Heribert V. (III.)                                        Graf von Vermandois (987-993/1002)
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ca 954-29.8.993/1002
 

Ältester Sohn des Grafen Adalbert I. von Vermandois und der Gerberga von Lothringen, Tochter von Herzog Giselbert
 

Brandenburg Erich: Tafel 2
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

VIII. Generation
2.
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Heribert III., Graf von Vermandois
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* ca. 955, + an einem 29.VIII. nach 993, vor 1002

Gemalin:  a) N.

              b) ca. 1000 Irmgard, Tochter des Grafen Reinald von Bar-sur-Seine
                                        + nach 1018

Anmerkungen: Seite 124
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VIII. 2 Heribert III.

zuerst als Zeuge in einer Urkunde seines Vaters 958/59, Lot, Dern. Carol. 408 (Piece justif. n. 7). Er kann damals aber, dem Alter der Mutter nach, erst ein kleines Kind gewesen sein; das Datum der Urkunde, von der wir nur eine Abschrift des 17. Jahrhunderts haben, könnte aber verstümmelt sein (5 anstatt 15 Jahre König Lothars). Todestag Lot 375. Sonstige Daten siehe Lot, Hugues Capet 397f.

Gemahlin: Irmgard, zuletzt 1018, Gall. Christ. 4 Pr. col. 139

Die Heirat kann erst um 1000 stattgefunden haben, da Irmgards erster Gatte, Graf Milo II. von Tonnerre, erst nach 998, aber vor 1002 starb, siehe Petit, Duces de Bourgogne 2, 426f. Es ist, da diese Ehe offenbar von sehr kurzer Dauer war und da der älteste Sohn Heriberts, Albert II., sicher erheblich vor 1000 geboren wurde, anzunehmen, daß er vorher eine andere Gemahlin hatte, deren Namen wir nicht kennen. [VIII 3]


Werner Karl Ferdinand: Seite 475
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Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)

VIII. Generation
3-5
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Die unter diesen Nummern aufgeführten Söhne Alberts von Vermandois entsprechen den Nummern Brandenburg VIII, 1-4. Auch hier ist eine der von Brandenburg eingereihten Personen, Brandenburg VIII, 4 "Guido, " ..., Graf von Soissons vor 974, + nach 989 13. VI.;
Gemahlin: Adelheid, Tochter eines Grafen Giselbert, angeblich Erbin von Soissons (heiratet in 2. Ehe Notker I. Graf von Bar-sur-Aube), + spätestens 1047" ersatzlos zu streichen!
Brandenburg folgte hier älteren Genealogen, die das neue Grafenhaus von Soissons, mit den Leitnamen Wido und Rainaldus (vgl. die folgenden Generationen Brandenburg IX, 4; X, 4-5 usw. - sie sämtlich zu streichen), an das "Haus VERMANDOIS" anknüpfen, weil sie wußten, daß Soissons zuvor in der Hand der HERIBERTINER war. Ich habe in Werner, Unters. 100 (dort vor allem Anm. 54) gezeigt, daß in den dreißiger Jahren des  10. Jahrhunderts Heribert II. Soissons verlor, daß es fest in die Hände Hugos des Großen kam, der dort, in Grafschaft wie Bistum, Angehörige einer eigenen Vasallenfamilie aus dem Loiregebiet einsetzte, deren Bindungen an das Ursprungsland noch in späten Urkunden zum Ausdruck kommt: Das ist die Herkunft der Wido/Rainald-Familie von Soissons.
Die Reihenfolge der verbleibenden wirklichen Söhne Alberts von Vermandois ist insofern zu ändern, als die Urkunde von 959 XI 2, ed. F. Lot, Dern. Carol. 407f., Heribert als den älteren Sohn, gegenüber Odo, erweist. Die Anzweifelung des Datums dieser Urkunde durch Brandenburg, Anmerkung zu Brandenburg VIII, 2, ist gegenstandslos. Brandenburg geht (und dies nicht nur hier) von der irrigen Voraussetzung aus, zum Auftreten der Grafenkinder in den Urkunden sei ein gewisses Alter, etwa 13 oder 15 Jahre, nötig. Ganz abwegig ist die Konstruktion von Brandenburg, Heribert, der Graf von Verm,andois, habe zwei Gemahlinnen gehabt. Irmgard/Ermengard könne Heribert erst um 1000 geheiratet haben, da deren 1. Gemahl, Graf Milo II. von Tonnerre, erst 998-1002 gestorben sei. Da der ältere Sohn Heriberts, Albert II. von Vermandois, längere Zeit vor 1000 geboren sei, müsse man mit einer ersten Gattin Heriberts unbekannten Namens rechnen. Alle diese Spekulationen erledigen sich durch eine Urkunde Alberts I. (also vor dessen Tod 987 IX 8 ausgestellt, wahrscheinlich vordere Zeitgrenze 982) für die Abtei Homblieres (ich zitiere nach Bibl. Nat. Collection Moreau 13, fol. 123-124): S. Adalberti comitis manu ipsius factum +, S. Heriberti filii eius. S. Heremengardis uxoris ... Hier zeigt sich, daß (der hier erneut als ältester Sohn Alberts bestätigte) Heribert schon zu Lebzeiten des Vaters, also vor Ende 987, mit Ermengard verheiratet war, die also auch seine einzige Gattin und die Mutter seiner sämtlichen Kinder war. Ist Ermengard die Tochter des Grafen Rainald von Bar-Sur-Seine (es spricht dafür, daß die Gräfin 1018 die Abtei S.-Valentin bei "Les Trois Eglises" in der Diözese Langres gründet [De Mangin, Histoire du diocese de Langres 1, 502 Anm. a]), und war sie mit Milo II. von Tonnerre vermählt, so war eben diese letztere Verbindung ihre zweite Ehe: Es ist Brandenburg offenbar nicht ausgefallen, daß Heriberts letzte Erwähnung zu 993 gehört, die letzte Erwähnung Milos jedoch zu 998! Entsprechend früher zu datieren ist die Geburtszeit von Ermengards zweiten Sohn aus ihrer Ehe mit Heribert von Vermandois, Odo. Brandenburg gibt sie "ca. 1000", statt c 985/90 für alle Kinder aus dieser Ehe.
Zu Liudolf, dem dritten Sohn Alberts von Vermandois, wird man den OTTONEN-Namen beachten. Er kam ihm zu durch seine Mutter Gerberga, die ihrerseits eine Tochter Gerbergas, der Schwester OTTOS DES GROSSEN, aus deren Ehe mit Giselbert von Lothringen war. (Auch Liudolfs Bruder Odo erscheint in der eben oben zitierten Urkunde nicht als Odo, sondern als Otto.) Liudolf wurde 978 zum Bischof von Noyon designiert, 979 konsekriert, vgl.Lot, Der. Car. 114.
Zwischen den Nachkommen Alberts I. von Vermandois und Roberts von Meaux/Troyes einerseits und denen ihrer Schwester Liutgard andererseits bringt Brandenburg VIII, 8 einen angeblichen Sohn Heriberts des Älteren von Tryoes namens Odo. Er selbst bemerkt zu ihm in der Anmerkung: "Odo" (Eudes) kommt nur in einer Urkunde von 980 (Cartulaires du diocese de Troyes 4, 142f.) als Sohn Heriberts des Alten vor und wird wohl vor dem Vater jung gestorben sein. So auch Lot, Der. Carol. 1143, Anm. 3." Beide Gelehrte verließen sich auf die von ihnen benutzten Drucke, den von Brandenburg zitierten (der Herausgeber heißt Lalore) und den von Arbois in seiner Geschichte der Grafen von Champagne 1, 459-461, der wiederum auf Ann. Bened. III, 721 fußt. Vgl. zum tatsächlichen Wortlaut der Urkunde, in der Odo gar nicht als "filius" Heriberts erscheint, und zur richtigen Identifizierung Odos oben Anm. zu VII, 4: Es handelt sich um Odo I. von Blois, den Neffen Heriberts. Der angebliche Sohn Heriberts namens Odo ist zu streichen. -
Wir müssen betonen, daß Brandenburg hier wie in zahlreichen anderen Fällen für die Mängel der von ihm zu benutzenden Ausgaben bzw. Literatur nicht verantwortlich genmacht werden kann.


