Begraben: Westminster
Postumer Sohn des Grafen
Edmunds
von Richmond aus dem Hause
TUDOR
und
der Margarete Beaufort, Tochter
von
Herzog
Johann II. von Somerset;
väterlicherseits Ur-Enkel von König
Karl VI. dem Wahnsinnigen von
Frankreich undmütterlicherseits Ur-Ur-Ur-Enkel von König Eduard III. von England
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte
2054
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16. Heinrich VII., König von England 1485-1509
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* 28. Januar 1457 in Pembroke, †
21. April 1509 in Richmond (Grafschaft Surrey)
Begraben: Westminster
Einziger, postum geborener Sohn von
Edmund, Earl of Richmond (Sohn von Owen Tudor und Katharina, Witwe
König Heinrichs V.), und Margarete (1443-1509), Tochter von Johann
Beaufort (Lancaster)
oo 18. Januar 1486
Elisabeth von York
Obwohl ihm König Eduard IV. das Earldom Richmond entzogen hatte,
wurde Heinrich
als Anwärter auf die
Krone
betrachtet und 1462-1469 dem Gewahrsam des Earl of Pembroke,
William
Herbert, anvertraut.
Nach der Zerschlagung der restaurierten
LANCASTER-Monarchie(1471)
wurde Heinrich
von seinem Onkel Jasper
Tudor
in die Bretagne gebracht.
Erst nach Richards III. Usurpation
(1483)
errang Heinrich
Anerkennung für seine Thronansprüche, die er durch
seine Landung in England und
den Sieg bei
Bosworth (1485) durchsetzte.
Durch seine Heirat sicherte er sich die Loyalität der für
seine Regierung unentbehrlichen ehemaligen 'Yorkists'.
Heinrich
VII. hat das
Regierungs- und Ämterwesen weniger durch Neuschöpfungen als
durch den Ausbau vorhandener Ansätze geprägt. Sein
Regierungsstil war gleichwohl rigoroser als derjenige Eduards IV.;
auf einer breiteren Basis beruhend, mußte er nicht auf die
Interessen weniger Großer Rücksicht nehmen. Von
sprichwörtlicher Wachsamkeit und großem Arbeitseifer,
unterdrückte der König konspirative Umtriebe rasch und in
exemplarischer Weise. Die Vernichtung der Heerhaufen des Kron-Prätendenten Lambert
Simnel
(1487) gilt als letzte Schlacht der sogenannten Rosenkriege. Heinrichs
VII.
Außenpolitik zielte vor allen Dingen auf Isolierung
pseudo-yorkistischen Bestrebungen von ihren kontinentalen
Hintermännern. Nach einem Frankreich-Feldzug (1492) verzichtete er
auf weitere Expansion; die friedlichen Beziehungen zu Frankreich
ermöglichten auch ein Abkommen mit dessen Bundesgenossen
Schottland, bekräftigt 1503 durch die Heirat der Tochter Margarete mit Jakob
IV.,
dem dynastischen Ansatzpunkt für die englisch-schottische Union
von 1603.
R.L. Storey
Pembroke Castle Richmond
(Wales)
(Surrey)
Sohn Edmund Tudors, Graf von Richmond
Als Erbe des
Hauses
LANCASTER nach dessen Sturz durch Eduard
IV. in die Bretagne
gerettet, kehrte
Heinrich 1485 nach England zurück und konnte mit seinem
Sieg über Richard III. in der
Schlacht bei Bosworth (1485) die Rosenkriege beenden. Heinrich
VII. wurde zum König
ausgerufen und heiratete die Tochter
Eduards
IV., Elisabeth von York,
die legale YORK-Erbin.
Damit
vereinigte er die Reste der beiden Kriegsparteien und begründete
die
Dynastie
TUDOR. Er ordnete das durch die Rosenkriege zerrüttete
Reich und begünstigte das erstarkende Städtebürgertum
sowie
den neuen verbürgerlichten Adel (Förderung der Tuch- und
Wollproduktion
sowie Handel und Schiffahrt).
Heinrich VII. brach
die Macht der Barone und machte
den König zum größten
Großgrundbesitzer.
Mit diesem Ausbau der königlichen Macht legte er den Grundstein
für
ein absolutistisches Königtum in England.
18.1.1486
oo Elisabeth von York, Tochter des
Königs
Eduard IV.
11.2.1466 † 11.2.1503
7 Kinder:
Arthur
Prinz von Wales
20.9.1486 † 2.4.1502
Margarete
Tudor Eventual-Erbin
29.11.1489 † 18.10.1541
8.8.1503
1. oo Jakob
IV. König von Schottland
17.3.1473 †
9.9.1513
1514-1527
2. oo Archibald
II. Douglas Graf von Angus
um 1490 †
1557
1528
3. oo Heinrich I. Stuart Lord von Methven
1501 † 1551
Heinrich
VIII. König von
England
28.6.1491 † 21.8.1547
Marie
Tudor Eventual-Erbin
März 1497 † 26.7.1533
13.8.1514
1. oo Ludwig XII. König von Frankreich
27.6.1462 †
1.1.1515
1515
2. oo 2. Karl
Brandon Herzog von Suffolk
um 1480 †
8.1545
Elisabeth Tudor
†
Edmund Tudor
Februar 1499 † August 1500
Katharina Tudor
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