Ältester Sohn des Herzogs Thomas
III.
von
Norfolk aus dem Hause HOWARD aus seiner 1. Ehe mit
der Elisabeth
Tilney, Erb-Tochter von Sir
Friedrich zu Ashwellthorpe;
Onkel
der Königinnen Anna Boleyn
und
Katharina
Howard von England
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Howard, 3. Herzog von Norfolk
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* 1473 † 25. August 1554
war englischer Staatsmann im Kabinett von König Heinrich VIII.
Thomas war der älteste Sohn von Thomas Howard, 2. Herzog von Norfolk und wurde nach dessen Tod zum 3. Herzog von Norfolk. Dank der großen Vorarbeit seines Vaters im Herzogtum wurde Thomas nach dessem Tod im Jahre 1524 zum mächtigsten Peer in England. Wegen des großen Machtgefüges, dass er besaß, führte Thomas Howard die Opposition gegen Lordkanzler Kardinal Thomas Wolsey an. Seine Bemühungen wurden am Ende mit der Entlassung des Lordkanzlers belohnt.
Er mischte sich aber nicht nur in die Politik ein, sondern auch in das Hofleben bzw. Privatleben des Königs. So riet er diesem zu einer Scheidung von Prinzessin Katharina von Aragon und zu einer Vermählung mit seiner Nichte Anne Boleyn. Daraus erhoffte er sich einen größeren Einfluss beim König. Man konnte aber genau sehen, dass der Herzog auch abhängig vom König war, denn im Jahre 1536 musste dieser als Lord High Steward den Vorsitz beim Hochverratsprozess gegen seine Nichte Anne Boleyn führen und diese letztendlich zum Tode verurteilen.
Doch zum Trauern blieb keine Zeit, da er ein Jahr später den Aufstand der Pilgrimage of Grace niederschlagen musste. Dieser Aufstand richtete sich gegen die Konfiskation von Kirchengut. Dies war möglich, da König Heinrich VIII. seine eigene Kirche gründete, die Anglikanische Kirche, um sich von seiner Frau scheiden lassen und eine andere zu heiraten zu können. Neben dem König selbst zog auch Thomas Howard einen finanziellen Gewinn aus diesen Konfiszierungen.
1540 mischte er sich wieder in die Politik ein und brachte den königlichen Sekretär Thomas Cromwell zu Fall, der in Ungnade gefallen war.
Im Jahre 1542 heiratete Heinrich VIII. erneut eine Nichte Norfolks: Catherine Howard wurde die fünfte Ehefrau des Königs. Doch durch seine Verwandtschaft zu ihr verlor der Herzog nachfolgend seinen enormen Einfluss am Hof. Catherine Howard wurde des Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt. Als Folge daraus wurden auch zahlreiche andere Mitglieder der Herzogs-Familie gefangen genommen; so auch Thomas Howard und sein Sohn, der Dichter Henry Howard, Earl of Surrey.
Norfolk und sein Sohn wurden angeklagt, Norfolk im Jahre 1546 und der Earl of Surrey im Jahre 1547. Der Herzog entkam der Hinrichtung, sein Sohn nicht. Einer Legende nach hatte der todkanke Heinrich VIII. sein Todesurteil in den Händen, war jedoch bereits zu schwach es noch zu unterschreiben. Während der Regierungszeit Eduard VI. blieb Thomas Howard in Haft. Bei Regierungsantritt von Königin Maria I. 1553 erhielt der 80-Jährige nach seiner Freilassung Titel, Würden und Besitz zurück.
THOMAS IV.
HOWARD
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1473 † 1554
Thomas
IV. war ab 1510 Mitglied
im
Hosenbandorden
und wurde 1512 General-Leutnant,
1513 Hoch-Admiral von
England
und
Graf von Surrey.
Er machte 1513 die Schlacht
bei Flodden
gegen
Schottland
mit und wurde 1516 königlicher
Geheim-Rat, 1520-1527
Statthalter
von Irland,
ab 1522 Lord-Schatzkanzler von
England,
1523 Oberbefehlshaber
gegen Schottland.
Thomas IV. folgte 1524
dem Vater
als
3.
Herzog und Graf von Norfolk,
Lord Howard, Mowbray und Segrave,
zu Gower, Bramber und Brewes und erblicher
Earl-Marschall
von England und half aktiv, 1529 den Kardinal Wolsey zu
stürzen.
