Begraben: Kloster Varnhem
Sohn des Magnus Minnesköld zu Bjälbö
aus seiner 2. Ehe mit der Ingrid Ylva von Schweden,
Tochter des Prinzen Sune Sik
Lexikon des Mittelalters: Band II Spalte 214
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Birger, Jarl, bedeutender schwedischer Staatsmann
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* etwa 1200/10, + 21. Oktober 1266
Begraben: Kloster Varnhem
Gehörte einem mächtigen ostgötischem Adelsgeschlecht
an. In den schwedischen Thronkämpfen schlug er sich auf die Seite
König
Erik Eriksson, heiratete ca. 1235 dessen Schwester Ingeborg
(+ 1254) und wurde schnell zum eigentlichen Regenten des
Reiches. Er trachtete vor allem danach, die königliche Macht mit
Hilfe der Kirche zu stärken. So unterstützte er 1248, inzwischen
zum Jarl ernannt, auf der Kirchenversammlung von Skenninge den päpstlichen
Legaten Wilhelm, Bischof von Modena, bei dessen kirchlichen Reformen. Das
dort nach dem Vorbild kontinentaler Gottesfrieden beschlossene Eidschwurgesetz
(altschwedisch kunungs e psöre) gab ihm zugleich eine
Handhabe gegen die Thronprätendenten Filipp
Knutsson und Knut Magnussson,
die mit ihrem Gefolge das Land verunsicherten. 1249 (bestritten, nach anderen
1239) unternahm er einen Kreuzzug nach Finnland und gründete Tavastehus.
Außenpolitisch strebte er nach einer Verständigung mit Norwegen
und Dänemark. Dem dienten die Ehen seiner Tochter Richissa
mit dem norwegischen Thronfolger Haakon Haakonsson
(1251) und seines Sohnes Waldemar mit
der Tochter des dänischen Königs Erik
Plogpennig (1241-1250); Sophia
(1260), sowie seine eigene zweite Vermählung mit König
Abels (1250-1252) Enkelin Mechthild (1261). Nach Erik
Erikssons Tod (1250) ließ Birger Jarl seinen Sohn
Waldemar zum König wählen
(FOLKUNGER) und führte die Regentschaft
für ihn bis zu seinem eigenen Tode. Umfangreich ist seine Gesetzgebungstätigkeit,
von der vor allem Östgötalagen Zeugnis ablegt. Die wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen Schweden und der Hanse suchte er besonders durch den
zweiten Vertrag mit Lübeck von 1252 zu fördern: Er gewährte
den deutschen Kauifleuten das Niederlassungsrecht und schützte ihre
Stockholmer Ansiedlung durch Befestigungen.
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Birger II. war seit
1248 Jarl von Schweden und hatte schon vorher bedeutenden Einfluß.
Er erreichte die Position eines allmächtigen Hausmeiers und wurde
der Organisator und Chef von Flotte und Armee, der große Promotor
der Ostpolitik in Richtung Finnland und Baltikum. Er wurde 1240 an der
Newa von Alexander I. Newski besiegt,
führte 1249 einen großangelegten Finnland-Feldzug durch, durch
den Finnland, schon seit dem 12. Jahrhundert schwedisches Interessengebiet,
voll dem schwedischen Reich angeschlossen wurde. Er sorgte für eine
entscheidende innenpolitische Beruhigung und setzte nach dem Tode seines
Schwagers Erich XI. 1250 die Wahl seines
Sohnes zum König durch und wurde damit allmächtiger Regent.
Er förderte das Deutschtum und die Hanse, Visby/Gotland erlebte seine
erste Hochblüte, schloß Bündnisse mit Norwegen und Dänemark
und schuf eine starke Zentralgewalt, die er durch die Apanagierung der
Söhne letztlich selbst wieder schwächte.
um 1240
1. oo Ingeborg von Schweden, Tochter des Königs
Erich X.
um 1212- 1254
1261
2. oo 2. Mathilde von Schauenburg, Tochter des
Grafen Adolf IV. von Holstein
1225- 1288
Kinder:
Bengt II. Bischof von Linköping (1286-1291)
1254-25.5.1291 Herzog von Finnland
Er stritt ständig mit den Brüdern.
Richza
-
1251
1. oo Hakon Mitkönig von Norwegen
11.11.1232-30.4.1257
1262
2. oo Heinrich I. Fürst von Werle
-8.10.1291
Katharina
-
um 1259
oo Siegfried I. Fürst von Anhalt-Köthen
1230- nach 25.3.1298
Magnus I. Scheunenschloß
um 1245-18.12.1290
Christine
-
oo Sigge Guttormsson
-
Erich Herzog von Smaland
-
1275/76
Waldemar
um 1240-26.12.1302
Ingeborg
-30.6.1302
oo Johann I. Herzog von Sachsen-Lauenburg
um 1247-30.7.1286
Illegitim
Gregers
- um
1276