Elisabeth von
Valois
Königin von Spanien
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13.4.1545 † 3.10.1568
Fontainebleau Madrid
Begraben: im Escorial
Älteste Tochter des Königs
Heinrich II. von Frankreich
aus dem Hause VALOIS und
der Katharina
von Medici, Tochter von Herzog
Lorenzo II. von Urbino
Thiele, Andreas: Tafel 170
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"Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa"
PHILIPP
II.
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1527 † 1595
1. oo 1543
MARIE VON PORTUGAL
1527
† 1545 (im Kindbett)
Tochter des Königs
Johann III.; Cousine
2. oo 1554
MARIA
I. TUDOR, Königin von
England
1516
† 1558
Tochter des Königs Heinrich VIII.; die Tante
3. oo 1559
ELISABETH VON FRANKREICH
1545 †
1568
Tochter des Königs Heinrich II.
4. oo 1579
ANNA
VON HABSBURG
1549
† 1580
Tochter des deutschen Kaisers MAXIMILIAN II.; die Nichte
Elisabeth
war
mit Don Carlos verlobt, mußte aber
dessen Vater
heiraten und starb nach der Geburt von zwei Töchtern im Wochenbett.
Frauen der Weltgeschichte: Seite 240
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ISABELLA VON FRANKREICH
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13.IV.1545 † 2.X.1568
Isabel de la Paz
- Friedens-Fürstin -
nannte sie das spanische
Volk, weil ihre Vermählung mit Philipp II. den
langersehnten
Frieden zwischen Frankreich und Spanien besiegelte. Nach dem
frühen Tode Mary Tudors,
seiner zweiten Gemahlin, hatte König
Philipp den Herzog
von Alba zu Katharina
von Medici nach Paris gesandt,
für ihn um ihre älteste
Tochter aus der Ehe mit Heinrich
II.
zu werben. Zur Feier der Vermählung am 20. Juni 1559
veranstaltete
man ein Turnier, bei dem König
Heinrich, der Vater der
14-jährigen Braut, durch einen unglücklichen
Lanzenstich
seines Freundes Montgomery
den
Tod fand. Der Tod blieb der strahlend
schönen Isabella auch
weiterhin nahe, so wie er nahe blieb ihrer
Schwägerin und Freundin Maria
Stuart, der Gefährtin ihrer
Kinderjahre ... An der Jahreswende 1560 unternahm die junge
Königin
von Spanien die beschwerliche Reise über die Pyrenäen,
in
ihre neue Heimat - in Briefen und Gedichten hat sie ihrer Mutter den
düsteren Zug geschildert. In Guadalajara sah sie zum erstenmal
ihren Gemahl von Angesicht; er war doppelt so alt wie sie und fragte
besorgt, ob sie Anstoß nehme an seinem grauen Haar... Nein! Sie
begann diesen einsamen Strengen in seiner glühenden Kälte zu
lieben; und Mitleid erfaßte sie beim Anblick des unseligen
Infanten Don Carlos, ihres Stief-Sohnes, der
im gleichen
Jahre wie sie
zur Welt kam - in eine Welt, die ihm zum Kerker wurde. Die Königin
duldete das arme Wesen in ihrer Nähe, und er vergalt ihre
Barmherzigkeit mit fast hündisch ergebener Anhänglichkeit -
ein Verhältnis, das Schiller später
zur unsterblichen
Tragödie erhöhte. Wenige Monate nach des Don Carlos
Ende
starb auch Isabella,
ohne Philipp
den ersehnten Thronerben geschenkt zu
haben. Im Ordenskleid der Franziskaner wurde sie bestattet.
Mahoney Irene: Seite
54,133,136-141,157
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"Katharina von Medici.
Königin
von Frankreich."
Elisabeth von
Valois hatte soeben ihren 14. Geburtstag gefeiert. Von
allen VALOIS-Kindern war
sie
allein ohne Fehler. Von zartem Knochenbau,
liebreizend, von einwandfreien Proportionen, mit üppigen schwarzem
Haar und dunklen - beinahe spanischen - Augen schien sie niemand zu
mißfallen. "Man könnte meinen, sie sei schon vor der
Erschaffung der Welt geschaffen und den Absichten Gottes zufolge in
Bereitschaft gehalten, bis sie nach seinem Willen mit ihren Gatten
vereint wurde", schwärmte Brantome.
Sie war intelligent, gehorsam
und über ihr Alter hinaus mit diplomatischem
Talent ausgestattet.
Trotz offenkundiger Unterschiede, die zwischen ihnen bestanden, schien
ein tiefes gegenseitiges Verstehen zwischen Katharina
und ihrer
ältesten Tochter zu herrschen, das auch durch die Jahre der
Trennung nicht geringer wurde.
Aus Madrid kamen 1565 Briefe von St. Sulpice an, dass ihre Tochter
Elisabeth
wahrscheinlich nicht am Leben sei. Nach Stunden
unerträglicher Agonie sei
Elisabethzweier zu früh geborener
Mädchen entbunden worden. Die spanischen Ärzte (niemals von
gutem Ruf in Frankreich) taten, was sie konnten, nahmen ihre Zuflucht
zu Aderlässen, zu Schröpfungen und tauchten die junge
Königin in Bäder.
