Thomas
Arundel
Erzbischof von York
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1353 †
19.2.1414
Jüngerer Sohn des Grafen
Richard
II. von Arundel aus dem Hause
FITZALAN aus seiner 2. Ehe mit
der Eleonore
Plantagenet von Lancaster, Tochter von Graf Heinrich
I.; Bruder von Graf Richard
III. von Arundel und Johann
Lord
d'Arundel; Ur-Ur-Enkel von König
Heinrich III. von England
Lexikon des Mittelalters:
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Arundel, Thomas, englischer Staatsmann
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* 1353, † 19. Februar
1414
Bischof von Ely seit 1374,
Erzbischof von York seit
1388,1397 und seit 1399 erneut
Erzbischof von Canterbury,
1398-1399 Titular-Bischof von St.
Andrews,
1386-1389,1391-1396,1407-1409,1412-1413 Kanzler (chancellor) von England.
Jüngster Sohn von Richard,
Graf von Arundel († 1376; vgl. FitzAlan), der
für seine Erhebung zum Bischof
von Ely sorgte.
Thomas von Arundel verließ
Oxford und wirkte
tatkräftig in seiner Diözese. Durch seinen
Bruder wurde er in die politische Krise von 1386-1388 verwickelt (Appellants,
Richard II.).
Richard II.
ließ ihn verbannen. Seine führende
Rolle beim Sturz des Königs 1399 sicherte ihm jedoch die
Rückkehr
nach Canterbury. Die Verbindung mit Heinrich IV. wurde durch die
Tatsache, daß beide gemeinsam zur Zielscheibe von Kritik wurden,
noch gefestigt.
Während des Aufstiegs von Prinz
Heinrich
(Heinrich
V.) übernahm Thomas
von Arundel bis zu dessen Thronbesteigung nochmals das
Kanzleramt.
Als Erzbischof zeigte sich Thomas von
Arundel wachsam gegenüber dem Abendländischen
Schisma und den öffentlich kritisierten Mißständen in
der
englischen Kirche. Obwohl er keinen Kompromiß mit den Lollarden
duldete, griff er nur in maßvoller Weise ein. Seine Haltung
gegenüber der Universität Oxford war unnachgiebiger; ihre
Duldsamkeit
gegenüber den Irrlehren hielt er für unverantwortlich, ja,
für verdächtig. Thomas
von
Arundel war ein entschiedener Anhänger
der zeitgenössischen Orthodoxie und der bestehenden Kirche; es
wäre jedoch ungerechtfertigt, ihn als starren Reaktionär zu
bezeichnen.
R. G. Davies