Sohn des Königs Garcias
II. Jimenez von Navarra aus seiner 1. Ehe mit der Oneca
Rebelle de Sanguesa, Tochter von
Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 1355
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Sancho I. Garces, König von Navarra (Pamplona) 905-925
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+ 11. Oktober 925
Mit ihm begann 905 die Herrschaft der Dynastie
SANCHEZ. Sancho I. Garces
stürzte den letzten König aus der konkurrierenden Dynastie der
INIGUEZ,
Fortun, für den Sancho
I. Garces während dessen langjähriger Gefangenschaft
am Hof von Cordoba bereits die Regierung geführt hatte. Als Sohn des
Grafen Garcia Jimenez und der Dadildis von Pallars, war Sancho
I. Garces mit den INIGUEZ eng
verwandt und heiratete Toda, die Enkelin
von König Fortun. –
Sanchos Regierungszeit fällt in die Periode der höchsten
Machtentfaltung des Kalifats von Cordoba (Kalif
Abdarrahman III., 912-961; 930 muslimischer Sieg bei La Junquera,
924 Razzia bis vor Pamplona) und der territorialen Expansion der Herrschaften
des Ebrotals (Banu Qasim von Tudela und Banu Tawil von Huesca). In den
oft verlustreichen Kämpfen mit den starken muslimischen Mächten,
bei denen sich der Navarrese mit dem König von Leon und dem Grafen
von Pallars verbündete, erwies sich Sancho
I. Garces als erster König von Navarra, bei dem ein bewußter
politischer Wille zur Reconquista und zur territorialen Vergrößerung
seines Machtbereichs erkennbar ist (Besetzung der Rioja: 923 Absicherung
durch Gründung der Abtei S. Martin de Albelda bei Logrono; Eroberung
der Burg Viguera; Einverleibung aragonesischer Grafschaften). Er
hinterließ die Regierung seinem erst sechsjährigen Sohn Garcia,
für den dessen Mutter Toda die
Regentschaft führte.
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Sancho I. Garces
setzte sich nach jahrelangen Bürgerkriegen 905 gegen seinen Cousin
Fortun
Garces und seinen Bruder als König von Navarra durch. Er
gewann Gebiete von Aragon und die Hoheit über die baskischen Provinzen
Alava, Viscaya und Guipuzcoa, womit jahrhundertelange Auseinandersetzungen
mit den Königen von Kastilien-Leon begannen, ebenso wegen der Vorrangstellung
unter den christlichen Reichen in Spanien. Er focht 20 Jahre erfolgreich
gegen die Araber und war der
Stammvater der 3 Linien der Könige
von Navarra, von Aragon und Kastilien-Leon.
1. oo Urraca von Aragon, Tochter des Grafen Aznar
II. Galindez
-
2. oo Toda Aznarez von Navarra, Tochter des Prinzen
Aznar von Larraun
-
Kinder:
2. Ehe
Sancha
- 959
1. oo Ordogno II. König von Asturien-Galizien
- 924
2. oo Alvaro Herrameliz Graf von Avala
- um 931
3. oo Ferdinad Graf von Kastilien
- 970
Velasquita
-
1. oo Munio Velaz Graf von Avala
- 926
2. oo Galindo I. Graf von Bigorre
-
Oneca
-
oo Alfons IV. König von Asturien-Leon
- 933
Urraca
-
956
oo Ramiro II. König von Asturien
- 951
Garcias III. König von Navarra
um 919- 970
Illegitim
Lupa
-
oo Dato II. Graf von Bigorre
- um 930
Literatur:
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Vones Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel
im Mittelalter 711-1480. Reiche - Kronen - Regionen. Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1993 Seite 31,40,43,49 -
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Vones Ludwig:
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„Geschichte der Iberischen Halbinsel“
Mit Sancho I. Garces
ging die Regierungsgewalt auf einen Vertreter des in den östlichen
Gebieten Navarras verwurzelten Jimena-Zweige über. Er hatte
jedoch mit Toda Aznarez eine Gemahlin
heimgeführt, die dem Iniga-Zweig angehörte, und war andererseits
über seine Mutter selbst auf das engste mit dem Grafenhaus von PALLARS-RIBAGORZA
verwandt, was ihm die Unterstützung des Grafen Raimund von Pallars-Ribagorza
sicherte. In der Außenpolitik nahm Sancho
I. gegenüber dem Königreich Leon, man könnte
fast sagen, die traditionellen Verbindungen des Jimena-Zweiges wieder
auf, indem er gemeinsam mit Ordono II. durch Eroberungszüge in jenes
Machtvakuum stieß, das die Schwäche der Banu Qasi eröffnete,
und durch wiederholte Scharmützel nicht nur die Rioja Alta und das
Gebiet von Deyo dem Emirat entreißen, sondern für längere
Zeit auch Festungen jenseits des Ebro - darunter Najera, Viguera, Calahorra
und Arnedo - halten konnte. Auf jeden Fall wurden die Grenzen der navarresischen
Macht über den baskischen Sprachgebrauch hinaus ausgedehnt, zumal
es zusätzlich gelang, die Grafschaft Aragon unter Galindo II. der
Suprematie des Königreiches zu unterstellen. Eine wesentliche Voraussetzung
für diese Erfolge waren die durch Sancho I. geschlossenen zahlreichen
Heiratsverbindungen mit dem Könighaus von Leon, den Grafenhäusern
von Aragon, Alava und Kastilien, woraus dann später der bereits geschilderte
Einfluß auf die Thronfolge im leonesischen Reich resultieren sollte.
Bedeutendster Erbe dieser vielfältigen, unter Sancho
I. grundgelegten Beziehungen, wozu noch Bindungen mit den Grafen
der Gascogne und von Barcelona traten, war zu Beginn des 11. Jahrhunderts
Sancho
III. Garces al Mayor.