Sohn des N.N
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 10
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Adalbold, seit 1010 Bischof von Utrecht
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ca. 970-27.11.1026
An der Kathedrale von Lüttich ausgebildet. Bedeutender
Mathematiker, stand in regem Austausch mit Gelehrten wie Heriger von Laubach
(verlorener Dialog zwischen diesem und Adalbold über die unterschiedliche
Berechnung der Adventszeit) und Gerbert von Reims, späterem Papst
Silvester II., dem er die Schrift "De ratione inveniendi crassitudinem
sphaereae" in Briefform gewidmet hat. Adalbolds
Kommentar zu Boethius' "Consolatio philosophiae" Buch III metrum
9 in zum Teil kunstvoller Reimprosa erweist sich als Werk eines formbewußten
Lehrers. In der unvollständigen "Vita Heinrici II. imperatoris" ist
die sprachliche Darstellung gegenüber den zeitgeschichtlichen Fakten
sogar überbewertet. Zu Unrecht beigelegt werden Adalbold
zwei Traktate zur Musik, bei denen es sich um Exzerpte aus Boethius'
"De institutione musica" handelt. Die Zuschreibung von "Vita er miracula
S. Walburgis" an
Adalbold scheint trotz
der bezeugten Anteilnahme Adalbolds
bei der Wiederherstellung der dieser Heiligen geweihten Stiftskirche in
Tiel (Gelderland) nicht gerechtfertigt.
Der gelehrte Adalbold
widmete sich der Schule, förderte Geschichtsschreibung, unterhielt
Beziehungen zu Abt Berno von Reichenau und ließ den Dom erneuern.
Gern hätte er sein Amt an Poppo von Stablo abgetreten, aber noch überwogen
politische Aufgaben die geistlichen. Oft wurden dem abgelegenen Utrecht
vornehme Staatsgefangene anvertraut. Die Gewogenheit des Hofes und der
Nordseehandel verwickelten das Bistum in unaufhörliche Auseinandersetzungen
mit den Grafen von Holland, denen 1018 wertvolle Rechte zwischen Ijssel
und Altrhein überlassen werden müssen. Zwar entschädigte
HEINRICH II. Adalbold
durch Verleihung der Grafschaft Drenthe, aber das Land östlich
des Ijsselmeeres warf nur geringe Erträge ab und blieb zudem bis 1046
unter herzoglicher Verwaltung.
Spätestens im Juli 1025 fand sich Bischof
Adalbold bei Hofe ein. Er erhielt bedeutende Privilegien, unter
anderem die Grafschaft Drenthe mit Wild- und Forstbann.
Literatur:
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Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine
Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 - Weinfurter, Stefan: Heinrich
II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg
1999, Seite 24,37,78,112,119,150,170,188,201,208 -