Älteste Tochter des Königs
Heinrichs
VII. von England aus dem Hause
TUDOR
und der Elisabeth von York,
Tochter
von König
Eduard
IV.; Schwester von Prinz Arthur von Wales, König Heinrich VIII. von England
und Königin Marie
von Frankreich
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Margaret Tudor
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* 28. November 1489 in London, †
18. Oktober 1541 in Perthshire
Sie wurde als zweites Kind von Heinrich VII. von England und Elizabeth of York im Westminster-Palast geboren.
Sie ging drei Ehen ein, alle mit Mitgliedern des Hauses STUART.
Ihr erster Ehemann war Jakob IV. von Schottland. Als er 1513 getötet wurde, bestieg ihr Sohn als Jakob V. den Thron. Sie übernahm für ein Jahr die Regentschaft für das Kind, verlor diese allerdings wieder, als sie Archibald Douglas, Earl of Angus, heiratete, der die Kontrolle über den König übernahm. Margret floh nach England und kehrte erst 1517 wieder zurück.
Mit Angus hatte sie die Tochter Margaret Douglas, die die Mutter von Henry Stewart, Lord Darnley, wurde, der Ehemann von Maria Stuart und Vater ihres Sohnes wurde. Sie entfremdete sich aber bald von Angus und wurde 1527 geschieden.
1527 heiratete sie Henry Steward, den späteren Lord Methven. Als ihr königlicher Sohn 1528 der Vormundschaft von Angus entkam, wählte er Mutter und den neuen Stief-Vater als seine Berater. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn zerstritten sich aber, als er dahinter kam, dass Margaret ein Treffen zwischen ihm und ihrem Bruder, Heinrich VIII. organisieren wollte. Danach wurde sie von Methven ebenfalls geschieden.
Sie wurde in Perth begraben.
MARGARETE TUDOR
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1489 † 1541
Eventual-Erbin
Heinrich ähnlich,
aktiv, willensstark
und hemmungslos.
1. oo 1503
JAKOB
IV. STUART, König von
Schottland
† 1513
2. oo
1514-1527
ARCHIBALD
II. DOUGLAS, Graf von Angus
† 1557
3. oo
HEINRICH I. STUART,
Lord von Methven
† 1551 gefallen
(siehe Schottland
IVb/1 und IIIb
und Douglas IIa)
Ridley
Jasper: Seite
56,96-97,107,132,160-161,192
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"Heinrich VIII."
Margarete Tudor,
die
Königin-Mutter,
war gerade 24 Jahre, als sie nach der Schlacht bei Flodden
als Witwe
mit
dem kleinen Jakob V. und einem noch
ungeborenen Sohn Jakobs
IV. zurückblieb.
Heinrich VIII. dachte daran, sie mit Kaiser
MAXIMILIAN zu verheiraten, doch sie verliebte sich
in Archibald
Douglas,
Graf von Angus, einen jungen
Mann ihres Alters, und
heiratete ihn im August 1514, ein knappes Jahr nach dem Tod
Jakobs IV. Heinrich hatte gegen diese Heirat nichts
einzuwenden.
Die einflussreiche Familie DOUGLAS
bot
Margarete Rückhalt, und Angus
und sein Bruder Sir George Douglas waren die
Hauptstützen
der proenglischen Partei in Schottland. Bei den anderen schottischen
Lords
weckte Margaretes Heirat mit
Angus
allerdings
Furcht und Neid. Das schottische Parlament entschied, dass sie durch
die
Heirat mit Angus ihr
Recht, als "Governor" (Regentin)
für ihren Sohn zu fungieren, verwirkt habe und Albany als
nächster Verwandter des Königs ihre Stelle einnehmen solle. Franz
I. war einverstanden, den noch zögernden Albany nach
Schottland zu schicken. Albany
ging am 18. Mai 1515 in Dumbarton
von Bord. Unterstützt vom gesamten schottischen Hochadel
außer
den Familien
DOUGLAS, HOME
und
HAMILTON, belagerte er Margarete
und Jakob V. in Stirling Castle. Margarete
musste sich Albany
ergeben, der sie und den König nach
Edinburgh
brachte. Als erste Reaktion auf
Albanys Machtergreifung
schmiedeten
Heinrich
VIII. und Wolsey einen
Plan, wie sie Margarete
und Jakob V. befreien und nach
England
bringen konnten. Der Schutzherr der
schottischen Marken, Lord
Dacre of the North,
erklärte allerdings, das sei
unmöglich.
