SLUIS, SEESCHLACHT VON
Lexikon des Mitelalters:
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Sluis, Seeschlacht von (24. Juni 1340)
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Für die geplante Landung in England
vereinigte der König von
Frankreich, Philipp VI.,
an der flämischen Küste um die 200
Schiffe (von ganz unterschiedlicher Tonnage) aus französischen
Häfen der Kanal-
und Atlantikküste, verstärkt durch ca. 20 Galeeren aus Genua
unter Antonio Doria. Das
reguläre
Flottenkommando übte
Admiral Hue Quiéret aus,
assistiert vom königlichen Rat
Nicolas
Béhuchet. Der französische Invasionsplan wurde aber
von einem Spion
vorzeitig dem englischen Hof verraten. Eduard III. griff daraufhin
mit einer
fast gleichgroßen Flotte die französische Flotte im Zwin an.
Obwohl die
französische Schiffsphalanx, die nach bewährter Ordnung in
unbeweglichen
Dreierreihen vertäut auf der Reede lag, ein unüberwindliches
Hindernis für den Angreifer hätte bilden sollen, gelang es
den Engländern unter Ausnutzung der günstigen Bedingungen (am
Vormittag kämpften die Franzosen gegen gleißendes
Sonnenlicht, am Nachmittag behinderte sie unruhige See), die drei
Reihen nacheinander aufzubrechen und zu entern. Am Abend griff eine
flämische Flottille zudem die letzten französischen
Schiffsreihen vom
Rücken her an. Nur etwa 30 französische Schiffe entkamen im
Schutz der
manövrierfähigen genuesischen Galeeren. Der große
englische
Seesieg fand Beachtung weit über seine unmittelbare
militärische
Bedeutung hinaus. Er bot Eduard
III.
den Anstoß zum Aufbau einer
regulären Flotte. Philipp VI.
wurde dagegen zur See wie zu Lande
in die Defensive gedrängt. Hundertjähriger Krieg.
M. Mollat