Eid I. (Eiko)                                              Bischof von Meißen (992-1015)
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955-   1015
 

Sohn des Edlen Thimo und der Jutta
 

Althoff Gerd: Seite 340
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

                                                              B 186

Me:      20.12.      Aeid eps         +   1015   Meißen
Me:      20.12.      Aeico eps misnensis

Der erste Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an, er war wohl schon 1015 eingeschrieben worden. Zu dem Personenkreis des Merseburger Necrolog vor der Eintragung der Ergänzungsschicht, in dem sich vor allem der Gedenkhorizont Thietmars von Merseburg spiegelt, siehe oben Seite 154f.
Mit der Ergänzungsschicht wurde der Meißener Bischof dann ein zweites Mal eingetragen.
Eiko war aus dem Magdeburger Domkapitel hervorgegangen (Thietmar II, 25); vgl. auch Bönhoff, Eid, der dritte Bischof von Meißen, Seite 158-185; NDB 4, Seite 388; FW B 143 mit weiteren Hinweisen.
Zum Todesdatum: Thietmar VII, 25.


Görich Knut: Seite 171
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"Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus."

Es bleibt noch Bischof Eid von Meißen (992-1015). Über sein Verhältnis zu OTTO III. ist am wenigsten bekannt; 992 wurde er auf Empfehlung Erzbischof Giselhers von OTTO III. zum Bischof erhoben. Von zwei Schenkungen im Jahr 995 abgesehen erscheint Eid in keinen späteren Urkunden und ist auch sonst nicht im Gefolge des Kaisers nachweisbar. Die ebenfalls dem Jahr 995 zuzurechnende umstrittene Grenzbestimmung OTTOS III. für das Bistum Meißen zeigt, dass damals eine Erweiterung Meißens auf Kosten Magdeburgs beabsichtigt war. Anfang Februar 1000 wurde OTTO auf seiner Gnesenfahrt von Bischof Eid und Markgraf Ekkehard in Meißen ehrenvoll empfangen. Damit sind die Nachrichten über Eidbereits erschöpft. Das Bistum Meißen hatte 981 den östlich der Mulde gelegenen Teil der Merseburger Diözese erhalten: obwohlEidder Wiederherstellung Merseburgs 1004 gegenüber HEINRICH II. zustimmte, bemühte sich Thietmar noch 1017 nach dem Tod Eids bei dessen Nachfolger Eilward (1016-1023) vergeblich um die Herausgabe dieses Teils seiner Diözese; demnach hatte also Eid von Meißen, ähnlich wie Giselhers Nachfolger - den Hauptanteil der ehemaligen Merseburger Diözese "zähe festzuhalten" gewusst. Die Annahme Holtzmanns, Thietmar und Eid seien "keine Freunde" gewesen, ist daher plausibel. Aufgrund von Eids Widerstand nach 1004 ist ferner anzunehmen, dass er den Merseburger Plänen schon zu Zeiten OTTOS III. ablehnend gegenüberstand. Ein Indiz für ein getrübtes Verhältnis zum Kaiser könnte Thietmars Bericht über den Empfang OTTOS in Meißen im Februar 1000 liefern: Ekkehard wird als apud (Ottonem) inter precipous bezeichnet, Eid erhält lediglich das wenig aussagekräftige Epitheton venerabilis beigelegt. Erscheint ein Gegensatz zwischen Eid und dem übermächtigen Markgrafen Ekkehard von Meißen zwar theoretisch denkbar, so liegen diesbezügliche Nachrichten jedoch nicht vor, weshalb auch allgemein von einer engen Zusammenarbeit zwischen beiden ausgegangen wird. Ein Interessengegensatz zu Ekkehard, der Eid den Adligen um Markgraf Liuthar nahegebracht haben könnte, ist daher unwahrscheinlich. In seiner Position in der Merseburger Frage könnte sich Eidjedoch leicht mit Giselher zusammengefunden haben. Immerhin spricht die 992 auf Fürsprache Giselhers erfolgte Erhebung Eids für eine engere Beziehung zum Magdeburger Erzbischof, die 1001/02 die Abstimmung gemeinsamer Interessen erleichtert haben könnte.
 
 
 
 

Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 340 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 171 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 124, 128,134,140,161A - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 120,160,208,244, 316-320,328, 374-382, 414 -