Engelbert II.                                              Erzbischof von Köln (1261-1274)
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um 1225-20.10.1274
 

Begraben: Münster von Bonn

Jüngerer Sohn des Grafen Dietrich I. von Kleve-Heinsberg-Valkenburg aus seiner 2. Ehe mit der Beatrix von Kirburg, Tochter von Wildgraf Gerhard
 

Lexikon des Mittelalters: Band III Seite 1918
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Engelbert II. von Falkenburg, Erzbischof von Köln 1261-1274
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* um 1220, + 20. Oktober 1274

Begraben: Münster von Bonn

Aus dem Hause der Grafen von Kleve, Sohn Dietrichs I. von Heinsberg und Falkenburg.

Seine Nichte Beatrix hatte den späteren König RICHARD VON CORNWALL geheiratet. Engelbert war päpstlicher Kapellan, Kanoniker zu St. Servatius in Maastricht, seit 1253 Lütticher Archidiakon und seit 1257 Kölner Dompropst. Das Domkapitel wählte ihn am 2. Oktober 1261 einstimmig zum Kölner Erzbischof. Obwohl er die Stadt Köln gegen seinen Vorgänger (Konrad von Hochstaden) unterstützt hatte, geriet er bald nach seiner Wahl mit ihr in Konflikt, der seine gesamte Regierungszeit überschattete. Engelbert II. schützte sich zunächst gegen die Geschlechter auf die Zünfte, scheiterte aber 1262, als er infolge übertriebener Forderungen die Bürger gegen sich einte. 1263 wurde er in Köln gefangen gesetzt. Ein Streit der Geschlechterfraktionen der Overstolzen gegen die Weisen bot ihm erneut Gelegenheit zum Eingreifen. Da die Weisen, auf deren Seite er stand, 1268 endgültig aus der Stadt vertrieben wurden, blieb sein Kampf gegen Köln trotz päpstlicher Unterstützung ergebnislos. 1267 geriet er nach verlorener Schlacht bei Zülpich in die Hände des Grafen von Jülich, der ihn bis 1271 auf der Burg Nideggen gefangenhielt. Ein dauerhafter Erfolg gegen die aufstrebenden Territorialherren gelang ihm nicht. Die Vogtei über das Stift Essen konnte er nicht endgültig für Kurköln erringen. Im Interregnum half er seinem Verwandten RICHARD VON CORNWALL. 1273 krönte er RUDOLF VON HABSBURG in Aachen zum deutschen König. Sein Streit um die Besetzung der Kölner Dompropstei brachte ihn in Gegensatz zu Papst Gregor X. Die unter Mitwirkung des Kölner Klerus erlassenen Statuten stellten insbesondere Übergriffe von Laien auf geistliche Rechte unter harte Strafen. Sie dienten Engelbert II. vor allem als Waffe gegen konkurrierende Territorialherren. Engelbert II. von Falkenburg gründete das Bonner Minoritenkloster und versuchte ohne Erfolg, das Stift Mechtern vor den Toren Kölns zu reformieren.

Quellen und Literatur:
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ADB VI, s.v. - NDB IV, s.v. - Chr. dt. Städte 12, 1875 - Die Reg. der Ebf.e v. Köln im MA, III, 2 bearb. R. Knipping (Publ. der Ges. für Rhein. Geschichtskunde 21, 1913)


Engelbert II. wurde 1246 Domherr zu Köln, 1258 Domprobst und 1261 als Erzbischof von Köln Nachfolger des bedeutenden Erzbischofs Konrad von Hochstaden. Er protegierte und krönte König RICHARD VON CORNWALL, geriet besonders schroff gegen das aufstrebende Jülich und geriet in der Schlacht bei Zülpich 1267 in Gefangenschaft, aus der er erst 1270 freikam. Mit diesem Schlag begann der Niedergang des Erzbistums. Er wählte 1273 RUDOLF VON HABSBURG mit zum deutschen König und wurde dessen Stütze.