Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 628
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Angers, Anjou
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I. GESCHICHTE DER STADT UND DES BISTUMS ANGERS SOWIE
DER
GRAFSCHAFT ANJOU
Die westfranzösische Stadt Angers an der Maine
(Department
Maine-et-Loire), im Mittelalter Zentrum der bedeutenden Grafschaft und
späteren Provinz Anjou, ist gallo-römischen Ursprungs: Die
civitas
Iuliomagus (Tabula Ptolemaei; auch Andecavis, Andegavis) bot im
4.
Jahrhundert
durch ihre enge Ummauerung dem Bischof (als erster Bischof ist um 370
Defensor
bezeugt), seiner Kirche und bald auch dem Grafen Schutz.
Um 470
kämpfte
König
Chilperich als
gallo-römischer Foederatenführer
bei
Angers. In der merowingischen
Epoche
wurde die Stadt Grafensitz, und es entstanden Abteien außerhalb
der
Mauern (St-Aubin im 6. Jahrhundert, St-Serge im 7. Jahrhundert); nicht
weniger als vier Kirchen wurden errichtet; im weiteren Bereich der
Diözese
folgte die Abtei St-Maur-de-Glanfeuil (St-Florent-de-Montglonne
gehörte
damals zum Bistum Poitiers). In ihrer politischen Zugehörigkeit
erlebten
die Stadt und ihr Umland durch die Teilungen zwischen den merowingischen
Königen
ein wechselvolles Schicksal. Seit 613 gehörte sie endgültig
zu
Neustrien.
Die zentralen Funktionen der Stadt verstärkten
sich
in der KAROLINGER-Zeit. Das
Königskloster
St-Aubin wurde der Weiheort für jeden neuen Bischof. Innerhalb der
Mauern residierten die lokalen Gewalten. Seit ca. 770 war die
Grafschaft
in die bretonische Mark einbezogen, deren Inhaber nach Hruodland (Roland)
die WIDO-WARNACHAR-LAMBERT
waren. Sie übten über die
Grafschaft
die Oberherrschaft aus oder hatten selbst das Grafenamt inne. Innerhalb
der Diözese ebenso wie innerhalb der Grafschaft vollzog sich eine
territoriale Festigung. Durch seine geographische Lage beherrschte
Angers
alle Täler in der Umgebung des Zusammenflusses von Maine und
Loire.
Es bildete den Mittelpunkt für die drei Archidiakonate Outre
Maine,
Outre Loire und Angers, die seit dem Ende des 9. Jahrhunderts bezeugt
sind.
Um 850 brachten die Normannen
und die Bretonen diese
Herrschaftsorganisation aus dem Gleichgewicht. Durch den Verrat des Markgrafen
Lambert (Graf von Nantes und Angers)
mußte KARL
DER KAHLE 851 dem Bretonen
Erispoe den
Westen
der Grafschaft außer Maine und Mayenne überlassen. 863
erhielt
sein Nachfolger Nominoe
"das Land zwischen den beiden
Gewässern"
(wohl Mayenne und Sarthe) mit St-Aubin. Etwa zu diesem Zeitpunkt wurde
den Bretonen auch St-Serge überlassen. Die restlichen Grafschaften
im Osten wurden Teil der neuen Mark gegen Bretonen und Normannen unter
Robert
dem Tapferen († 866), zu der
auch
die Touraine gehörte. Als Graf von Angers folgte auf Robert
der WELFE
Hugo der Abt; nach
dessen
Tod wurde sie von Kaiser
KARL III. an Odo,
den
Sohn
Roberts des Tapferen,
verliehen, der sie, als er 888 König
wurde, seinem Bruder Robert
übertrug. Seitdem war sie in robertinischer
Hand und gehörte zur ausgedehnten Herrschaft dieses Hauses
über
Neustrien (zuerst mit dem marchio-,
dann mit dem dux-Titel).
