Nicetius                                                    Bischof von Trier (527-566)
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    - nach 566

Begraben: Trier, St. Maximin
 

Sohn des N.N.
 

Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1127
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Nicetius, Bischof von Trier
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     + nach 566

Begraben: St. Maximin (Trier)

König Theuderich I. berief 525/26 den aus Aquitanien stammenden Mönch Nicetius auf den Bischofsstuhl. Theuderichs Sohn Theudebert I. und Chlothar I. wurden von Nicetius exkommuniziert, worauf letzterer ihn verbannte; Sigibert I. rief ihn bald nach 561 zurück. Chlodoswind, die Frau des arianischen Langobardenkönigs, ermahnte Nicetius brieflich, ihren Gatten zum wahren Glauben zu bringen. In einem Brief an Justinian zieh er sogar den Kaiser der Häresie. Unter Nicetius' Pontifikat kam es zu einer umfassenden Restauration des Bistums. Verfallene Kirchen wurden wiederaufgebaut (Dom; St. Maximin), neue wurden errichtet (St. Medard, St. germanus ad undas), wozu auch italienische Handwerker angeworben wurden. Auch ein Moselkastell ('Nicetiusburg' über Niedermemel) ließ Nicetius erbauen. Seine besondere Sorge galt der Förderung der städtischen Seelsorge, aber auch der kirchlichen Erfassung des Landes. Nicetius nahm an mehreren Reichskonzilien teil (Clermont 535, Orleans 549, Paris 552), wobei er den Rang eines Metropoliten beanspruchte, um 550 leitete er eine Provinzialsynode in Toul.

Quelle:
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Epistolae Austrasiacae (CCL 117, 1957) - MGH Conc. I - MGH SRM I, 2 (Gregor v. Tours, Vitae patrum XVII; Liber in glor. conf. 91f.).

Literatur:
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E. Winheller, Die Lebensbeschreibungen der vorkarol. Bf.e v. Trier, 1933, 3ff. - E. Ewig, Trier im Merowingerreich, 1954, 97-106 - H. H. Anton, Trier im frühen MA, 1987, 131-138.