YORK, STATUTE OF
Lexikon des Mittelalters:
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York, Statute of (Mai 1322)
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Im August 1311 wurde Eduard II. gezwungen, die
»Ordinances« (Ordainers,
England, D.I) anzunehmen, die die
Führung der königlichen Geschäfte von der baronialen
Zustimmung
abhängig machten. Im folgenden Jahrzehnt wurden beratende
Versammlungen von Thomas, Earl
of Lancaster,
und anderen Baronen
einberufen, die im Namen der »Ordinances«
eine
repräsentative Gewalt über den König forderten. Diese
Bedingungen waren für den König und seine Anhänger nicht
tragbar, und 1322 folgte eine royalistische Gegenbewegung. Thomas of
Lancaster wurde im März hingerichtet, und am 2. Mai fand
ein
Parliament
in York statt, das die Rechte der
Krone wiederherstellen
sollte. Es erließ das Statute of York, dessen wichtigstes Ziel die
Aufhebung der »Ordinances«
war. Das Statut erteilte allen
vergleichbaren Versuchen einer Gesetzgebung durch Untertanen des
Königs
eine Absage und erklärte anschließend das korrekte
Verfahren:
»Angelegenheiten, die den Besitz des Königs und seiner
Erben sowie den Besitz des Königreiches und des Volkes betreffen,
sollen im verhandelt,
bestätigt und verabschiedet werden, und
zwar durch den König mit Zustimmung der Prälaten, Earls und Barone
sowie der Gemeinschaft des Königreiches, wie es üblich
gewesen
ist.«
Das Statut diente nicht dazu, dem Parliament
eine neue
institutionelle Macht zu verleihen, wie behauptet worden ist, sondern
der König und seine Partei versuchten vielmehr, die Entwicklung
rückgängig zu machen und die Autoriät des
königlichen
Parliament wieder zu errichten.
E. King