Sohn des Grafen Gebhard I. vom Lahngau; Neffe des
Bischofs Adventius von Metz
Dümmler Ernst: Seite 44,74,75
*************
"Die Chronik des Abtes Regino von Prüm"
Um diese Zeit entbehrten aber die Städte Trier und
Köln der Bischöfe, weil, wie man früher erzählt haben,
die Vorsteher beider in Italien aus dem Leben geschieden waren. Der
König setzte jedoch, nachdem er mit den Großen Rat gepflogen,
den Bertulf, einen Neffen des erwähnten
Bischofs Adventius, der Trierer Kirche vor. Daß dieser Mann die Bischofswürde
erlangte, geschah aber durch die Verwendung und den Beistand des besagten
Adventius, der zu jener Zeit beim König sehr viel vermochte, weil
er als sein Anhänger zur Erlangung der Reichsregierung aus Ehrgeiz
ihm beigestanden hatte.
Als dies der Bischof dieser Stadt erfahren hatte, vereinigte
er sich mit dem Bischof Bertulf von Trier
und dem Grafen Adalard von Metz und rückt jenen aus eigenem Entschlusse
zur Schlacht entgegen [Am 10. April 882 bei Remich an der Mosel.]. In dem
Handgemenge blieben die Normannen Sieger. Jener Bischof Wala fiel in der
Schlacht, die übrigen flohen.
Um diese Zeit ging der Bischof
Bertulf von Trier zum Herrn ein am 10. Februar.
Dümmler Ernst: Band I Seite 728,731,734 Band
II 82,161
*************
"Geschichte des Ostfränkischen Reiches"
Ein passender Nachfolger ward hier bald gefunden:
Bertolf,
Abt von Mettlach an der Saar, ein Neffe des Bischofs Adventius. Nachdem
der König auf die Verwendung des Bischofs von Metz den
Abt Bertolf wahrscheinlich zu Aachen unter Zustimmung der Erzbischöfe
von Reims, Sens und Tours, von Lyon, Bisanz und Vienne zum Erzbischof von
Trier gewählt, ließ er denselben an seinen Sitz durch Adventius
und Arnolf von Toul, denen Hinkmar drei seiner Suffragana zur Ergänzung
hinzufügte, in gesetzmäßiger Weise weihen und einführen,
worauf Adventius alsbald Boten nach Rom schickte, um für ihn das erzbischöfliche
Pallium zu erbitten. Der Trierer Geistlichkeit mochte diese Wahl erwünscht
sein, weil dadurch endlich der langen Zerrüttung und Verwahrlosung
ihrer Kirche ein Ziel gesetzt wurde, zudem schenkte KARL
dem neuernannten Erzbischof das Krongut Merzig.
In Trier versuchte Ludwig der
Deutsche den rechtmäßig gewählten Bertolf
wieder
zu verdrängen, indem er den Mönch Walto ermunterte, sich zum
Gegenbischof aufzuwerfen und dem Anhänger KARLS
den Besitz der Kirchengüter streitig zu machen.
Wahrscheinlich von Attigny aus schrieb Hinmatr auch in
Gemeinschaft mit fünf Erzbischöfen über die Trierer Bischofswahl
an Ludwig und beschwor ihn, nicht länger
jenen eingedrungenen Mönch Walto gegen den rechtmäßig gewählten
und geweihten Erzbischof Bertolf zu
unterstützen.
Wie früher schon an die Fürsten selbst, so
richtete er nunmehr (12. Juli 878) auch an die Metropliten Liutbert, Bertolf
sowie an Witgar von Augsburg, als dem vornehmsten Bischof im Schwabenreiche
noch besondere Schreiben, um durch ihre Vermittlung die Könige entweder
zu persönlichem Erscheinen oder zur Absendung von Bevollmächtigten
zu bestimen.
Der Bischof Wala von Metz, seit einigen Jahren vom Papst
mit dem sonst nur Erzbischöfen zustehenden Abzeichen des Palliums
geschmückt, wollte es jedoch nicht dahinkommen lassen, daß sein
Sitz dasselbe Los erführe, wie Trier. Vereint mit dem flüchtigen
Erzbischof
Bertolf von Trier und dem Grafen Adalhard von Metz stellte er
sich ander Spitze von eilig aufgebotenen Mannschaften am 10. April 882
den Räubern bei Remich an der Mosel entgegen. Während die übrigen
Führer entkamen, fiel Wala von Metz.
Literatur:
-----------
Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino
von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 44,74,75
- Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches.
Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 728,731,734,743,746,768,806,828
Band II 82,161-