4. Sohn des Königs Heinrichs
IV. von England aus dem Hause
LANCASTER
aus seiner 1. Ehe mit der Marie
von Bohun,
Tochter von Graf Humphrey
IX. von Essex,
Northampton
und
Hereford
Lexikon des Mittelalters:
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Humphrey, Duke of Gloucester
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* August/September 1390, † 23.
Februar 1447 in Bury St. Edmunds
Begraben: St. Albans Abbey
4. Sohn von König Heinrich IV. von England und Mary
Bohun
1. oo 1423
Jakobäa
(Jacqueline) von Bayern, Gräfin von Holland, Seeland und Hennegau,
der geschiedenen Frau von Johann IV., Herzog von Brabant
2. oo 1428
Eleanor
Cobham
1414 von seinem Bruder Heinrich V. zum Duke of Gloucester
und
Earl of Pembroke
erhoben, nahm Humphrey
an Heinrichs Feldzügen
in Frankreich 1415 und 1417-1422 teil, fungierte aber in der Zeit von
1419-1421 als Keeper
von England. Nach dem
Tode seines Bruders sollte Humphrey
die Vormundschaftsregierung für seinen
minderjährigen Neffen
übernehmen, doch wurde er auf Betreiben von Henry
Beaufort von
den Lords verdrängt und
erhielt in dem Regenschaftsrat nur das Amt des Protektors. Humphreys erfolgloser
Versuch, den Hennegau zu erobern, wirkte sich störend auf die
Beziehungen zwischen England und
Burgund aus. Als sich Beaufort
mit
der Stadt London
überwarf, wurde auch sein Konflikt mit Humphrey
1425 verschärft, da dieser die Stadt unterstützte. Nach der
Rückberufung des Regenten in
Frankreich, Johann, Duke of Bedford,
konnte ein
vorübergehender Friedensschluß in einem Parliament
in
Leicester 1426 erreicht werden. Das Amt
des Protektors verlor
mit der
Krönung Heinrichs
VI. 1429
an Bedeutung, doch wurde Humphrey
während des Aufenthalts des Königs in Frankreich 1430-1432
wieder Keeper. Ein Versuch Humphreys, Beauforts
Machtstellung zu beseitigen, schlug fehl. Humphrey
stand seit 1434 erneut an der Spitze des Rates und wurde nach dem Tode Bedfords 1435
potentieller Thronerbe. Als
Befehlshaber war er an der
Verteidigung von Calais
beteiligt und
plünderte 1436 Flandern. Die Beaufort-Anhängerdominierten
seit der Mündigkeit des Königs (1436) im Council
und verdrängten Humphrey aus dem Rat. Seine zweite Frau
wurde 1441 des
versuchten Königsmords mit Hilfe von Zauberei angeklagt, er selbst
wegen angeblichen Verrats
verhaftet. Humphrey,
der
unter mysteriösen Umständen starb, hinterließ keine
Erben. Er war kein geschickter Politiker und Staatsmann, förderte
aber als erster englischer Adliger humanistische Gelehrte; so
beauftragte er Titus Livius Frulovisius, die »Vita Henrici
Quinti« zu verfassen. England,
D.IV.
R.L. Storey
HUMFRIED
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1391 †
1447
Humphried, gebildet aber ungezügelt, machte 1403 die Schlacht bei Shrewsbury und am 25.10.1415 die Schlacht bei Azincourt mit, wurde 1419 Statthalter und ab 1422 Regent von England. Er geriet in Gegensatz zu seinem Bruder Bedford und Onkel, weil er Anhänger der Kriegspartei blieb und auch wegen seiner Verschwendungssucht und der vielen Skandale, die er hervorrief. Er war Mit-Regent in Holland, was mit die kriegsentscheidende Gegnerschaft zu Burgund provozierte und Gouverneur von Dover und von Cinque Ports. Durch die Verurteilung seiner Frau wegen Hexerei war er zwar entehrt, blieb aber der Führer seiner Partei, die von Richard von York unterstützt wurde. Im Februar 1447 wurde Humphried plötzlich verhaftet, als er in Bury St. Edmunds zu einer Parlamentsversammlung eintraf. Fünf Tage später war er tot, das Opfer eines Schlaganfalles, wie die Hofpartei verbreitete. Wahrscheinlich wurde er ermordet oder so mißhandelt, dass er danach einem Schlaganfall erlag.
1. oo 1423-1428
JAKOBÄA
VON BAYERN-HOLLAND
†
1436
Tochter des Grafen Wilhelm VI.
2. oo 1428
ELEONORE DE COBHAM
† 1454
Tochter des Sir Reynold
ab 1441 wegen Zauberei eingekerkert
(zur unehelichen Tochter Antigone siehe Grey IV)
1428
2. oo Eleonore de Cobham, Tochter des Sir
Reynold
x
† 1454
Sie war ab
1441 wegen Zauberei eingekerkert.
Kinder:
Illegitim
Antigone
†
um 1434
oo Heinrich
I. de Grey Lord Grey-Powis
† um 1450
Literatur:
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Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G.
Fischer
Verlag 1993 Tafel 207 -