Begraben: Köln, Dom

Sohn des N.N.
 

Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 212
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Willibert, Erzbischof von Köln 870-899
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     + 11. September 889

Begraben: Köln, Dom

In dem nach dem Tode König Lothars II. entbrannten Kampf um Lotharingien sicherte Ludwig der Deutsche sich gegen KARL DEN KAHLEN die Kontrolle über die seit 7 Jahre verwaiste erzbischöfliche Kirche von Köln. Auf Drängen seines Gesandten, Erzbischof Liutberts von Mainz, wählten Klerus und Volk von Köln anstelle von KARLS Kandidaten den Kölner Domkanoniker (865/66) Willibert zum Erzbischof (7. Januar 870), dem Liutbert sogleich zusammen mit Williberts Suffraganen die Bischofsweihe erteilte. Papst Hadrians II. Anfechtung der Wahl verzögerte die Verleihung des Palliums bis 874/75. Williberts gesamte Amtszeit ist durch eine konsequente politische Ausrichtung seiner Kirche auf das Ostfrankenreich geprägt, wovon bereits die im September 870 in Köln (Domweihe!) tagende Synode unter Vorsitz Williberts und seiner Amtskollegen aus Mainz und Trier zeugte (Vertrag von Merseen). Zeitlebens erwies Willibert sich als treuer Gefolgsmann der ostfränkischen Könige: im Juli 876 forderte er von KARL DEM KAHLEN den Anteil am Erbe Kaiser LUDWIGS II. für Ludwig den Deutschen ein; am Vorabend der Schlacht von Andernach (Oktober 876) versuchte er, KARL von einem Einfall in das ostfränkische Reich abzuhalten, und enthüllte Ludwig dem Jüngeren KARLS Hinterhaltspläne; im Auftrag Kaiser KARLS III. führte er im Juni 885 eine Gesandtschaft zum normannischen Herzog Gottfried. Im April 887 saß Willibert der ersten förmlichen Kölner Provinzialsynode vor.

Quellen:
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F.W. Oettiger, Reg. der Ebf.e v. Köln im MA, I, 1954-1961, 227-276 - S. Weinfurter, Colonia (GAMS Ser. V/1, 1982), 17 - GP VII/1, 1986, 30-36.

Literatur:
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F.W. Oediger, Gesch. des Ebm.s Köln, I, 1972, 94-96 - R. Schieffer, Der Bd. zw. Civitas und Kg.shof (Der Bf. in seiner Zeit, hg. P. Berglar-O. Engels, 1986), 32f. - W. Georgi, Legatio virum sapientem requirat (Fschr. O. Engels, 1993), 98f. - M. Storm, Die Metropolitangewalt der Kölner Ebf.e im MA bis zu Dietrich v. Moers, 1995 [Ind.].