Aber ihr Blutsturz hörte nicht auf,
und ihr Fieber stieg an, bis sie in Bewußtlosigkeit fiel. Wie
durch ein Wunder an Ausdauer triumphierte Elisabeth
über die
Barbarei der spanischen Heilkunst, und einen Monat später konnte
der Gesandte der geängstigten Mutter versichern, dass es Elisabeth
"gut geht, obwohl sie noch sehr schwach, blaß und dünn ist
auf Grund dieser langen und schweren Krankheit". Tatsächlich
sollte Elisabeth
noch drei Jahre lang leben, in denen sie weiter zwei Male
die Schrecken der Schwangerschaft auf sich nahm bei ihrem Bemühen,
Philipp
mit einem Knaben zu beglücken.
Das Zusammentreffen Elisabeths mit
ihrem Bruder und ihrer Mutter in
Bayonne zeichnete sich durch allseitige Rührung aus. Die
Königin, die auf der
über den Fluß errichteten
Ponton-Brücke auf die beiden zuschritt, sah älter aus, als es
ihren Lebensjahren entsprach. Obwohl sie erst 20 war, war sie zweimal
dem Tode nahe gewesen. Ihre Schwangerschaften hatten sie ausgezehrt,
und von Masern, die sie jüngst befallen, wenn auch nicht entstellt
hatten, war sie blaß und fahl geworden. Hatte sie auch einiges
von ihrer jugendlichen Schönheit eingebüßt, so hatte
sie an "großer Anmut" gewonnen. "Sie verfügt über
ungewöhnlichen Esprit und außergewöhnliche
Höflichkeit" schrieb Giovanni
Soranzo, der venezianische
Gesandte.
"Jedermann hält sie für weise und klug in einem Ausmaß,
des nach jeder Richtung hin weit jenseits ihrer Jahre liegt". In
Spanien hatte sie sich beinahe den Ruf einer Heiligen erworben und
sowohl die Liebe ihre Gatten als auch die ihres Volkes für sich
gewonnen. Und doch, so bemerkte Soranzo,
tat Philipp
trotz seiner Liebe
und Achtung wenig, um sie glücklich zu machen. Viele Tage
verbrachte sie allein, kaum verließ sie ihre Gemächer,
selten sah sie ihren Gemahl, "wie sie es gern wollte". Aber, so
schloß der scharf beobachtende Venezianer, "sie verbirgt ihre
Gefühle... und bringt zum Ausdruck, dass sie dem König
lediglich zu gefallen wünscht und nur will, was er will."
Katharina
war immer stolz auf Elisabeths
Intelligenz
gewesen; von all
ihren Kindern besaß sie den feinsten Sinn für Politik. Jetzt
hingegen fand Katharina,
dass sich dieser Sinn gegen sie selbst
richtete. "Meine Tochter, Du bist sehr spanisch geworden", klagte
Katharina
gegenüber Elisabeth,
worauf ihre Tochter erwiderte: "Ich
bin Spanierin, ich gebe es zu; es ist meine Pflicht; aber ich bin immer
noch Deine Tochter, genauso wie ich es auch war, als Du mich nach
Spanien gesandt hast."
Kurz nach dem Abmarsch der Armee erhielt Katharina
Nachrichten, die sie
völlig unvorbereitet trafen: ihre
Tochter Elisabeth
war am 3.
Oktober im Wochenbett gestorben. Im vorangegangenen
Frühjahr hatte
Fourquevaux die
Königin-Mutter von der Schwangerschaft der
Königin in Kenntnis
gesetzt, und wie üblich hatte Katharina
einen Brief voller mütterlicher Ratschläge geschrieben: dass
mäßige körperliche Bewegung gut für Elisabeth
sei,
dass sie spazieren gehen und sich nicht ins Bett legen oder in ihren
Gemächern einschließen solle, wie es der spanischen
Gewohnheit entspreche - "denn diese Leute würden es am liebsten
sehen, wenn sie niemals einen Schritt machte, es sei denn in einer
Sänfte oder auf ihrem Stuhl getragen", schloß sie
mißbilligend.
Trotz der Ratschläge ihrer Mutter nahm Elisabeths
Gesundheit ab.
Sie wurde von Schwindelanfällen gepeinigt, zuweilen verlor sie das
Bewußtsein. Ihr Puls schwankte abnormal. Eine Zeitlang versuchte
sie, ihren Zustand zu verbergen, nachdem sie allzuviel von den
spanischen Ärzten hatte erdulden müssen, um zu wünschen,
sich ihnen wiederum anzuvertrauen. Gegen Herbst jedoch war sie ans Bett
gefesselt, und gegen Ende September wußte sie, dass sie nicht
wieder gesund werden würde. Am späten Morgen des 3. Oktobers
genas Elisabeth
nach anstrengenden Stunden eines früh geborenen
Kindes, das gerade lange genug lebte, um noch getauft zu werden.
