Verwandten, jedoch ohne ein Wiedersehen mit ihrer Tochter
und ihrem Gatten, der wie immer im Felde stand, verlöschte dann am
26.
September das Leben dieser hervorragenden Frau, kaum 30-jährig.
Isabella war überaus
anmutig und genoß den Ruf, sehr bescheiden und gütig zu sein.
Auch im Hinblick auf ihre Sitten war sie im besten Sinne eine Dame. Hinzufügen
dürfen wir, dass ihre natürliche Grazie sie befähigte, in
vielen familiären und anderen Streitfällen vermittelnd einzugreifen.
30.10.1454
oo 2. Karl der Kühne Herzog von Burgund
10.11.1433-5.1.1477
Kinder:
Maria
13.12.1457-27.3.1482
19.8.1477
oo MAXIMILIAN I. König des Deutschen
Reiches
22.3.1459-12.1.1519
Literatur:
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Calmette, Joseph: Die großen Herzöge
von Burgund. Eugen Diederichs Verlag München 1996 Seite 198,213,246
- Paravicini Werner: Karl der Kühne. Das Ende des Hauses Burgund.
Musterschmidt Göttingen Zürich Frankfurt 1976 Seite 20 - Schelle,
Klaus: Karl der Kühne. Burgund zwischen Lilienbanner und Reichsadler.
Magnus Verlag Essen Seite 67,69,95,98 - Tamussino Ursula: Margarete
von Österreich. Diplomatin der Renaissance Verlag Styria Graz Wien
Köln 1995 Seite 16 - Vossen Carl: Maria von Burgund. Des Hauses
Habsburg Kronjuwel. Seewald Verlag Stuttgart 1982 Seite 9,11,13,28,32,37,43,137,161,163,171-