Begraben: Braga, Kathedrale
Sohn des Erb-Prinzen Heinrich
von Burgund und der Sibylle von Barcelona, Tochter von
Graf Berengar Raimund I.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2076
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Heinrich von Burgund, Graf von Portugal
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* um 1075, + 1112
in Astorga
Begraben: Braga, Kathedrale
Aus dem Hause der kapetingischen
Herzöge
von Burgund (jüngerer Sohn des frühverstorbenen
Herzogs-Sohnes
Heinrich), Neffe von
Konstanza,
der zweiten Gemahlin König Alfons‘ VI. von
Leon-Kastilien, der ihm 1095/96 seine uneheliche Tochter Teresa
zur Frau gab und die aus dem Verband von Galicien herausgetrennten Grafschaften
Porto und Coimbra verlieh; für die erstmals als politische Einheit
verstandene 'Portugalensis et Colinbriensis provincia' setzte sich sehr
schnell der Name 'Portugal' durch. Heinrich von
Burgund, der sein Herrschatfsgebiet sehr effektiv, wenn auch
nominell als Vertreter seines Schwiegervaters, regierte, bekämpfte
die ALMORAVIDEN, gab Siedlern sowie
örtlichen Adligen und Rittern Rechte und Privilegien nd förderte
Klöster und Bischofskirchen, vor allem cluniazensische. Ein wohl 1105
durch Abt Hugo von Cluny vermittelter weitausgreifender Plan, der nach
Alfons' VI. Tod eine Aufteilung des
kastilisch-leonesischen Gesamtreiches unter Heinrich
von Burgund und seinem Vetter Raimund
von Galicien vorsah, blieb Theorie. Doch versuchte Heinrich
von Burgund, der sich mittlerweileals "nutu Dei ...portugalensium
patrie princeps" intitulieren ließ, nach dem Tod seines Schwiegervaters
(1109) in wechselnden Bündnissen, in denen er zeitweilig
Alfons' Tochter Urraca,
zeitweilig ihren zweiten Mann, Alfons I. von Aragon,
unterstützte, eine Teilung des Reiches "per medium" zu erreichen.
Der Aufstieg Portugals zum selbständigen Königreich war während
Heinrichs
Regierung noch nicht abzusehen.
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Brandenburg Erich: Tafel 41 Seite 83
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XIII. 674. Heinrich, Graf von Portugal 1095.
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* 1069/70, + 1112 1. XI.
Gemahlinnen: a) ca. 1093 Theresa, Tochter Alfons VI. König
von Leon und Castilien.
+ 1130 1. XI.
b) Konkubine Elvira Gualtar
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Heinrich von Burgund war
der Typ des ritterlichen Abenteurers, zog, da er als jüngerer Sohn
keine Erbaussichten hatte, in Kastilien mit gegen die Mauren, fiel Alfons
VI. auf, da er ein schöner, stattlicher, tapferer Mann
war und erhielt die neu gewonnenen Gebiete Entre Minho e Douro, Tras os
Montes, Beira und Porto Braga, Viseo und Coimbra und Teile von S-Galizien
mit dem Recht, alles, was er dazu erobert, als erbliches Lehen besitzen
zu dürfen. Er führte ein kämpferisches Dasein, konnte noch
recht wenig als politischer Gestalter wirksam werden, soll in 17 Gefechten
gesiegt haben, eroberte zeitweise auch schon Lissabon, das jedoch wieder
verlorenging. Er gründete das Erzbistum Braga und die Bistümer
Porto, Lamego, Viseo und Coimbra, seine Hauptresidenz war Guimares. Er
unterstützte Kastilien gegen die Mauren, machte 1108 die unglüchliche
Schlacht bei Ucles mit und nannte sich seit dem Tod des Schwiegervaters
(1109) "von Gottes Gnaden" und erklärte die kastilische Hoheit
für beendet. Heinrich starb vor
Astorgas, als er seiner Schwägerin Urraca
gegen
Aragon zu Hilfe geeilt war.
Vones Ludwig:
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„Geschichte der Iberischen Halbinsel“
Nachdem dem burgundischen Grafen
Heinrich die Grafschaften Portugal und Coimbra 1096 von seinem
Schwiegervater, König Alfons VI. von Kastilien-Leon,
übertragen worden waren, ist während der folgenden Jahrzehnte
ein zunehmender Ablösungsprozeß zu beobachten, der sich mit
Heinrichs
Tod im Jahr 1112, begünstigt durch Wirren innerhalb
des kastilisch-leonesischen Reichsverbandes, unter der Herrschaft seiner
Gattin, der Infantin Theresa, fortsetzte.
1093
oo 1. Therese von Kastilien, illegitime Tochter
des Königs Alfons VI.
um 1070-1.11.1130
2. oo Ferdinand Perez de Trava
Graf von Trastamara
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6 Kinder:
Urraca
- nach
1130
um 1117
oo Bermudo Perez de Trava Graf von Trastamara
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Therese
-
oo Sancho I. Nunez Senor de Barbosa
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Alfons I. der Eroberer
1110-6.11.1185
Sancha
- vor
1129
oo Ferdinand Mendez der Tapfere Senor de Braganca
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Alfons 1. Erbprinz
1094- vor 1110
Illegitim
Peter Alfons 1162 1. Ordensmeister von Aviz zu
Coimbra
1105- 1175
Freund Bernhards von Clairveaux
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 41 Seite 83 -
Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band
Verlag H.C. Beck München 1978, Seite 561-562 - Vones Ludwig:
Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Reiche - Kronen
- Regionen. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993 Seite 70,88 - Vones-Liebenstein:
Königin Urraca. in: Frauen des Mittelalters in Lebenbildern. Schnith
Karl (Hrsg.) Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 175,178-180,183
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