Daraufhin beschloss Margarete, die
von Angus schwanger
war,
allein zu fliehen. Sie gab vor, mit
Albany
ein Abkommen treffen zu wollen, schickte aber zugleich geheime Boten an
Heinrich, in denen sie bat, ihre
eigene
Flucht nach England vorzubereiten, auch wenn sie den König nicht
mitnehmen
könne. Mit Dacres
Hilfe kam sie im September über die
Grenze und begab sich nach Harbottle Castle in der Nähe von
Otterburn
in Northumberland. Margarete war
eine
von drei Königinnen in Heinrichs Familie,
die im Herbst 1515 schwanger waren. Margaretes
Baby kam zuerst. Am 8. Oktober
1515 gebar sie in Harbottle Castle eine
Tochter. Sie teilte Albany
mit, sie habe "einer
christlichen
Seele, einer jungen Dame" das Leben geschenkt.
Margarete wurde in Harbottle sehr krank. Sie hatte sich kaum
von der schweren Geburt erholt, da bekam sie Ischias. Zur gleichen Zeit
erfuhr sie, dass ihr jüngster Sohn aus der Ehe mit Jakob
IV. in Edinburgh mit 20 Monaten gestorben war. Heinrich
ließ das Gerücht verbreiten, Albany habe ihn
ermordet
und wolle auch Jakob V. ermorden,
um
sich des Thrones von Schottland zu bemächtigen.
Als Margarete
im
Frühjahr 1516 wieder kräftig genug war, um zu reisen, lud Heinrich
sie
nach London ein. Er
ritt ihr bis Tottenham entgegen. Sie blieb fast ein
Jahr an seinem Hof. Auch Suffolk
und Maria
weilten
oft am Hof. Die Königin der
Schotten und die
französische
Königin spielten bei Festlichkeiten und Banketten eine
wichtige
Rolle,
und Heinrich tanzte mit seinen
beiden
Schwestern bei den Maskenspielen, die am Abend stattfanden. Im Jahre
1517
kehrte die Königin-Mutter
nach Schottland zurück,
nachdem
Franz I. den Regenten Albany
auf unbestimmte nach Frankreich zurückgerufen hatte.
Abgesehen von den ständigen Grenzunruhen
hörte
Heinrich
wiederholt Klagen seiner Schwester
Margarete, sie werde seit ihrer Rückkehr nach
Schottland
knapp bei Kasse gehalten und die schottischen Lords verweigerten ihr
ihre
Mitgift. Margarete
bat
Heinrich,
in ihrem Namen bei den Schotten zu intervenieren und ihr Geld zu
schicken,
da sie sonst seine Feinde um Hilfe ersuchen müsse. Gegen ihren
Mann, den Grafen von Angus,
hatte sie eine starke Abneigung
entwickelt. Heinrich
war das unangenehm,
weil Angus und die Familie DOUGLAS seine
wichtigsten Verbündeten in Schottland waren.
Vor seiner Abreise aus Schottland ließ Albany
Angus und Sir George Douglas verhaften und
als Gefangene
nach
Frankreich bringen. Im Sommer 1524 gelang den beiden Männern die
Flucht
nach England. Doch noch ehe sie die Grenze erreichten, erhielt Wolsey
eine Nachricht von Königin
Margarete. Entsetzt, dass ihr Mann nach Schottland
zurückkehren
sollte, hatte sie Lord Dacre gebeten, Angus die
Weiterreise
zu untersagen. Margarete
erklärte,
sie habe die meisten schottischen Lords
überredet, mit Frankreich
zu brechen und eine England freundliche Politik zu verfolgen. Da jedoch
alle Angus hassten,
würden sie wieder einen
franzosenfreundlichen
Kurs einschlagen, sobald Angus
schottischen Boden
beträte.
Heinrich
VIII. befahl Angus
und seinem Bruder die
Rückkehr
nach Schottland zu gestatten, bat Angus aber, sich von Margarete
fernzuhalten.