Glocker Winfrid: Seite 298
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

VI.,15 Heribert III., 987 Graf von Vermandois
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* c 954, + (993/1002) VIII 29

  oo vor 987 Ermengard
                            + nach 1018

Heribert III. ist als ältester Sohn Graf Adalberts von Vermandois und dessen Gemahlin Gerberga in der Urkunde Alberts von 958/59 XI 2 (Druck bei Lot, Derniers Seite 407f.) bezeugt.
Der oben angegebene Geburtszeitpunkt Heriberts III. ergibt sich aus dem Heiratsdatum seiner Eltern; sein Todesdatum hat Lot, Derniers Seite 375, ermittelt.
Heriberts Gemahlin Ermengard war, wie Werner VIII,3-5 darlegt, vermutlich die Tochter Reinalds von Bar-sur-Seine, die in zweiter Ehe dann Milo II. von Tonnerre heiratete.
Werner a.a.O. gelang es, den Zeitpunkt der Eheschließung Heriberts III. näher zu bestimmen:: Heribert ist in einer ungedruckten Urkunde seines Vaters (vermutlich 982/83) zusammen mit seiner Gemahlin Ermengard bezeugt.
Ermengard ist zuletzt 1018 genannt (vgl. de Magnin, Histoire Band 1, Seite 502, Anmerkung a).


Thiele Andreas: Band II, Teilband 1 Tafel 33
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"Erzählende genealogische Stammtafeln"

Heribert war seit 987 Graf von Vermandois und ist wenig greifbar.
 
 
 
 

    987
  oo 1. Ermengard von Bar-sur-Seine, Tochter des Grafen Rainald
                   -   1018
 
 
 
 

Kinder:
1. Ehe

  Adalbert II. Graf von Vermandois (1002-1010)
  ca 985/90-1.2. nach 1015

  Odo I.
  ca 985/90-25.5.1045
 
 
 
 

Literatur:
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Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 23,58,63 - Ehlers Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. W. Kohlhammer GmbH 1987 Seite 46 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 VI,15 Seite 298 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 475 -
 
 
 
 
 
 
 
 


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