Fulco der Rote,
ein Vasall der ROBERTINER,
war seit 898 vicecomes (vicomte) in Angers und seit 907
(Tod
des Bretonen Alain des Grossen) Graf von Nantes. Seine
Gemahlin
stammte von den WIDO-WARNACHAR-LAMBERT
ab. Nachdem Fulco
919 von den Normannen aus seinem Grafenamt in Nantes verdrängt
worden
war, führte er spätestens seit 929 den Grafentitel von
Angers.
Noch in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts ist der robertinische
Lehnsherr als Inhaber der Grafschaft bezeugt, aber mußte den
Grafentitel
seiner Vasallen anerkennen. Seit Fulco
dem Guten (†
um 960) war damit ein Grafen-Haus begründet, das seinen
Einfluß
bald über Anjou ausdehnte.
Unter ihm und unter Gauzfredus (Geoffrey
Grisegonelle;
† 987) wurde das Haus der
ANJOU
zum bedeutenden Herrschaftsträger, vor allem als Vasall der ROBERTINER
(besonders für die Grafschaft Anjou [ausgenommen Saumur, das dem Haus
BLOIS gehörte] und
Teile der Touraine, unter
anderem die
wichtige
Festung Loches) und als Vasall der Herzöge von Aquitanien,
namentlich für Loudon und Mirebeau. Um 966 reformierte der Graf
das
Kloster St-Aubin und weitere Abteien in seinem Machtbereich. Um 950 (zu
einer Zeit, da er nicht mehr vicomte, sondern Graf war)
setzte
er als vicomte in Angers Rainaldus
(Renaud) ein,
dessen
beträchtlicher Allodialbesitz im Gebiet der Mauges an der unteren
Loire und damit außerhalb der Grafschaft lag. 973 designierte der
Graf für das Bischofsamt von Angers Renaud, den Sohn
des
ebengenannten vicomte. Dieser
bedeutende Bischof verteidigte sehr
aktiv
die kirchlichen Rechte, stellte die synodale Gerichtsbarkeit wieder her
und reformierte die Abtei St-Serge, die von Alain dem Großen
der Kirche von Angers übertragen worden war. Nach dem Jahr 1000
schenkte
der Bischof sogar seiner Kirche den Allodialbesitz in den Mauges, den
er
von seinem Vater geerbt hatte.
Mit Graf Fulco Nerra (987-1040),
dem Sohn von Geoffroy
Grisegonelle, überwand das Haus
ANJOU diese noch von karolinger-zeitlichen
Strukturen geprägten Verhältnisse. Der Graf nahm kurz
vor
1005
(dem Todesjahr des Bischofs Renaud) das Gebiet in den Mauges
in
Besitz, das nach einigen Jahrzehnten erst in die Grafschaft und dann in
die Diözese einbezogen wurde. Er beherrschte das Bistum und
schaffte
1005 die Herrschaft des vicomte
ab. Seit 1006 begann er ein
ähnliches
Vorgehen im Gebiet von Vendome, indem er für das Bischofsamt von
Angers
Hubert, den Sohn des vicomte von Vendome, ernennen
ließ.
Der Graf gründete mehrere Abteien:
Beaulieu-les-Loches,
St-Nicolas
und
La Charite in Angers.
Bedeutend als Erbauer von Burgen (in Angers
erweiterte
er die Ummauerung um 1032), duldete er teilweise auch den Burgenbau
hoher
Adliger. Er erbte von seinem Vater die Doppelvasallität, wandelte
sie jedoch um. Geoffroy
war stets ein zuverlässiger und
getreuer
Verbündeter des kapetingischen
Königs. Außerdem
blieb er Vasall des Herzogs von Aquitanien.
In seinem langwährenden Kampf gegen das benachbarte Haus BLOIS
zeichneten sich folgende wichtige Etappen ab:
Schlachten bei Conquereuil (992) und Pontlevoy (1016),
Eroberung von Saumur (endgültig 1026) und
Unterstützung
Heinrichs
I. bei dessem Sieg (1032) über Odo II. von
Blois/Champagne.