Er unterstützte die Scheidungsaffären
Heinrichs
VIII., obwohl es seine Nichten traf: Er saß 1536 als Lord-Hochstuart
über
Anna Boleyn zu Gericht und
arrangierte
1540 die Heirat Katharina Howards,
um so den erhofften führenden Einfluß auf den König zu
gewinnen.
Thomas IV. war 1536/37
hauptverantwortlich für
die
blutige Niederschlagung des Aufstandes "Pilgrimage of Grace", bekam
konfiszierten
Kirchenbesitz, obwohl er Gegner der schroffen Reformation von Lordkanzler
Cromwell war, den er
1540 stürzen half.
Er wurde General-Statthalter
und
General-Kapitän in Nord-England
und siegte 1542 in
der
Schlacht
bei Solway Moos gegen Schottland, war 1544/45 Oberbefehlshaber
gegen
Frankreich und eroberte Bolougne.
Kurz darauf wurde er Opfer des
großen
königlichen Mißtrauens und wurde geächtet,
aller
Ämter und Titel entsetzt und zum Tode wegen Hochverrats
verurteilt
(Vorwurf: Er habe unter anderem nicht die Machenschaften
seines Sohnes
Heinrich angezeigt und
königliche Wappenteile ins Hauswappen
übernommen).
Thomas IV. entging der
Hinrichtung, da der König in der
Nacht
vor der Hinrichtung starb und alle Todesurteile ausgesetzt wurden. Er
blieb
inhaftiert, wurde 1553 voll restituiert, saß mit zu Gericht
über
den Regenten Dudley
und schlug 1554 die "Wyatt's rebellion"
nieder.
Beschrieben als "small
and spare of stature and
his
hair
black," "was influential more
through his position than through
abilities,
and did not scruple at personal intrigue to secure his power. Still
subversient
as he might sgow himself ... he was hot tempered, selfseeking, and
brutal,
and his career shows the deterioration of English life under Henry
VIII.",
trotzdem: "his hopes of holding the
chief place were constantly
disappointed."
(Creighton, in Dict. Nat. Biogr.)
1. oo 1485
ANNA
VON ENGLAND
1475 † 1510
Tochter und Eventual-Erbin des Königs
Eduards
IV.
(5 Kinder †
klein)
2. oo 1512-1533
ELISABETH
STAFFORD
1497 † 1558
Tochter des 1521 hingerichteten Herzogs
Eduard
von
Buckingham
Cousine König Heinrichs VIII.
er trennt sich von ihr wegen einer Geliebten und
ihrer
Weigerung, Anna
Boleyn zu hofieren
4.2.1495
1. oo Anna von England, Tochter des
Königs
Eduard IV.
2.11.1475 †
1510
1512-1533
2. oo Elisabeth Stafford von Buckingham,
Tochter
des Herzogs Eduard
1497 † 1558
Kinder:
1. Ehe
Thomas Lord Howard
um 1496 †
1508
2. Ehe
Marie
Howard
um 1520 † 9.12.1557
1533
oo Heinrich
Fitzroy Lord Richmond
1519 † 22.7.1536
Heinrich
Howard Graf von Surrey
1516 † 19.1.1547 hingerichtet
Thomas 1. Viscount von Bindon
†
1582
Literatur:
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Fraser
Antonia: Die sechs Frauen Heinrichs
VIII.
Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite 39-479 - Grayeff Felix: Heinrich VIII. Ein kraftvolles
Leben.
Wilhelm Heyne Verlag München 1961 Seite 12-335 - Hackett, Francis: Heinrich der Achte. Rohwolt
Berlin
1936 Seite 95-483 - Mattigny,
Garret: Katharina von Aragon. W.
Kohlhammer
Verlag Stuttgart 1962 Seite
276,307,313,315,323-325,333,337,345-347,353,373,375,
383-384,412,419,434 - Ridley Jasper: Heinrich VIII.
Eine
Biographie.
Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 Seite 161,164,214,322,324-326,
330,340,369-370,378,382,406-407,413,425,463 - Smith Lacey
Baldwin: Die fünfte Frau. Heinrich VIII. und Katharina Howard.
Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1969 - Thiele,
Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische
Peerage,
ein Auszug, R.G. Fischer Verlag 1996 Tafel 212 -
Vercors: Anna Boleyn. 40 entscheidende Monate
in
Englands Geschichte Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 - Wende Peter: Englische Könige und
Königinnen.
Von Heinrich VIII. bis Elisabeth II. Verlag C.H. Beck München 1998
Seite 37,44 -