5. Sohn des Herzogs
Karl I. von Bourbon und der Agnes
von Burgund, Tochter von Herzog
Johann Ohnefurcht
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1932
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Peter II. von Beaujeu, Herzog von Bourbon 1488-1503;
Regent des Königreiches Frankreich 1483-1491
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* 1437, + 10. Oktober 1503
4. Sohn Herzog Karls I. von Bourbon und der Agnes von Burgund
Erhielt den Titel eines Sire de Beaujeu nach dem
Tode seines Bruders Philipp. Peter
II. wurde am Hof von Burgund erzogen und beteiligte sich an
der gegen den König gerichteten Ligue du Bien public (1465). Danach
wurde er jedoch vom König in dessen Dienst genommen und erwies sich
als loyaler politischer Helfer. 1472 fungierte er als Gouverneur von
Guyenne und nötigte den Grafen Jean V. von Armagnac zur Kapitulation.
Im November 1473 heiratete er die 24-jährige Anna
von Frankreich, [Richtigstellung: Anna
war zum Zeitpunkt der Eheschließung 12 Jahre
alt.] jüngste Tochter König Ludwigs
XI. 1476 wurde Jean
II., Herzog von Bourbon, dazu verpflichtet, seinen Bruder
Peter II. die Grafschaft Clermont-en-Beauvaisis und die
Herrschaft
Beaujeu als Apanage abzutreten. 1477 übertrug ihm
Ludwig
XI. Marche und Combraille, die dem Herzog von Nemours
durch Konfiskation entzogen worden waren. 1482 wurde
Jean II. zu erneuter Gebietsbatretung, diesmal der Herrschaft
Dombes, genötigt. 1483 wurden Anna
und Peter für die Vormundschaft
des Dauphins Karl VIII. designiert.
Nach dem Tode Ludwigs (30. August 1483)
übten Peter II. von Beaujeu und
Anna
von Beaujeu, ohne eigentlichen Rechtstitel, die Regentschaft
aus. Sie regierten von 1484 bis 1491 in engem Zusammenwirken; Peter
II. hatte den Vorsitz im Conseil royal inne. Ihre Politik setzte
die Zentralisierungstendenzen
Ludwigs XI. fort;
ihre politische Lage nötigte sie aber zu einem gewissen, taktisch
motivierten Eingehen auf Forderungen der Untertanen. Die Beaujeu
versammelten 1484 die Etats genereaux in Tours, konnten die vom Herzog
von Orleans gesteuerte Fürstenkoalition der Guerre folle ausmanövrieren
(1485) und setzten die Eheallianz zwischen Karl
VIII. und
Anna von Bretagne
durch, wodurch sie die Einverleibung des Herzogtums Bretagne vorbereiteten.
Nach der Volljährigkeit Karls VIII. (1491)
residierten die Beaujeu zumeist in Bourbonnais. Doch wurde Peter
II. von Beaujeu im August 1494, während des Italienfeldzugs
Karls VIII., als lieutenant-general nochmals mit
der Leitung der Staatsangelegenheiten betraut.
1488 wurde Peter II.,
nach dem Tode Jeans II. und dem (erzwungenen)
Verzicht des Kardinals
Karl von Bourbon, zum Herzog von Bourbon und Grafen
von Forez. In Moulins unterhielten Peter II.
und
Anna ihre glänzende Hofhaltung,
die sich durch reges Mäzenatentum für Schriftsteller und Künstler
(Meister von Moulins) sowie große Bauvorhaben (Schlössser von
Chantelle und Moulins, Ste-Chapelle zu Bourbon) auszeichnete. Die Beaujeu
ließen das Gewohnheitsrecht des Bourbonnais aufzeichnen und am 19.
September 1500 publizieren.
8.11.1473
oo Anna von Frankreich, Tochter des Königs
Ludwig XI.
April 1462-14.11.1522
Chateau de Chantelle
Kinder:
Karl Graf von Clermont
4.1476- 1498
Susanne 9. Herzogin von Bourbon, 6. Herzogin von
Auvergne und Gräfin von Clermont
10.5.1491-28.4.1521
10.5.1505
oo Karl III. Herzog von Montpensier
17.2.1490-6.5.1527
Literatur:
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Ehlers Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter.
W. Kohlhammer GmbH 1987 Seite 371,379-386 - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige
des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München
1996 Seite 337,358,363,366,369,371,376 - Favier, Jean: Frankreich
im Zeitalter der Landesherrschaft 1000-1515. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart
1989 Seite 438,440 - Jurewitz-Freischmidt Sylvia: Die Herrinnen
der Loire-Schlösser. Königinnen und Mätressen um den Lilienthron.
Casimir Katz Verlag, Gernsbach 1996 Seite 78,84,88-90,94,100,112,115,122,158,459
- Treffer Gerd: Die französischen Königinnen. Von Bertrada
bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert) Verlag Friedrich Pustet Regensburg
1996 Seite 213, 217 -