Einziger Sohn des Königs
Fruela I. von Asturien und Enkel des Königs
Alfons I. der Katholische
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 394
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Alfons II., „el Casto“, König von Asturien
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* 791, + 842
Sohn von Fruela I.
Er gelangte mit der Unterstützung einer Adelspartei
an die Macht, die mit der hinhaltenden Politik, welche die letzten asturischen
Könige dem islamischen Spanien gegenüber verfolgt hatten, nicht
einverstanden war. Er verlegte die Hauptstadt von Pravia nach Oviedo, welches
bessere Verbindungen zum Rest des Landes besaß, und gründete
ein Bistum. Der Sieg der antiislamischen Partei in Asturien provozierte
eine starke Reaktion von seiten des Emirats Cordoba. Zwischen 792 und 805
mußte das Königreich fast jeden Sommer mehrere simultan durchgeführte
islamische Angriffe an seiner galicischen und alavesischen Grenze abwehren.
Infolgedessen erweiterte Alfons die
Beziehungen zum karolingischen Reich,
wodurch er das Königreich den fränkischen Einflüssen in
Wirtschaft und Kultur öffnete. Eine Reihe von Aufständen innerhalb
des islamischen Spanien beendete ab 805 die sommerlichen Angriffe. Diesen
Umstand nutzte Alfons, um ermutigt
und beraten von einer Gruppe mozarabischer Kleriker und Adliger, die die
Ansicht vertraten, dass die asturische Monarchie die legitime Nachfolgerin
der westgotischen sei - die entstehenden politischen und kirchlichen Strukturen
des Königreiches entsprechend hispanogotischen Vorbildern auszubauen.
Unter Alfons II. hörte Asturien
auf, ein von Cordoba und Toledo abhängiges Königreich zu sein
und wurde ein politisch und kirchlich selbständiger Staat.
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Alfons II. der Keusche
wurde 783 von Mauregato und 788 von
Bermudo
I. zurückgedrängt. Als Kronprinz gewann er 791 die
Schlacht bei Burgos und leitete damit eine neue Reconquista ein. Er besiegte
794 die Mauren in der Schlacht bei Luto, 811 bei Viseo, 812 bei Zamora,
816 bei Calahorra und 825 bei Calagura, drang bis zum Tajo vor und eroberte
798 Lissabon. Den Gouverneur von Valencia zwang er zeitweise zu Tributen.
Die Erfolge wurden auch durch die politische Zerrissenheit der Maurenherrschaft
möglich. Er fand Anschluß an Kaiser
KARL DEN GROSSEN, der damals die Spanische Mark eroberte, trat
zu ihm in ein lehensähnliches Verhältnis, öffnete das Land
dem fränkischen Einfluß und rief damit großen Widerstand
der Stände hervor. Alfons wurde
802 zeitweise inhaftiert und in ein Kloster gesteckt, nach einem harten
Strafgericht blieb er unangefochten König, dehnte das Reich bis zum
Duero und Minho aus und gab ihm mit der Auffindung des angeblichen Grabes
des heiligen Apostels Jakob den Nationalheiligen, gründete dort den
berühmten Wallfahrt- und Bistumsort Santiago de Compostela. Er löste
sich völlig aus allen politischen und kirchlichen Bindungen zu Toledo
und schuf durch Erneuerungen und Ergänzungen alter westgotischer Rechtsbücher
die Grundlagen für die spätere spanische Staats- und Rechtseinheit.
Er konnte etliche Rebellionen niederschlagen, war von mönchischer
Natur, trotzdem ein sehr guter Regent und Feldherr. Er ließ viele
Kirchen und Klöster erbauen und förderte Besiedlung und Städtebau.
Vones Ludwig:
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„Geschichte der Iberischen Halbinsel“
Er verlegte die Hauptstadt des Reiches von ihrem vorübergehenden
Sitz Pravia nach Oviedo, seinem Geburtsort, wo seit rund 50 Jahren das
Kloster San Vicente existierte. Er stattete die neue Residenz mit einem
eigenen Bischofssitz aus, um dem Reich entsprechend den traditionellen
Vorstellungen einen Hofbischof zu geben und darüberhinaus einer möglichen
Abhängigkeit vom Metropolitansitz Toledo vorzubeugen.
oo Berta von Italien, Tochter des Königs Pippin;
Enkelin KARLS I. DES GROSSEN
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Literatur:
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Vones Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel
im Mittelalter 711-1480. Reiche - Kronen - Regionen. Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1993 -