Seit etwa 1032 kam es zu Auseinandersetzungen
Fulcos
mit seinem Sohn, Geoffroy Martel,
die fast bis zu
seinem
Tod andauerten. Geoffroy
beachtete die von seinem Vater ererbten
vasallitischen Bindungen wenig, besetzte das Vendomois ohne
Rücksicht
auf die königliche Oberlehnsherrschaft und half im Interesse
seiner
Stiefsöhne seiner Gattin Agnes,
nacheinander zwei
rivalisierende
Herzöge von Aquitanien auszuschalten.
Geoffroy gründete
das Kloster Trinite in Vendome (Mai 1040), aber ohne Beteiligung seines
Vaters, der, als er zum dritten Mal ins Heilige Land pilgerte, auf dem
Rückweg starb.
Als guter Administrator richtete Geoffroy
überall
in seinen Burgen Burgwarde (Chavaliers gardiens) ein und
verallgemeinerte
die Verwaltung durch prepositi.
Die Gewohnheitsrechte wurden von ihm
beherrscht
und fixiert; so schränkte er den Zugang hoher Adliger zum Besitz
von
Kastellaneien ein, zunächst indem er versuchte, die Adligen der
Zwischeninstanz
der grand prevots, die er in
jedem wichtigen Ort der Grafschaft
errichtete,
zu unterstellen; später, gegen Ende seines Lebens, beherrschte er
den Adel, allein aufgrund seines hohen Ansehens, ohne Zwang
ausüben
zu müssen. 1041 begann er, den französischen
König Heinrich
I. gegen Thibaud
von Blois zu unterstützen. Dabei gelang es ihm, dessen
Grafschaft
in der Touraine gegen 1044 zu erobern, für die der Graf jedoch
Vasall des Hauses BLOIS wurde. Seit Ende 1043
knüpfte er
Verbindungen
zum Imperium an. Im Zuge dieser Politk wandte er sich als
Verbündeter
Kaiser
HEINRICHS III. 1049 sogar gegen seinen König
Heinrich I. Das
war die erste, ehrgeizigste Phase seiner
Regierungszeit.
Sie wird bezeichnet durch die Gründung von Notre-Dame-de-Saintes
1047
und durch die Erhebung von entstammte wahrscheinlich der burgundischen
Aristokratie und
war politisch dem Imperium zugewandt). Eigentliche Urheberin dieser
politischen
Orientierung war die Eusebius
Bruno (Eusebe Brunon) zum
Bischof von Angers nach dem Tod Huberts 1047. (Eusebius Bruno entstammte
wahrscheinlich der burgundischen Aristokratie und war politisch dem
Imperium zugewandt.) Eigentliche Urheberin dieser politischen
Orientierung war die Gräfin
Agnes, Tochter Otto-Wilhelms von Burgund und
Mutter der Kaiserin Agnes. 1052, nachdem
der
Graf militärisch besiegt worden war, schloß er mit
Heinrich
I. Frieden, verbündete sich mit ihm gegen Wilhelm
den Eroberer und begnügte sich schließlich mit
seinen
herkömmlichen Herrschaftsrechten. Er ließ sich von Agnes
scheiden, verzichtete auf das Vermandois und gegenüber der Kirche
auf jede Investitur von Spiritualien für die größeren
Benefizien.
Er unterstellte La Trinite-de-Vendome dem Heiligen Stuhl und
gründete
in Angers das Stift St-Laud.
Die Nachfolger von Geoffroy
Martel,
seine Neffen
Gottfried (Geoffroy "le Barbu"; 1060-1068)
und dann
Fulco (Foulques "le Rechin"; 1068-1109),
waren unbedeutend. Beide ließen zu, dass neue Burgen entstanden
und
- mehr noch - auch eigenständige Kastellaneien.
Gottfried,
der sich von der von seinem Onkel gebilligten Investiturreform
abkehrte,
wandte sich gegen Kloster Marmoutier und ließ sich
schließlich
in einen Kampf mit dem Papsttum ein; 1067 wurde er vom Legaten
Stephan
abgesetzt und anschließend von seinem Bruder eingekerkert
(1067, endgültig 1068).
