2. Sohn des Königs Peter
II. von Sizilien und der Elisabeth
von Kärnten-Görz, Tochter von Herzog Otto
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 944
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Friedrich IV. (III.) von Aragon, König von Sizilien
(Trinacria)
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* 1342, + 27. Juli 1377
Catania Messina
Eltern: Peter III. (II.), König von Aragon, Elisabeth von Kärnten
Friedrich IV. wurde 1355 nach dem Tod seines Bruders Ludwig König. Anfänglich unterstand er der Vormundschaft seiner Schwester Konstanze, nach ihrem Tod 1356 derjenigen seiner Schwester Eufemia. Im Hinblick auf seine politischen Qualitäten bzw. den Zustand seines Reiches wurde er der "Einfältige" oder der "Schwache" genannt (il Semplice, il Debole). 1355 erbte er von seinem Onkel väterlicherseits, Johann von Aragon, auch das Herzogtum Athen und Neopatria. 1337 besiegte er bei Aci die angevinischen Streitkräfte, die Palermo und Messina besetzt hatten und zwang sie, aus Sizilien abzuziehen.
1361 oo Konstanze, Tochter Peters IV., König von
Aragon, die ihm 1363 die Tochter Maria (spätere Gemahlin Martins des
Jüngeren)
schenkte.
Seine Autorität wurde durch die Fehden der übermächtigen
Barone, mit denen er 1362 den Frieden von Piazza schloß, stark geschwächt;
er hatte auch Johanna I. von Anjou-Neapel
gegen sich, die 1364 Messina zurückeroberte, und mußte den Ansprüchen
seiner Schwester Eleonora, Königin von Aragon,
entgegentreten. Um diese Situation zu meistern, schloß er 1372 mit
Neapel einen Frieden, der im folgenden Jahr von Papst Gregor XI. ratifiziert
wurde und den seit der Sizilianischen Vesper andauernden Krieg beendete.
Er erreichte dabei die Anerkennung der Autonomie Siziliens als Königreich
Trinacria, das sowohl vom Papsttum als auch von dem neapolitaniaschen
Königreich Sizilien abhing, sowie das Sukzessionsrecht für seine
Tochter Maria, das jedoch von den aragonesischen
Herrschern angefochten wurde. Der Friede von Neapel wurde durch die Eheschließung
des Königs mit der neapolitanischen Adligen Antonia
Del Balzo bekräftigt. Nach dem Tod der Königin (1375)
wurden die Verhandlungen wegen der Eheschließung mit Antonia,
Tochter des Benabo Visconti, fortgesetzt, die bereits zehn Jahre vorher
begonnen worden waren, um die Italienpolitik Siziliens zu stärken
und in einer Allianz mit Mailand, die auf dem gemeinsamen Nenner des Ghibellinentums
basierte, für das Regno neue Verbündete zu finden. Friedrich
IV. (III.) von Aragon starb jedoch, bevor die neue Braut nach
Sizilien gelangt war.
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Friedrich III. der Einfältige
folgte
seinem Bruder Ludwig 1355 als Herzog
von Athen und Neopatras und als König von Sizilien. Es
war eine Zeit übelster, haßerfüllter Fehden der verschiedenen
Baronencliquen und ständiger kriegerischer Aktionen zu Wasser und
zu Lande, wobei viele Küstenplätze an die ANJOUS
verloren gingen, das Land völlig verödete, die königliche
Autorität zusammenbrach, da der König seinen Aufgaben überhaupt
nicht gewachsen war. Er stand lange Zeit völlig unter seinem üblen,
intriganten Günstling Graf Enrico di Ventimiglia-Gerace, der die Verbindung
zu Aragon um jeden Preis verhindern wollte, er wurde letztlich nach einer
Rebellion geächtet und verjagt. Im Frieden von 1372 erreichte Friedrich
die Erblichkeit seiner Familie in Sizilien, konnte erst 1374 in Palermo
(von den ANJOUS zurückgewonnen)
gekrönt werden und entging 1374 in der Kirche von Messina einem Attentatsversuch.
1361
1. oo Konstanze von Aragon, Tochter des Königs
Peter IV.
1344- 1363 Kindbett
17.1.1372
2. oo Antonia von Baux, Tochter des Herzogs Franz
d'Andria
x
-23.1.1374
Sie starb vor Schreck bei einem Überfall rebellischer
Barone auf die königliche Galeere.
Kinder:
1. Ehe
Maria
1363-25.5.1402
Illegitim
Wilhelm Graf von Malta und Gozzo
- nach
1380
oo Beatrix von Sizilien-Avola, Tochter des Barons
Johann
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Cousine
Literatur:
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Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern.
Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 343,346,350 - Vones
Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Reiche
- Kronen - Regionen. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993 Seite 166,170
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