EUROPÄISCHE STAMMTAFELN NEUE FOLGE BAND XII Tafel
24
Nachkommen des Präfekten Gerold
Wenskus Reinhard: Seite 411, 425
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„Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel“
Im 8. Jahrhundert gibt es in Helmsheim noch einen Tradenten,
und dies ist kein anderer als Gerold mit seiner Frau Imma,
die Schwiegereltern KARLS DES GROSSEN.
Auch in Odenheim treffen wir wieder den Grafen Gerold mit seiner
Gemahlin Imma, wobei eine Tradition den Namen seines Bruders Gundold
nennt. Gerold ist auch im Burgolf-Ort Sinsheim Erstzeuge für
Hildis deo sacrata. Der Großvater von Gerolds Gemahlin, Huhinc,
übergab in zwei der Morlach-Orte Güter an Fulda.
K. Glöckner hatte seinerseits die Möglichkeit
erwogen, ob
Gerold nicht ein Franke gewesen sei und seine Tochter
Hildegard, die Frau KARLS
DES GROSSEN, "nur wegen ihrer mütterlichen Abstammung eine
Schwäbin heißt". Anschließend hat ihn dann I. Dienemann-Dietrich
als eines der führenden Mitglieder der fränkischen Reichsaristokratie
zugeordnet, und K. Leyser bezeichnete ihn dann rundweg als Franken. Auch
K. F. Werner sieht in Gerold einen fränkischen Großen,
stellt ihn aber gleichzeitig zu den
AGILOLFINGERN,
für die sich ein weiteres Indiz auf fränkische Abkunft ergäbe.
Diese Verbindung zu den AGILOLFINGERN
haben dann die Untersuchungen Gockels nachdrücklich bestätigt.
M. Gockel unterscheidet neben dem Vater der Königin
Hildegard und seinem gleichnamigen Sohn einen mit Ruttrud verheirateten
Gerold, dessen Brüder Regilo und Hartger und dessen Vater Erphhing
hießen, einen Gerold mit den Brüdern Haddo und Titman (Dietmann),
dessen Eltern Irminulf und Gerniu hießen, und einen Gerold,
dessen Vater eben Agilolf genannt wird. Es kann jedoch kein Zweifel darüber
bestehen, dass diese
GEROLDE
mit
dem Vater Hildegards und untereinander
verwandt waren. M. Gockel schließt mit Recht die Möglichkeit
aus, den in Bürstadt tradierenden Gerold mit dem Schwager KARLS
DES GROSSEN gleichzusetzen, da sein Vater Eigilolf (= Agilolf)
heißt. Da er diesen Gerold gleichzeitig mit jenem gleichsetzt, der
in Erbesbüdeheim 771 tradiert und der eine Gattin namens Autlind hat,
kann er ihn auch nicht mit dem Schwiegervater
KARLS
DES GROSSEN identifizieren, denn dessen Frau hieß ja Imma.
Dass weiterhin der Schwiegervater
KARLS DES GROSSEN
mit den ALAHOLFINGERN besitzmäßig eng verbunden ist, dass Gerold
einen Teil des Baarenraums beherrscht und ihre Schenkungen häufig
die gleichen Orte betreffen, wird man weder allein aus dem Erbe Immas
noch aus fränkischem Eingriff erklären können. So scheint
es am nächstliegenden zu sein, ihn zu den Söhnen Agilofs zu zählen,
die in den St. Galler Urkunden zwar erwähnt, aber nicht mit Namen
genannt werden. Dennoch müssen wir die Filiation in dieser Form der
Frage stellen, wenn auch viele Indizien darauf hinweisen, dass Gerold den
ALAHOLFINGERN zuzuordnen ist. Der angebliche Ahnherr der ALAHOLFINGER,
Graf Berthold, war zusammen mit dem Vater Immas, Nebi/Hnabi, 724
an der Gründung des Klosters Reichenau beteiligt. Wenn wir Graf Berthold
als Vater Alaholfs ansehen und seinen Sohn Agilolf als den Gerolds, müßten
wir annehmen, dass Berthold 724 um zwei Generationen älter war als
Nebi/Hnabi. Das ist zwar nicht unmöglich, aber doch wenig wahrscheinlich.
Daher ist Graf Gerold am ehesten als Seitenverwandter Agilolfs zu
verstehen. Aber auch als solcher kann er nicht zu eng mit Imma aus
dem Hause Gotfrieds verwandt gewesen sein. Wenn also auch eine sehr alte
agnatische Beziehung nicht völlig auszuschließen sein wird,
weist auch diese Feststellung eher in die Richtung der Annahme von Eckhardt,
dass Gottfried mit dem bayerischen AGILOLFINGER-Zweig
eine Eheverbindung einging und dass die älteren AGILOLFINGER
und das alemannische Herzogshaus nur durch die oben dargestellte Verschwägerung
im Weißenburger Umkreis verbunden waren. Ziemlich sicher können
die BERTHOLDE/ALAHOLFINGER nicht von Herzog Gotfried abstammen, da sonst
eine Ehe Gerolds mit Imma unmöglich gewesen wäre.
Die große Bedeutung, die die
GEROLDE im Süden Deutschlands
in der KAROLINGER-Zeit gewannen, ließ
bisher die Frage, ob jene Träger dieses Namens, die im 9. Jahrhundert
hervortreten, mit denen im S zusammenhängen könnten, völlig
zurücktreten. Dabei ist dieser Zusammenhang mindestens nicht unwahrscheinlich,
wie wir aus vielen Indizien erkennen können.
Trillmich Werner: Seite 109
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„Kaiser Konrad II. und seine Zeit“
Zu den Nachkommen der in ganz Schwaben begüterten
Sippe des Grafen Gerold, eines Schwagers KARLS
DES GROSSEN, gehörten die in Oberschwaben und dem westlichen
Allgäu ansässigen Grafen von Buchhorn und Bregenz. Ihnen standen
die NELLENBURGER nahe im Linz- und Hegau, am Hochrheine zwischen Stein
und Schaffhausen sowie im südlichen Schwarzwald. Ihre namengebende
Stammburg lag bei Stockach nahe dem Überlinger See. Als Vögte
von Kloster Reichenau, das ihre Familiengruft barg, verfügten sie
über zahlreiche Kirchenlehen. Eigengüter und Grafenrechte gehörten
ihnen auch im Thurgau und in Rätien, dazu die Vogtei über Kloster
Einsiedeln.