Einziger Sohn des Königs
Alfons V. von Leon-Asturien aus seiner 1. Ehe mit der Elvira
von Galizien, Tochter von Graf Menendo Gonzalez
Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 1561
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Vermudo III., König von Leon 1028-1037
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+ 4. September 1307
Sohn von Alfons V. und letzter Repräsentant der Dynastie Alfons‘ III. von Asturien-Leon
Bei der Thronbesteigung erst 11-jährig, stand Vermudo
III. unter Vormundschaft seiner Tante Urraca
und heiratete Jimena, die Schwester
des ebenfalls jugendlichen Grafen Garcia Sanchez von Kastilien, der wegen
des Übergewichts seines mächtigen Vormundes Sancho
III. von Navarra das Bündnis mit Leon suchte. Nach der
Ermordung Garcias (13. Mai 1029), der
sich seinerseits um die Hand von Vermudos
Schwester Sancha beworben hatte, erhielt
jedoch der zweitgeborene Sohn von Sancho III.,
Ferdinand
I., im Namen der Mutter,
Mayor (Mimadonna)
von Kastilien, den kastilischen Grafentitel. 1034 trat der
mit etwa 16 Jahren großjährig gewordene Vermudo
III. in seine vollen Herrschaftsrechte ein. Die Situation wurde
weiterhin bestimmt vom Hegemoniestreben
Sanchos
III. und seiner Söhne, dem Leon unter Vermudo
III. militärisch und politisch entgegenzutreten suchte
(unter anderem Wiederaufnahme des leonesischen Kaisertitels durch Vermudo).
Im Zuge des Strebens Ferdinands I. und
des kastilischen Adels nach voller Autonomie gegenüber Leon kam es
wegen des umstrittenen Gebiets zwischen Cea und Pisuerga rasch zum militärischen
Konflikt; Vermudo III. unterlag und
starb 1037 in der Schlacht von Tamaron (bei Burgos). Da er kinderlos
verstorben war, konnte Ferdinand im
Namen seiner Gattin Sancha, der Schwester
von Vermudo III., die Erbfolge im Königreich
Leon antreten. Die Stadt Leon leistete aber noch Widerstand bis 1038.
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Bermudo III. geriet
wegen Kastilien in Konflikt mit Navarra, verlor den Raum Astorga und das
Gebiet um Cea und Piserga, das zum Heiratsgut seiner Schwester gemacht
wurde; er kämpfte weiter darum und fiel gegen seinen Schwager bei
Tameron.
Vones Ludwig:
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“Geschichte der Iberischen Halbinsel”
Alfons Sohn, Vermudo
III., half weder die Wiederbelebung der leonesischen "Kaiseridee"
noch ein letztes militärisches Aufbäumen bei der Abwehr der drohenden
navarresischen Hegemonialstellung. Sancho III.
hielt
zusätzlich zum Königreich Pamplona-Navarra und zur Grafschaft
Kastilien noch die Grafschaft Aragon, Sobrarbe und Ribagorza in seiner
Hand. Die Besetzung Leons im Jahre 1034 sollte ihm Gelegenheit bieten,
seinen Anspruch auf eine übergeordnete Machtposition durch die Annahme
des Kaisertitels zu untermauern.
Als Vermudo, mittlerweile
ungefähr 16 Jahre alt und damit regierungsfähig, im Laufe des
Jahres 1034 in seine Herrschaftsrechte eintrat, nachdem er durch Heirat
mit Jimena, einer jüngeren Schwester
des verstorbenen Infanten Garcia von Kastilien und somit Schwägerin
des navarresischen Königs, in das mühsam aufgebaute Machtsystem
Sanchos III. einbezogen worden war, konnte er an den einmal
getroffenen Regelungen nur leichte Korrekturen anbringen, sie aber nicht
umstoßen. Sancho III. zog sich
freiwillig nach Navarra zurück.
Als Vermudo III. in
der Entscheidungsschlacht von Tamaron die endgültige Niederlage mit
seinem Leben bezahlen mußte, ging das Königreich Leon als Erbe
an den Gatten seiner Schwester Sancha
über. Dieser aber war der Graf Ferdinand
von Kastilien, Sohn Sanchos III.,
der nach der Vereinigung des Reiches mit der Grafschaft als König
Ferdinand I. von Leon (1038-1065) regierte.
1029
oo Jimena von Kastilien, Tochter des Grafen Sancho
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Literatur:
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Vones Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel
im Mittelalter 711-1480. Reiche - Kronen - Regionen. Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1993 Seite 47,50-52,66 -
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