OXFORD, PROVISONS OF
Lexikon des Mittelalters:
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Oxford, Provisions of
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Verfügungen, die in einem in Oxford von Juni-Juli 1258
abgehaltenen Parliament
gebilligt wurden (nur als formlose Denkschriften erhalten). Sie wurden
von einigen Magnaten erzwungen, die mit der unheilvollen
Außenpolitik König
Heinrichs III. und seiner
Favorisierung von
Ausländern äußerst unzufrieden waren. Die Provisions of Oxford
stellen die weitestgehende Regierungsreform im mittelalterlichen England dar. Ein
neuer baronialer Rat wurde eingesetzt, der dem König beratend zur
Seite
stehen und die Kanzlei sowie den Exchequer beaufsichtigen sollte. Die
Einberufung des Parliaments
war dreimal im Jahr vorgesehen. Das Amt des
Justitiars
wurde erneuert, der
Klagen gegen königliche Beamte anhören
sollte. Auch die lokale Regierung erfuhr eine Reform, und der Sheriff
wurde ein besoldeter Beamter. In der Mise of Amiens (1264) wurden
die
Provisions of Oxford verurteilt und
schließlich im Dictum of Kenilworth 1266
annulliert.
C.H. Knowles