Jüngster Sohn des Herzogs Johanns
von Gaunt-Lancaster aus dem Hause PLANTAGENET
und seiner Geliebten Katharina
Roet, Tochter von Sir
Payne
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte
1753
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Beaufort, Heinrich (Henry)
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* wahrscheinlich 1374/75, †
1447
Begraben: Kathedrale von Winchester, wo er das Hl.-Kreuz-Hospital neu gegründet und
vergrößert hatte
unehelicher Sohn von John
of Gaunt (Beaufort, Familie)
1398 zum Bischof
von Lincoln erhoben, wurde Heinrich
Beaufort 1404 auf den Bischofssitz
von Winchester versetzt. Er spielte von da an eine bedeutende
Rolle in der englischen Politik: 1403-1405,1413-1417 und 1424-1426
bekleidete er das Amt des Kanzlers
(Chancellor).
Bei seiner politischen Tätigkeit identifizierte er sich
völlig mit König Heinrich V., auf dessen
Weisung hin er beim Konzil von Konstanz 1417 intervenierte, um die
Papstwahl Martins V. zu
sichern. Dennoch wurde die Absicht des Papstes, Heinrich
Beaufort zum
Kardinal zu
erheben, von Heinrich V.,
der Heinrich
Beaufort danach nicht begünstigte, durchkreuzt. Nach dem
Tode Heinrichs
V., während der Minderjährigkeit
Heinrichs VI., stand
Heinrich
Beaufort im
Gegensatz zu Heinrichs V.
jüngsten Bruder,
Humphrey,
Herzog von Gloucester.
1426
wurde der Bischof
genötigt, sich aus England
zurückzuziehen
und an die Kurie zu gehen, wo er den Titel
des Kardinal-Priesters von S.
Eusebio
erhielt und als päpstlicher
Legat mit der
Leitung eines Kreuzzuges gegen die Hussiten beauftragt wurde. Doch der
antienglische Widerstand der Franzosen unter Jeanne d'Arc zwang ihn, seine
Truppen zur
Verteidigung der englischen Machtstellung in Frankreich einzusetzen; im
Dezember 1431 krönte er Heinrich
VI. in
Paris zum König von Frankreich. Trotz Gloucesters
Widerstand erlangte er seine alte Stellung im Kronrat wieder
zurück und verstand es, sich durch eine Reihe hoher Anleihen, die
er dem König aus seinem privaten Vermögen gewährte,
einen beherrschenden politischen Einfluß zu verschaffen. Doch
gelang es ihm nicht, Philipp den
Guten,
Herzog von Burgund, daran zu
hindern, das Bündnis mit England aufzugeben (1435; vgl. Arras,
Frieden von); ebensowenig vermochte er eine Friedensregelung mit
Frankreich herbeizuführen (1439). In seinen letzten Jahren
betätigte sich Heinrich
Beaufort vor allem als Förderer der Interessen seiner
Neffen.
G. L. Harriss
HEINRICH DE
BEAUFORT
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†
1447
Heinrich Beaufort wurde am 9.2.1397 mit seinen Geschwistern durch das Parlament legitimiert, aber von König Heinrich IV. von der Nachfolge ausgeschlossen. Er wurde 1398 Bischof von Lincoln, 1405 von Winchester, 1426 Kardinal und Erzbischof von York, 1413 Kanzler von England. Er war tatkräftig und einsichtsvoll, aber hochfahrend und ein erbitterter Gegner seines Neffen Humphried von Gloucester, wegen dem er zeitweilig die Kanzlerwürde verlor. Er ging 1414 als Gesandter nach Frankreich, förderte 1417 die Wahl Martins V. zum Papst, erhielt von demselben 1426 den Kardinalshut und eine Mission nach Deutschland, um einen Kreuzzug gegen die Hussiten zu betreiben. Er förderte in England die Friedenspartei in der Einsicht, daß der Hundertjährige Krieg nicht mehr zu gewinnen war, verfocht jedoch bis zuletzt entschieden die französischen Thronansprüche seines Groß-Neffen. Er war der Präsident des Gerichts, das Jeanne d'Arc zum Tode verurteilte.