Tochter des Friesen-Königs
Radbod
Konecny Silvia: Seite 51
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"Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die
politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen
Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."
Grimoald, der zweite Sohn Pippins II. und Plektruds, ging mit Theutsinda, der Tochter des Friesen-Fürsten Radbod, eine der wenigen Ausländerehen der KAROLINGER ein. Die Annales Mettenses berichten die Heirat zum Jahre 711; dieses Ereignis könnte gut mit Pippins Sieg über die Friesen im Zusammenhang stehen, der ohne stichhaltige Gründe allgemein schon im Jahre 689 angenommen wird. Vermutlich besiegelte die Ehe Grimoalds mit Theutsinda die Unterwerfung der Friesen und kam so fast einer Geiselstellung gleich, die den Frieden verbürgen sollte. Jener Friese, der 714 Grimoald ermordete, könnte der Exponent einer friesischen Gruppe gewesen sein, die die Politik des Einvernehmens mit dem fränkischen Reich ablehnte.
Schieffer Rudolf: Seite 30
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"Die Karolinger"
Hier brachte Pippin
in zwei Kriegszügen 690 und 695 seine Übermacht zur Geltung und
erreichte nach der Einnahme von Utrecht einen Modus vivendi, der mit der
Zeit dazu führte, daß der Hausmeier
Grimoald der Jüngere Radbods
Tochter
Theudesinde heiratete, also
die Aufnahme der friesischen Führung in die pippinidische
Familie anbahnte.
oo Grimoald II. Hausmeier
x um 680- April 714
Literatur:
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Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen
Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der
Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert.
Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 51 - Schieffer
Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 199,
Seite 30 -