Fulco, wie sein Bruder
Vasall des
Königs,
des Herzogs von Aquitanien und des Grafen von Blois (für die
Touraine),
richtete seinen Ehrgeiz lediglich auf die Grafschaft von Maine,
wobei er auf die Gegnerschaft des Herzogs von der Normandie
stieß.
Endlich war sein Vorhaben von Erfolg gekrönt: Er konnte seinen
Sohn Fulco den Jüngeren
mit
der Erbin dieser Grafschaft verheiraten. Die Schwäche der
Grafengewalt
während dieser Periode erlaubte die Einführung der
gregorianischen
Kirchenreform, wobei die Konventswahl der Äbte und die kanonische
Wahl des Bischofs von Angers durchgesetzt wurden; zu Bischöfen
wurden
nach Eusebius († 1081)
nacheinander
Prälaten erhoben, die aus der mittleren Adelsschicht in der
Umgebung
von Angers stammten. Gottfried
von Tours (1082-1093), Gottfried
von Mayenne (1093-1101) und Rainald
(Renaud) von
Martigne (1102-1124). Gerade dieser Adelsschicht sind die
großen
Gründungen der Zeit zu verdanken: La Roe (um 1096), Fontevrault,
das
spätere angevinische
Hauskloster (um 1100), das außerhalb
der
Diözese, aber im Einflußbereich der Grafschaft lag, sowie
Nyoiseau
(1109).
Seit dem Herrschaftsantritt Fulcos des
Jüngeren
(1109)
führte das Haus
ANJOU
die Titel der drei Grafschaften Anjou, Touraine
und
Maine, die gemeinsam als "le grand Anjou" bezeichnet werden.
Damals wurden die Verbindungen zum
englischen Königs-Haus
geknüpft,
(besonders, als 1128 Gottfried,
der älteste Sohn des
Grafen,
Mathilde, die
Erb-Tochter des englischen Königs Heinrich
I. heiratete). Darüberhinaus richteten sich die
politischen
und dynastischen Bestrebungen der ANJOU auf
den Orient (der Graf heiratete 1128 während des Kreuzzuges die
Erb-Tochter
Balduins
II., des Königs von
Jerusalem).
Gottfried
Plantagnet, der die Herrschaft beim Aufbruch seines
Vaters
nach
Palästina 1128 übernahm, kämpfte tatkräftig gegen
die
Seigneurs von Sable, Amboise und Montreuil-Bellay (dort zerstörte
er die Burg und eroberte die Normandie.
Das frühe 12. Jahrhundert
war eine Blütezeit für das Grand Anjou, in der sich durch den
Landesausbau und die Anlage von Marktsiedlungen ein wirtschaftlicher
Aufschwung
vollzog, der sich mit der Entstehung des Angevinischen Reiches noch
verstärkte:
vor allem durch die Öffnung des englischen Marktes für den
Wein
des Anjou. Das 12. Jahrhundert war auch eine Blütezeit des
kirchlichen
Lebens in der Diözese Angers; Bischof Ulger war bestrebt,
die
gregorianische Kirchenreform bis hinunter zur Ebene der Pfarrbezirke
durchzusetzen
und die Pfarrorganisatioj zu vollenden. Zahlreiche
Tochtergründungen
der Klöster Tiron, Savigny und Citeaux prägten das
monastische
Leben.
Beim Tod Gottfrieds
Plantagenet
(1151) war Heinrich, Sohn von
Gottfried und Mathilde,
Herr
über den Territorialbesitz von der Normandie bis zur mittleren
Loire,
1152 wurde er durch seine Gemahlin
Eleonore
Herzog von Aquitanien und
1154 (beim Tod des
englischen Königs Stephan
von
Blois) erhielt er durch seine Mutter den englischen
Königsthron
(Angevinisches Reich).
Heinrich II.
