Ältester Sohn des Königs
Friedrich II. von Sizilien und der Eleonore
von Anjou, Tochter von König Karl
II.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1931
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Peter II., König von Sizilien
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* 1305, + August 1342
Calascibetta
Sohn von Friedrich III. und Eleonore von Anjou
Seit 1321 Generalvikar, 1321 (in Mißachtung
der Bestimmungen des Friedens von Caltabellotta) gekrönt und zum Mitregenten
des Vaters eingesetzt, befehligte 1327 die sizilianische Flotte, die
LUDWIG DEN BAYERN unterstützte.
Im Juni 1337 an die Macht gekommen, stand der als "schlicht und rein",
von Villani als "mentecato" (geistesschwach) charakterisierte König
stark unter dem Einfluß seiner Mutter und seiner Gemahlin Elisabeth
von Kärnten, die ihn drängten, mit dem mächtigen
Baron Francesco Ventimiglia zu brechen (er wurde wegen Felonie getötet),
dafür die Chiaromonte wieder an den Hof zu ziehen und die Machtausübung
den Brüdern Matteo und Damiano Palazzi von Messina anzuvertrauen.
Peters Regierung war geprägt durch
einen Bruch mit Avignon (Benedikt XII. verweigerte dem König die Investitur
und behandelte ihn als Rebellen), angevinischen
Offensiven (Landung in Brucato 1338, Einnahme von Lipari [1339]
und von Milazzo [1342], erneute Prätentionen Peters
IV. von Aragon auf die Insel und den Ausbruch sich verschärfender
Parteikämpfe, angeführt von den "lateinischen" und "katalanischen"
Grafen. Im Zuge dieser Konflikte versuchten die Palizzi, den Sturz des
Infanten Johann, des Bruders des Königs und Titular-Herzogs
von Athen durchzusetzen, wurden aber selbst durch einen Volksaufstand aus
Sizilien vertrieben. Peter II. hinterließ
seinem Bruder, dem starken Mann der Dynastie, den Vikariat des Königreiches
und die Vormundschaft seines Sohnes Ludwig.
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Peter II. wurde schon
ab 1316 Reichsvikar und seit 1321 Mitregent seines Vaters.
Er fuhr 1328 zu Kaiser LUDWIG IV. nach
Rom, eroberte unterwegs unter anderem Ischia und Civita Vecchia. Er hatte
wenig vom Vater, war ohne große Ausstrahlung, galt wohl als rechtschaffen
und fromm, war aber ohne jede Durchsetzungskraft und Menschenkenntnis,
leicht lenkbar und völlig von der Aufgabe überfordert, das Reich
nach außen hin gegen Papst und das Haus
ANJOU zu sichern und nach innen gegen die aufmüpfigen Barone.
Er folgte 1336 dem Vater, wurde 1338 mit dem Bruder gebannt, außerdem
für regierungsunfähig und enterbt vom Papst erklärt. Er
geriet besonders gegen die Sippen Di Antiochia-Staufen und Di Ventimiglia-Garace,
bevorzugte die Sippe Palazzi, die das schamlos
ausnutzte und ihn durch
Verleumdungen vom Bruder Johann zu
trennen versuchte, was nicht gelang. Das Land blutete völlig aus,
er tat auch 1340 nichts, um seinen Halbbruder, den Admiral
Orlando, freizubekommen, der leichtsinnig die Seeschlacht bei
den Liparischen Inseln provoziert und verloren hatte. Etliche Küstenplätze
gingen an das Haus ANJOU verloren.
1322
oo Elisabeth von Kärnten-Görz, Tochter
des Herzogs Otto
- 1352
1348 hilflose Regentin in Sizilien
Kinder:
Konstanze
1324- 1355
1352 Regentin nach der Mutter; genauso hilflos
Eufemia
um 1330-21.2.1359
1355 Regentin; ihrer Aufgabe nicht gewachsen
Beatrix
1326-12.10.1365
Heidelberg
1345
oo Ruprecht II. Kurfürst von der Pfalz
12.5.1325-6.1.1398
Blanka
- 1372/74
3.8.1364
oo Johann I. von Aragon Graf von Ampurias
1338-
1398
Eleonore
1325-10.6.1374
13.6.1349
oo Peter III. König von Aragon
5.9.1319-5.1.1387
Ludwig
1337-16.10.1355
Friedrich III. der Einfältige
1342-27.7.1377