Ältester Sohn des Grafen
Adalbert I. von Vermandois und der Gerberga
von Lothringen, Tochter von Herzog Giselbert
Brandenburg Erich: Tafel 2
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VIII. Generation
2.
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Heribert III., Graf von Vermandois
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* ca. 955, + an einem 29.VIII. nach 993, vor 1002
Gemalin: a) N.
b) ca. 1000 Irmgard, Tochter des Grafen Reinald von Bar-sur-Seine
+ nach 1018
Anmerkungen: Seite 124
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VIII. 2 Heribert III.
zuerst als Zeuge in einer Urkunde seines Vaters 958/59, Lot, Dern. Carol. 408 (Piece justif. n. 7). Er kann damals aber, dem Alter der Mutter nach, erst ein kleines Kind gewesen sein; das Datum der Urkunde, von der wir nur eine Abschrift des 17. Jahrhunderts haben, könnte aber verstümmelt sein (5 anstatt 15 Jahre König Lothars). Todestag Lot 375. Sonstige Daten siehe Lot, Hugues Capet 397f.
Gemahlin: Irmgard, zuletzt 1018, Gall. Christ. 4 Pr. col. 139
Die Heirat kann erst um 1000 stattgefunden haben, da Irmgards
erster Gatte, Graf Milo II. von Tonnerre, erst nach 998, aber vor 1002
starb, siehe Petit, Duces de Bourgogne 2, 426f. Es ist, da diese Ehe offenbar
von sehr kurzer Dauer war und da der älteste Sohn Heriberts,
Albert
II., sicher erheblich vor 1000 geboren wurde, anzunehmen, daß
er vorher eine andere Gemahlin hatte, deren Namen wir nicht kennen. [VIII
3]
VIII. Generation
3-5
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Die unter diesen Nummern aufgeführten Söhne
Alberts
von Vermandois entsprechen den Nummern Brandenburg VIII, 1-4.
Auch hier ist eine der von Brandenburg eingereihten Personen, Brandenburg
VIII, 4 "Guido, "
..., Graf von Soissons vor 974, + nach 989 13. VI.;
Gemahlin: Adelheid, Tochter eines Grafen Giselbert, angeblich
Erbin von Soissons (heiratet in 2. Ehe Notker I. Graf von Bar-sur-Aube),
+ spätestens 1047" ersatzlos zu streichen!
Brandenburg folgte hier älteren Genealogen, die
das neue Grafenhaus von Soissons, mit den Leitnamen Wido und Rainaldus
(vgl. die folgenden Generationen Brandenburg IX, 4; X, 4-5 usw. - sie sämtlich
zu streichen), an das "Haus VERMANDOIS"
anknüpfen, weil sie wußten, daß Soissons zuvor in der
Hand der HERIBERTINER war. Ich habe
in Werner, Unters. 100 (dort vor allem Anm. 54) gezeigt, daß in den
dreißiger Jahren des 10. Jahrhunderts Heribert
II. Soissons verlor, daß es fest in die Hände Hugos
des Großen kam, der dort, in Grafschaft wie Bistum, Angehörige
einer eigenen Vasallenfamilie aus dem Loiregebiet einsetzte, deren Bindungen
an das Ursprungsland noch in späten Urkunden zum Ausdruck kommt: Das
ist die Herkunft der Wido/Rainald-Familie von Soissons.
Die Reihenfolge der verbleibenden wirklichen Söhne
Alberts
von Vermandois ist insofern zu ändern, als die Urkunde
von 959 XI 2, ed. F. Lot, Dern. Carol. 407f., Heribert
als den älteren Sohn, gegenüber Odo,
erweist. Die Anzweifelung des Datums dieser Urkunde durch Brandenburg,
Anmerkung zu Brandenburg VIII, 2, ist gegenstandslos. Brandenburg geht
(und dies nicht nur hier) von der irrigen Voraussetzung aus, zum Auftreten
der Grafenkinder in den Urkunden sei ein gewisses Alter, etwa 13 oder 15
Jahre, nötig. Ganz abwegig ist die Konstruktion von Brandenburg, Heribert,
der Graf von Verm,andois, habe zwei Gemahlinnen gehabt. Irmgard/Ermengard
könne Heribert erst um 1000 geheiratet
haben, da deren 1. Gemahl, Graf Milo II. von Tonnerre, erst 998-1002 gestorben
sei. Da der ältere Sohn Heriberts,
Albert
II. von Vermandois, längere Zeit vor 1000 geboren sei,
müsse man mit einer ersten Gattin Heriberts
unbekannten Namens rechnen. Alle diese Spekulationen erledigen
sich durch eine Urkunde
Alberts I. (also
vor dessen Tod 987 IX 8 ausgestellt, wahrscheinlich vordere Zeitgrenze
982) für die Abtei Homblieres (ich zitiere nach Bibl. Nat. Collection
Moreau 13, fol. 123-124): S. Adalberti comitis
manu ipsius factum +, S. Heriberti
filii eius. S. Heremengardis uxoris ... Hier zeigt sich,
daß (der hier erneut als ältester Sohn Alberts
bestätigte)
Heribert schon zu
Lebzeiten des Vaters, also vor Ende 987, mit Ermengard verheiratet
war, die also auch seine einzige Gattin und die Mutter seiner sämtlichen
Kinder war. Ist Ermengard die Tochter des Grafen Rainald von Bar-Sur-Seine
(es spricht dafür, daß die Gräfin 1018 die Abtei S.-Valentin
bei "Les Trois Eglises" in der Diözese Langres gründet [De Mangin,
Histoire du diocese de Langres 1, 502 Anm. a]), und war sie mit Milo II.