Die Ruhe in Schottland währte nicht lange. Im Februar 1525
marschierte
Angus
mit 800 Bewaffneten nach Edinburgh.
Margarete und
der junge König zogen sich aufs Schloss zurück, von wo aus Margarete
die
Anhänger ihres Mannes mit Kanonen beschießen lassen konnte.
Angus und seine
Männer mussten sich zurückziehen und
einem
Waffenstillstand zustimmen. Im Sommer 1526 gelang es Angus, den
inzwischen 14-jährigen
Jakob V. gefangen
zunehmen und die Macht in Schottland an sich zu reißen. Margarete
warf
ihm vor, den König wie einen Gefangenen zu behandeln.
Heinrich
beglückwünschte
Angus
zu seinem Staatsstreich und sagte jede nur erdenkliche Hilfe zu. Er
konnte freilich nicht verhindern, dass Margarete
beim päpstlichen Gericht in Rom die Scheidungsklage gegen Angus
einreichte und die
Geliebte von Henry Stewart wurde, einem
gutaussehenden jungen Höfling.
Jakob V. war
es 1528
gelungen, seinen Bewachern Angus
und Sir George
Douglas
im
Falkland Palace zu entkommen und sich Heinrichs
altem
Gegenspieler, dem Erzbischof von St. Andrews, in Stirling
anzuschließen.
Unterstützt wurde er von Königin
Margarete,
die beim Papst die Scheidung von Angus
durchgesetzt und Henry
Stewart geheiratet hatte.
Angus und Sir George Douglas
wurden in Abwesenheit vom schottischen Parlament des Hochverrats
angeklagt,
weil sie geplant hatten, Jakob V.
als
Gefangenen an Heinrich VIII.
auszuliefern.
Sie wurden zum Tode verurteilt, ihre Ländereien fielen an den
König.
8.8.1503
1. oo Jakob IV. König von Schottland
17.3.1473 †
9.9.1513
1514-1527
2. oo 2. Archibald II. Douglas Graf von
Angus
um 1490 † 1557
1528
3. oo Heinrich I. Stuart Lord von Methven
1501 † 1551
Kinder:
1. Ehe
Jakob
V. König von Schottland
10.4.1512 † 14.12.1542
Sohn
1514 † 1516
2. Ehe
Margarete
Douglas
18.10.1515 † 9.3.1578
Harbottle Castle
6.7.1544
oo Matthäus
II. Stuart Graf von Lennox
um 1516
† 4.9.1571 ermordet
Literatur:
-----------
Baumann Uwe: Heinrich VIII. mit
Selbstzeugnissen
und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1991 Seite 14,34,45,93 -
Fraser
Antonia: Die sechs Frauen Heinrichs
VIII.
Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite
36,38,61,77,84,85,96,105,117-119,126,132,149,150,168,
228,300,452,454,476 - Grayeff
Felix: Heinrich VIII. Ein kraftvolles
Leben.
Wilhelm Heyne Verlag München 1961 Seite 9,14,85,98,120,306 - Hackett, Francis: Heinrich der Achte. Rohwolt
Berlin
1936 Seite 53,56,134,135,234,376,383 - Mattigny,
Garret: Katharina von Aragon. W.
Kohlhammer
Verlag Stuttgart 1962 Seite 51,173 - Neale
John E.: Elisabeth I. Königin von
England.
Eugen Diederischs Verlag München 1994 Seite 145,146,453 - Panzer Marita A.: Englands Königinnen.
Von
den Tudors zu den Windsors. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001
Seite 20,100, 101 - Ridley Jasper:
Heinrich VIII. Eine
Biographie.
Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 Seite
56,96-97,107,132,160-161,192
- Schreiber Hermann: Die
Geschichte
Schottlands.
Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1994 Seite 198 - Schreiber
Hermann: Die Stuarts. Genie und
Unstern
einer königlichen Familie. Bechtermünz Verlag GmbH Eltville
am
Rhein 1995 Seite 15,36,44 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G.
Fischer
Verlag 1993 Tafel 210a - Wende Peter:
Englische Könige und
Königinnen.
Von Heinrich VIII. bis Elisabeth II. Verlag C.H. Beck München 1998
Seite 15, 30,97,99 -