Plantagenet
verlegte
den Schwerpunkt seiner Herrschaft nach England
und ließ das Grand
Anjou von einem einzigen Seneschall
verwalten: Der gegen die Barone
durchgesetzte
Friede und die Stabilität des angevinischen
Geldes vermehrten dort den
Wohlstand. Der Kirchenbau setzte sich seit
dem
11. Jahrhundert fort; nun prägte sich die angevinische Gotik aus,
die 1151 bei der Kathedrale von Angers erstmals in Erscheinung trat.
Der
König und die Königin, die eine Vorliebe für das
Anjou
zeigten, bestimmten Fontevrault
zu ihrer Grablege.
Nach dem
Zwischenspiel
der Regierung Richards
I. (1189-1199)
kommt es im Anjou zur Krise:
Arthur von der
Bretagne,
der von den Angevinen unterstützte Prätendent, wurde von
Johann
Ohneland ausgeschaltet, kurz bevor König
Philipp August 1204 aus
anderen Gründen die
Festlandslehen
seines Vasallen im Grand Anjou einzog und bald darauf seinen eigenen
Seneschall
im Grand Anjou einsetzte, um von dem Gebiet in den darauffolgenden zehn
Jahren in zunehmendem Maße Besitz ergreifen zu können.
Bis 1246 war das Anjou Bestandteil der Krondomäne.
Diese Rückkehr zu geordneten politischen Verhältnissen
bewirkte
einen beträchtlichen Wohlstand, der sich an zwei Momenten ablesen
läßt: Zwischen 1230 und 1240 erfolgte die Errichtung einer
großen
Mauer in Angers, die 4 km umfaßte. Während der gleichen
Periode
wurde der Chor der Kirche St-Serge erbaut, ein Hauptwerk der
angevinischen
Gotik.
1246 erhielt Karl,
der jüngere
Bruder
König
Ludwigs des Heiligen und Gemahl
der Beatrix
von der Provence, das Grand Anjou als Apanage. Das Anjou
hatte
bald die finanziellen Lasten der ehrgeizigen kriegerischen Vorhaben Karls
zu tragen.
Unter Karl II.
erhielt
Karl
von Valois, der die Tochter Karls
II. geheiratet hatte und der jüngere Sohn von Philipp
III. war, 1290 Maine-Anjou als Apanage; 1297 wurde
die
Grafschaft Anjou zur Pairie erhoben. Er überließ seinem
Sohn
Philipp
die Apanage bei seinem Tode
1325; Philipp gliederte sie,
nachdem
er 1328 König geworden war, der Krondomäne ein.
Ebenso
verfuhr
später Johann der Gute, der
die
Gebiete als Apanage erhielt und sie nach seiner Thronbesteigung 1350
erneut
zur Domäne schlug. 1369 schließlich empfing
Ludwig, der zweite Sohn Johanns
des Guten, das Anjou als Apanage,
das nun zum mit der
Pairswürde
verbundenen Herzogtum erhoben wurde; Ludwig
begründete das herzogliche Haus
ANJOU, das bald eine ehrgeizige Mittelmeerpolitik betrieb
und
damit zu den Schwierigkeiten, die der Hundertjährige Krieg
für
das Anjou brachte, die großen finanziellen Lasten langer
auswärtiger
Kriege hinzufügte. Während der Regierung des letzten
Vertreter
des Geschlechtes, des Königs
Rene von Anjou (1434-1480),
war diese Politik - neben den Folgen des Aufstandes in Angers 1461 -
die
Ursache ständiger Not und Unzufriedenheit.
Als darüber hinaus die Kinder des Königs
Rene vorzeitig starben,
vermochte Ludwig
XI. mühelos die Rückkehr der Apanage in den
Kronbesitz
vorzubereiten, indem er der Stadt 1475 eine lokale Satzung bewilligte.
Das war das Vorspiel zur - diesmal endgültigen - Eingliederung in
die königliche Domäne, die 1480 nach dem Tod Renes
durchgeführt wurde.