Begraben: Prag, Veitsdom
Nachgeborener Sohn des Königs
ALBRECHT II. von Habsburg und der Elisabeth
von Luxemburg, Erbtochter von Kaiser
SIGISMUND
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1611
********************
Ladislaus V. Postumus, König von Ungarn 1440 (1444)-1457
----------------------------- König von Böhmen
1453-1457
* 22. Februar 1440, + 23. November 1457 Herzog von Österreich
Komorn
Prag
Begraben: Prag, Veitsdom
Nachgeborener Sohn von König ALBRECHT II. und der Elisabeth von Luxemburg
Mit Hilfe der Hofdame Helen Kottanerin gelang es der Königin-Witwe, Ladislaus V. am 15. Mai 1440 zum König von Ungarn krönen zu lassen. Ladislaus V. Postumus, dessen Vormundschaft Kaiser FRIEDRICH III. ausübte, wurde von den ungarischen Ständen aber erst 1444 anerkannt und Johannes Hunyadi als Reichsverweser zugeordnet. Am 28. Oktober 1453 folgte die Krönung zum König in Prag, wo weiterhin Georg von Podiebrad die Regierung führte. Ladislaus V. Postumus gelang es, den Einfluß der rivalisierenden EYTZINGER, CILLIER und HUNYADIS zu begrenzen und auch seine Ansprüche gegen Kaiser FRIEDRICH III. zu vertreten. Nach dem Sieg bei Belgrad (22. Juli 1457) über das Heer Sultan Mehmeds II. kehrte Ladislaus über Ofen, wo er Ladislaus Hunyadi hinrichten ließ, zusammen mit dem gefangenen Matthias Hunyadi nach Prag zurück. In Prag wurde die Verlobung Ladislaus V. Postumus mit Magdalene, der Tochter des französischen Königs Karl VIII. [Richtigstellung: Da Karl VIII. erst 1470 geboren wurde, kann es sich nur um eine Tochter Karls VII. handeln. ], vorbereitet. Der plötzliche Tod Ladislaus' löste viele Spekulationnen aus; vermutlich starb er an den Folgen der Pest.
Literatur:
-----------
J. Chmel, Urkunden, Briefe und Actenstücke zur Geschichte
der habsburgischen Fürsten König Ladislaus, Erzherzog Albrecht
VI. und Herzog Siegmund von Österreich, 1443-1473, 1850 - Die Denkwürdigkeiten
der Helene Kottanerin, hg. K. Mollay, 1971 - H. Dopsch, Die Grafen von
Cilli - ein Forschungsproblem? Südostdeutsches Archiv 17/18, 1974/75,
9ff.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ladislaus V. Postumus
wurde vier Monate nach dem Tode seines Vaters geboren, als die Stände
Wladyslaw
III. von Polen 1440 zum König wählten. Seine Mutter
ließ Ladislaus
krönen und
floh mit ihm zu Kaiser FRIEDRICH III.
Nach Wladyslaws Tod (+ 10.11. 1444)
forderten die Stände die Heimkehr des Minderjährigen. 1452 kehrte
Ladislaus
nach Ungarn zurück und wurde 1453 auch König von Böhmen.
Er versuchte, den Verfall der Zentralgewalt und die Türkengefahr aufzuhalten.
Die Macht übte neben ihm auch sein Onkel und Erzieher Ulrich von Cilli
aus. Nach dessen Ermordung ließ er die Söhne des Reichsverwesers
Johann Hunyadi, Ladislaus und Matthias,
festnehmen und Ladislaus Hunyadi enthaupten. Vor der darauffolgenden Empörung
mußte er nach Prag fliehen, wo er vom Reichsverweser Georg Podiebrad
ermordet wurde.
v oo Magdalene von Frankreich, Tochter des Königs
Karl VII.
1.12.1443- 1486
Literatur:
-----------
Babinger Franz: Mehmed der Eroberer. Weltenstürmer
einer Zeitenwende. R. Piper GmbH&Co. KG, München 1987 Seite 129,154,155
- Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche
Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer
2000 Seite 310 - Hoensch, Jörg K.: Kaiser Sigismund. Herrscher
an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437. Verlag C.H. Beck München 1996
Seite 464,593 - Hoensch, Jörg K.: Matthias Corvinus. Diplomat,
Feldherr und Mäzen. Verlag Styria Graz Wien Köln 1998 Seite 16,18,24,29,31,35-42,47-51,62,66,72,231,252
- Krieger, Karl-Friedrich: Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf
I. bis Friedrich III. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart/Berlin/Köln 1994,
Seite 101,174-177,186-189,192-198 - Lazar Istvan: Kleine Geschichte
Ungarns. Österreichischer Bundesverlag Wien 1990 Seite 93 - Reifenscheid,
Richard: Die Habsburger. Von Rudolf I. bis Karl I., Verlag Styria Graz/Wien/Köln
1982, Seite 67,69,83 - Tamussino Ursula: Maria von Ungarn. Ein Leben
im Dienst der Casa de Austria. Verlag Styria Graz Wien Köln 1998 Seite
32 -