Ältester Sohn des Grafen
Gebhard im Lahngau aus dem Hause der KONRADINER
Aus dem Auftauchen der Namen Konrad und Rudolf in dieser Generation wird weiterhin vermutet, dass deren Mutter, die Gemahlin Udos, eine WELFIN gewesen ist.
Hlawitschka Eduard: Seite 164,169
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"Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische
Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und
11. Jahrhundert."
Jedoch wurde Adalhard I. schließlich 861 dort mehr
oder weniger ein Opfer der andauernden Gegnerschaft seiner Verwandten -
Graf
Berengar, Graf Uto und
Abt
Waldo, Söhne des
Grafen Gebhard vom Lahngau - zu
Ludwig
dem Deutschen bei gleichzeitiger politischer Aussöhnung
Lothars
II. mit
Ludwig dem Deutschen.
Mit den zu ihm geflohenen ostfränkischen Verwandten mußte er
das Mittelreich verlassen.
Zum Namen Gebhard ist zu beachten, daß Adalhard
I. der propinquus Utos, Berengars
und Waldos, der Söhne des Grafen
Gebhard I. vom Lahngau, war.
Hlawitschka Eduard: Seite 189
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"Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen
Geschichte"
Nicht einmal die Abteien, die ihnen Zwentibold 897 abgesprochen hatte, konnten sie zurückgewinnen; diese gingen in die Hände der auch mit alten Interessen im Moselgebiet auftretenden KONRADINER (das heißt in die Hände Konrads des Älteren und seines Bruders Gebhard) über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanmden zu haben scheinen [Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55). Sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards. Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.].
Dümmler Ernst: Band I Seite 463,576,593
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"Geschichte des Ostfränkischen Reiches"
Wie KARL durch seine
Einmischung in den Ehehandel Lothars
ein bequemer Anlaß geboten wurde, denselben zu beunruhigen, seine
Macht zu untergraben und zugleich seinen kirchlichen Eifer im hellen Licht
leuchten zu lassen, so erlangte er bald auch eine erwünschte
Gelegenheit seinen Bruder Ludwig durch
Verbindungen mit den Mißvergnügten seines Reiches im Innern
zu beschäftigen und zu gefährden und so Gleiches mit Gleichem
zu vergelten. In der dritten Woche nach Ostern gegen Ende April 861 hielt
der deutsche König zu Regensburg, wohin er sich soeben von Frankfurt
begeben, eine Reichsversammlung, auf welcher er den Markgrafen Ernst, den
vornehmsten seiner Edlen und ersten seiner Freunde plötzlich wegen
Untreue seiner Ämter und Lehen beraubte. Das gleiche Los traf als
Mitschuldige seine Neffen, den Abt von Schwarzach (am Oberrhein) [Über
Waldo,
den Lambert irrig nach Fulda versetzt siehe Eckhart (comment. de reb. Franciae
orient. II, 482) und die Urkunde Ludwigs und
Lothars vom 4. März 828. Die Abstammung
der Brüder von dem Grafen Gebhard (vgl. über diesen oben
Seite 92,99) folgt aus einer Urkunde bei Kremer origines Nassiocae, cod.
dipl. p. 14 vom Jahre 879, in der Udo
und Berengar als Söhne Gebhards genannt werden.] und
dessen Brüder, die Grafen Uto
und Berengar, wahrscheinlich Söhne des hochangesehenen Grafen
Gebhard vom Lahngau, ferner die Grafen Sigihard und Gerols nebst mehreren
anderen. Während die übrigen ruhig auf ihren Eigengütern
verblieben, begaben sich die Söhne Gebhards zu ihrem Verwandten
Adalhard, dem Oheim der westfränkischen Königin, der damals im
lotharischen Reich lebte. Jetzt indessen äußerte das Bündnis
Lothars
mit Ludwig
seine Wirkung dadurch, daß
Adalhard mit seinen Verwandten das Mittelreich verlassen mußte und
nun natürlich sich mit ihnen zu KARL DEM
KAHLEN begab. Dieser bestellte nicht nur den Oheim seiner Gemahlin
bald darauf zum Hofmeister seines Sohnes, sondern gab auch dessen Vettern
zum Ersatz ihrer Verluste Güter und Lehen in seinem Reich.
Adalhard selbst und seine Verwandten Uto
und Berengar fielen noch im selben Jahr (865) bei KARL
in Ungnade, angeblich weil sie bei der Hut gegen die Normannen, die 20
Tage lang ungestraft im Kloster St. Denis hausten, ihre Schuldigkeit nicht
getan und verloren ihre Lehen, wodurch der Bund zwischen Ludwig
und
KARL nur befestigt werden konnte.
Namentlich trat Ludwig der Jüngere
mit den im vorigen Jahr abgesetzten Grafen Werner, sowie mit Uto
und
Berengar, den Neffen Adalhards, in Verbindung und versprach ihnen
für ihre Hilfeleistung ihre früheren Ämter und Lehen wieder
zu verschaffen.
Holtzmann Robert: Seite 40
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"Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"
Das rheinfränkische Haus der KONRADINER,
auch in Hessen begütert, ging auf den Grafen
Gebhard von Lahngau zurück, der unter LUDWIG
DEM FROMMEN sich Verdienste und Ansehen erworben hat. Seine
Söhne, voran der älteste, Udo,
sind mit Ludwig dem Deutschen zerfallen
und wurden 861 abgesetzt. Das Geschlecht trat dann eine Zeitlang zurück,
bis die vier Söhne Udos
durch den Anschluß an ARNULF
bei dessen Ergebung wieder zu Macht und Einfluß gelangten, die Brüder
Konrad,
Gebhard,
Eberhard und Rudolf.
oo N.N. (eventuell WELFIN)
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Kinder:
Eberhard Graf im Nieder-Lahngau
ca 858- 902 gefallen
Konrad Graf im Ober-Lahngau
ca 855-27.2.906
Gebhard II. Graf im Nieder-Lahngau
ca 865-22.6.910
Rudolf Bischof von Würzburg (892-908)
ca 860-3.8.908
Literatur:
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Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses
Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens
und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag
Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 134,164,169 - Hlawitschka
Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte.
Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 189 - Holtzmann
Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch
Verlag München 1971 Seite 40 -