von Tonnerre vermählt, so war eben diese letztere Verbindung ihre
zweite Ehe: Es ist Brandenburg offenbar nicht ausgefallen, daß Heriberts
letzte Erwähnung zu 993 gehört, die letzte Erwähnung Milos
jedoch zu 998! Entsprechend früher zu datieren ist die Geburtszeit
von Ermengards zweiten Sohn aus ihrer Ehe mit Heribert
von Vermandois,
Odo.
Brandenburg gibt sie "ca. 1000", statt c 985/90 für alle Kinder aus
dieser Ehe.
Zu Liudolf,
dem dritten Sohn Alberts von Vermandois,
wird man den OTTONEN-Namen beachten.
Er kam ihm zu durch seine Mutter Gerberga,
die ihrerseits eine Tochter
Gerbergas,
der Schwester OTTOS DES GROSSEN, aus
deren Ehe mit Giselbert von Lothringen war. (Auch
Liudolfs Bruder Odo erscheint
in der eben oben zitierten Urkunde nicht als Odo,
sondern als Otto.)
Liudolf
wurde 978 zum Bischof von Noyon designiert, 979 konsekriert, vgl.Lot,
Der. Car. 114.
Zwischen den Nachkommen Alberts
I. von Vermandois und Roberts
von Meaux/Troyes einerseits und denen ihrer Schwester Liutgard
andererseits bringt Brandenburg VIII, 8 einen angeblichen Sohn Heriberts
des Älteren von Tryoes namens Odo. Er selbst bemerkt
zu ihm in der Anmerkung: "Odo" (Eudes) kommt nur in einer Urkunde
von 980 (Cartulaires du diocese de Troyes 4, 142f.) als Sohn Heriberts
des Alten vor und wird wohl vor dem Vater jung gestorben sein.
So auch Lot, Der. Carol. 1143, Anm. 3." Beide Gelehrte verließen
sich auf die von ihnen benutzten Drucke, den von Brandenburg zitierten
(der Herausgeber heißt Lalore) und den von Arbois in seiner Geschichte
der Grafen von Champagne 1, 459-461, der wiederum auf Ann. Bened. III,
721 fußt. Vgl. zum tatsächlichen Wortlaut der Urkunde, in der
Odo
gar nicht als "filius" Heriberts erscheint,
und zur richtigen Identifizierung Odos oben Anm. zu VII, 4: Es handelt
sich um Odo I. von Blois, den Neffen
Heriberts.
Der angebliche Sohn Heriberts namens
Odo ist zu streichen. -
Wir müssen betonen, daß Brandenburg hier wie
in zahlreichen anderen Fällen für die Mängel der von ihm
zu benutzenden Ausgaben bzw. Literatur nicht verantwortlich genmacht werden
kann.
VI.,15 Heribert III., 987 Graf von Vermandois
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* c 954, + (993/1002) VIII 29
oo vor 987 Ermengard
+ nach 1018
Heribert III. ist
als ältester Sohn Graf Adalberts von Vermandois
und dessen Gemahlin Gerberga in der
Urkunde Alberts von 958/59 XI 2 (Druck
bei Lot, Derniers Seite 407f.) bezeugt.
Der oben angegebene Geburtszeitpunkt Heriberts
III.
ergibt sich aus dem Heiratsdatum seiner Eltern; sein Todesdatum
hat Lot, Derniers Seite 375, ermittelt.
Heriberts Gemahlin
Ermengard
war, wie Werner VIII,3-5 darlegt, vermutlich die Tochter Reinalds von Bar-sur-Seine,
die in zweiter Ehe dann Milo II. von Tonnerre heiratete.
Werner a.a.O. gelang es, den Zeitpunkt der Eheschließung
Heriberts
III. näher zu bestimmen::
Heribert
ist
in einer ungedruckten Urkunde seines Vaters (vermutlich 982/83) zusammen
mit seiner Gemahlin
Ermengard bezeugt.
Ermengard ist zuletzt 1018 genannt (vgl. de Magnin,
Histoire Band 1, Seite 502, Anmerkung a).
Heribert war seit
987 Graf von Vermandois und ist wenig greifbar.
987
oo 1. Ermengard von Bar-sur-Seine, Tochter des
Grafen Rainald
- 1018
Kinder:
1. Ehe
Adalbert II. Graf von Vermandois (1002-1010)
ca 985/90-1.2. nach 1015
Odo I.
ca 985/90-25.5.1045
Literatur:
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Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller
Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis
Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 23,58,63
- Ehlers Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. W. Kohlhammer
GmbH 1987 Seite 46 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen
und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989
VI,15 Seite 298 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des
Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels
Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann
Düsseldorf Seite 475 -