ORMOND, EARLS OF
Lexikon des Mittelalters:
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Ormond, Earls of
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Große angloirische
Adels-Familie (Irland),
geht zurück auf James
Butler († 1338), der im Oktober 1328
zum 1. Earl
of Ormond,
des nördlichen Teils der Grafschaft Tipperary (südliches
Mittel-Irland), erhoben wurde, verbunden mit der Verleihung der 'liberty' (Immunität) des
gesamten Tipperary. Damit wurde er zum mächtigsten feudalen
Grundherrn in den irischen Midlands; weiterhin hatte er Besitzungen in
zehn englischen Grafschaften.
James
Butler verstarb im Januar/Februar
1338; sein Sohn James
(II.) (1330/31-1382) trat das Erbe 1347 an,
mit Verleihung bzw. Bestätigung der Pfalzgerichtsbarkeit sowie des
erblichen Privilegs des 'prisage of
wine' (siehe Butler).
Der Wiederaufstieg der in Ormond
ansässigen Familie O KENNEDY
schmälerte die faktische Machtstellung der Earls of Ormond
im nördlichen Tipperary, nicht aber ihren formell anerkannten
Rechtsanspruch. James (II.)
war Justitiar
(1359-1360 und 1376-1379), 1364-1365 Keeper
(unter
dem Vize-König Lionel, Duke of Clarence).
Sein Sohn James
(III.) (ca. 1360-September 1405) trat die
Erbfolge als Earl 1385 an,
kaufte 1390 von Hugh Despenser
die 'liberty' von Kilkenny und
verdoppelte so den Umfang seiner Herrschaft. 1392-1394 und 1404-1405
war er Justitiar;
während König Richards II.
Irland-Aufenthalt fungierte James
III. als Übersetzer.
Sein Sohn James
(IV.) (ca. 1390-1452), seit 1411 als Earl,
war Gönner von Literatur (James
Yonges englische Fassung der
»Secreta Secretorum«, um 1420) und Kirche (teilweise Neubau
der Abtei SOCist Jerpoint), diente den Königen
Heinrich V. und VI. auf
ihren Frankreich-Feldzügen (1415,1418-1419 und 1430), war königlicher Statthalter
(1424,1438,1441-42) und Lieutenant
(1419-1421,1425-1426 und 1442).
Sein
Sohn James
V. (1420-Mai 1461)
war in die Kämpfe der Häuser
YORK
und LANCASTER
verstrickt, verfiel der Hinrichtung, seine Güter der Konfiskation.
Sein Bruder John
(† vor 15. Juni 1477) wurde im
Oktober 1470-1471 im Zuge der
lancastrischen Restauration
als Earl anerkannt, vor dem
23. November 1474 von Eduard
IV. rehabilitiert
und am 21. Juli 1475 förmlich wiedereingesetzt; am 15. Juni 1477
ging das Earldom im Erbgang
an Johns
Bruder Thomas über, der am
3.
August 1515 ohne männliche Erben verstarb. Der Titel des Earl of Ormond
kam einige Jahre später an Thomas
Boleyn, Viscount Rockford,
Enkel von Thomas, der am
8.
Dezember 1529 zum Earl
of Ormond
und Wiltshire
gekürt wurde, aber ohne männliche Erben starb.
G. Mac Niocaill