Pierre
Gaveston
Graf von Cornwall
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Günstling von König Eduard II. von England
†
19.6.1312
Sohn des gascognischen Ritters Arnaud von Gaveston
Lexikon des Mittelalters:
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Gaveston, Piers, Earl of Cornwall, Günstling Eduards II.
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† 19. Juni 1312
Sohn des gascognischen Ritters Arnaud
von Gaveston, kam gemeinsam mit diesem 1296
an den Hof von England. Als Knappe trat er bald in ein enges,
zweifellos
homosexuell geprägtes
Freundschaftsverhältnis zu dem
Thronerben Eduard (II.) ein. Zu Beginn
des Jahres 1307 vom Hof
verbannt, wurde er jedoch nach Eduards
II.
Regierungsantritt (7. Juli
1307) zurückberufen und förmlich mit Ehren
überhäuft (unter anderem Earldom
Cornwall, Heirat mit der Schwester
des Earl of Gloucester). Gavestons
anstößiges und
provozierendes
Gebaren bot den Hauptanlaß für die Konflikte zwischen
König und
Magnaten, obwohl der politisch unfähige Günstling - trotz
seiner
Ernennung zum Regenten
während Eduards
Frankreich-Aufenthalt (1308)
- keine wirkliche Machtposition in der Regierung und Verwaltung des
Königreiches gewann. Sein sprunghafter und frivoler Charakter, den
er mit
seinem König teilte, ließ ihn zwar ungefährlich
erscheinen,
machte ihn aber auch besonders verhaßt. 1308 von den Baronen nach
Irland verbannt, kehrte er 1309
wieder zurück. Eduards
unwandelbare Gunst gegenüber Gaveston
war
einer der Hauptgründe
für die Berufung der Ordainers
zur Reformierung des Königreiches (1310).
Nach Erlaß der Ordinances wurde
Gaveston
erneut
verbannt, kehrte jedoch
bald nach England zurück (1311). Die von Thomas, Earl of
Lancaster, geführten Barone sammelten Truppen gegen ihn und
nahmen
ihn im Mai 1312 bei Scarborough gefangen. Die Earls of Lancaster
und
Warwick (Beauchamp) ließen ihn - trotz
Zusicherung freien Geleits
- in der Nähe von Warwick hinrichten. Gavestons Tod sollte die Politik
während der restlichen Regierungszeit Eduards
wesentlich bestimmen.
Eduard II.
hat den Mördern seines Favoriten nie verziehen; die
Hinrichtung des Earl
of Lancaster nach der Schlacht von
Boroughbridge
(1322) ist nicht zuletzt als später Racheakt des Königs zu
verstehen.
J.R. Maddicott
Thiele,
Andreas:
Tafel 117
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"Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische
Peerage,
ein Auszug"
MARGARETE
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um 1293 † 1342
Erbin von Tonbridge
1. oo 1307
PETER GAVESTON
† 1312 hingerichtet
Sohn des Arnaud Gaveston
(oder Gabaston)
Peter Gaveston war
Gascogner
einfacher Herkunft. Er wurde
als Günstling König
Eduards II. von England
dessen
Privatsekretär und 1308 Graf
von Cornwall und Lord von
Wight;
Sheriff
von Cornwall und
später auch General-Gouverneur
und
Lord-Justiziar
von Irland,
1307/08 Statthalter von England.
Er bekam
noch andere Vergünstigungen und viel Besitz zugesprochen und zog
bald den Haß der großen Barone auf sich. Er geriet 1312 auf
seiner Burg Scarborough in
Gefangenschaft des Grafen Thomas
von
Lancaster und wurde hingerichtet.
1307
oo 1. Margarete von Gloucester, Tochter des Grafen
Gilberts II.
x um 1293 † 1342
Literatur:
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Thiele,
Andreas:
Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische
Peerage,
ein Auszug, R.G. Fischer Verlag 1996 Tafel 117 -