Viermal hatte sie sich den Mühsalen der Kindesgeburt unterzogen,
aber niemals war es ihr gelungen, ihrem Gatten einen männlichen
Erben zu schenken. Diesmal überlebte sie ihr Kind nicht.
DIE HABSBURGER. Ein Biographisches
Lexikon.: Seite 86-87
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Elisabeth (Isabella) von Valois, Königin von Spanien
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geb. 22.11.1545 in Fontainebleau, gest. 3.10.1586
in Aranjuez
Begr. im Escorial
Dritte Gemahlin von König Philipp II.
Als Tochter Heinrichs
II. von Frankreich und Katharinas
von Medici
wuchs Elisabeth
zusammen mit ihrer
späteren Schwägerin Maria
Stuart am französischen Hof auf. Bereits seit
ihrer
frühesten Kindheit plante man eine Ehe zwischen ihr und dem etwa
gleichaltrigen spanischen Infanten
Don Carlos. Als
aber im November 1558 die zweite Frau Philipps II. von Spanien,
Maria Tudor,
starb, wurde eine Heirat zwischen der 13-jährigen Elisabeth und
Philipp II.,
dem Vater von Don Carlos, vereinbart. Damit
sollte der Frieden von Cateau-Cambresis 1559 zwischen Spanien und
Frankreich besiegelt werden, der den seit Beginn des 16. Jahrhunderts
währenden Kampf um Italien und Burgund beendete. Elisabeth
verzichtete auf ihre französischen Thronansprüche, und die
Hochzeit fand 1559 in Paris statt. Anläßlich der
Feierlichkeiten hielt man ein großes Turnier ab, bei dem der
Brautvater Heinrich II.
tödlich
verletzt wurde. Der Unfall verzögerte Elisabeths Abreise,
so daß sie erst im Januar 1560 in Spanien eintraf.
Zwischen der hübschen Elisabeth
und ihrem
achtzehn Jahre älteren Mann soll ein gutes Verhältnis
geherrscht haben. Nach mehreren Fehlgeburten schenkte sie erst 1566
einem Mädchen das Leben, Isabella
Klara
Eugenia, der späteren
Regentin Flanderns. 1567 gebar sie eine zweite Tochter, Katharina Michaela,
die später den Herzog von
Savoyen
heiratete. Eine weitere Schwangerschaft Elisabeths
führte im Oktober 1568
wieder zu einer Fehlgeburt, an
deren Folgen sie starb. Der geringe Abstand ihres Todestages zu dem des
kranken Thronfolgers Don Carlos begünstigte
die Legendenbildung über eine Liebesbeziehung zwischen der
Königin und ihrem Stief-Sohn.
Literatur.:
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Agustin G. de Amezua y Mayo, Isabel de Valois. Reina de Espana
(1546-1568). Estudio Biografico, 3 Bde., Madrid 1949; Martin Hume,
Queens of Old Spain, 2. Aufl., London 1911.
30.6.1559
oo 3. Philipp II. König von Spanien
21.5.1527 † 13.9.1598
Kinder:
Isabella Clara Statthalterin der Niederlande
12.8.1566 †
15.11.1633
Segovia Brüssel
18.4.1599
oo Albrecht VII. Erzherzog von Österreich
13.11.1559 † 15.11.1621
Katharina
10.10.1567
† 6.11.1597
11.3.1585
oo Karl Emanuel I. Herzog von Savoyen
12.1.1562 † 26.7.1630
Literatur:
------------
DIE HABSBURGER. Ein Biographisches
Lexikon.
Piper
Verlag GmbH & Co. KG, München 1988 Seite 86-87 - Ferdinandy Michael de: Philipp II.
Bechtermünz
Verlag Augsburg 1996 Seite
95,135-137,154,156,179,186,202,216,234,244,281,290,353,403 - Giardini Cesare: Don Carlos. Infant von
Spanien.
Eugen Diederichs Verlag München 1994 Seite
69,99-105,113,118,127,140,142,145,187,201,207,210,219,224 - Grierson,
Edward: Philipp II. König zweier Welten. Societäts-Verlag
Frankfurt 1978 Seite
68,77,79,85,122,126,128,129,133,136,138,150,181,220,253,274, 280 - Hartmann Peter Claus: Französische
Könige
und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498-1870.
Verlag
C. H. Beck München 1994 Seite 71,85,91,99,110,120 - Mahoney Irene: Katharina von Medici.
Königin
von Frankreich. Eugen Diederichs Verlag München 1994 Seite
54,133,136-141,157 - Petrie
Charles: Don Juan d'Austria. W.
Kohlhammer
Verlag Stuttgart Berlin Köln Mainz 1968 Seite 34,37 - Petrie Charles: Philipp II. von Spanien. W.
Kohlhammer
Verlag Stuttgart Berlin Köln Mainz 1965 Seite
90,138,140,145,150 - Pfandl Ludwig:
Philipp II. Gemälde eines
Lebens
und einer Zeit. Verlag Georg D. W. Callwey München 1938 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G.
Fischer
Verlag 1993 Tafel 170 -