Sohn des Edlen Thimo und der Jutta
Althoff Gerd: Seite 340
***********
"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
B 186
Me: 20.12.
Aeid eps
+ 1015 Meißen
Me: 20.12.
Aeico eps misnensis
Der erste Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht
an, er war wohl schon 1015 eingeschrieben worden. Zu dem Personenkreis
des Merseburger Necrolog vor der Eintragung der Ergänzungsschicht,
in dem sich vor allem der Gedenkhorizont Thietmars von Merseburg spiegelt,
siehe oben Seite 154f.
Mit der Ergänzungsschicht wurde der Meißener
Bischof dann ein zweites Mal eingetragen.
Eiko war aus dem
Magdeburger Domkapitel hervorgegangen (Thietmar II, 25); vgl. auch Bönhoff,
Eid, der dritte Bischof von Meißen, Seite 158-185; NDB 4, Seite 388;
FW B 143 mit weiteren Hinweisen.
Zum Todesdatum: Thietmar VII, 25.
Es bleibt noch Bischof Eid von
Meißen (992-1015). Über sein Verhältnis zu OTTO
III. ist am wenigsten bekannt; 992 wurde er auf Empfehlung Erzbischof
Giselhers von OTTO III. zum Bischof
erhoben. Von zwei Schenkungen im Jahr 995 abgesehen erscheint Eid in keinen
späteren Urkunden und ist auch sonst nicht im Gefolge des Kaisers
nachweisbar. Die ebenfalls dem Jahr 995 zuzurechnende umstrittene Grenzbestimmung
OTTOS
III. für das Bistum Meißen zeigt, dass damals eine
Erweiterung Meißens auf Kosten Magdeburgs beabsichtigt war. Anfang
Februar 1000 wurde OTTO auf seiner
Gnesenfahrt von Bischof Eid und Markgraf
Ekkehard
in Meißen ehrenvoll empfangen. Damit sind die Nachrichten über
Eidbereits erschöpft. Das
Bistum Meißen hatte 981 den östlich der Mulde gelegenen Teil
der Merseburger Diözese erhalten: obwohlEidder
Wiederherstellung Merseburgs 1004 gegenüber HEINRICH
II. zustimmte, bemühte sich Thietmar noch 1017 nach dem
Tod Eids
bei dessen Nachfolger Eilward
(1016-1023) vergeblich um die Herausgabe dieses Teils seiner Diözese;
demnach hatte also Eid von Meißen,
ähnlich wie Giselhers Nachfolger - den Hauptanteil der ehemaligen
Merseburger Diözese "zähe festzuhalten" gewusst. Die Annahme
Holtzmanns, Thietmar und Eid seien
"keine Freunde" gewesen, ist daher plausibel. Aufgrund von Eids Widerstand
nach 1004 ist ferner anzunehmen, dass er den Merseburger Plänen schon
zu Zeiten OTTOS III. ablehnend gegenüberstand.
Ein Indiz für ein getrübtes Verhältnis zum Kaiser könnte
Thietmars Bericht über den Empfang OTTOS
in Meißen im Februar 1000 liefern: Ekkehard wird als apud (Ottonem)
inter precipous bezeichnet, Eid erhält
lediglich das wenig aussagekräftige Epitheton venerabilis beigelegt.
Erscheint ein Gegensatz zwischen Eid und dem übermächtigen
Markgrafen Ekkehard von Meißen zwar theoretisch denkbar, so liegen
diesbezügliche Nachrichten jedoch nicht vor, weshalb auch allgemein
von einer engen Zusammenarbeit zwischen beiden ausgegangen wird. Ein Interessengegensatz
zu Ekkehard, der Eid den Adligen um Markgraf Liuthar nahegebracht
haben könnte, ist daher unwahrscheinlich. In seiner Position in der
Merseburger Frage könnte sich Eidjedoch
leicht mit Giselher zusammengefunden haben. Immerhin spricht die 992 auf
Fürsprache Giselhers erfolgte Erhebung Eids
für eine engere
Beziehung zum Magdeburger Erzbischof, die 1001/02 die Abstimmung gemeinsamer
Interessen erleichtert haben könnte.
Literatur:
-----------
Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 340 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et
Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 171 - Schneidmüller,
Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 124, 128,134,140,161A -
Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe,
Seite 120,160,208,244, 316-320,328, 374-382, 414 -