Mathilde (Therese) von Portugal                Gräfin von Flandern
----------------------------------------               Herzogin von Burgund
um 1155/60-6.3.1218 ertrunken
                       Veurne
 

Tochter des Königs Alfons I. von Portugal und der Mathilde (Mafalda) von Savoyen, Tochter von Graf Amadeus III.
 

Brandenburg Erich: Tafel 18 Seite 37
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

XIV. 395. THERESIA (MATHILDE)
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                   * wohl 1157, + 1218 6. V.

Gemahl: a) 1183 VIII. Philipp von Elsaß Graf von Flandern (siehe XIII 339)
                                       + 1191 1. VII.

             b) 1193 Odo III., Herzog von Burgund (siehe XIV 531)  oIo 1195



Mathilde war Senora de Montemayor, el Viejo und Ourem.

Auf Empfehlung des englischen Königs heiratete Philipp von Flandern die portugiesische Prinzessin Mathilde (Therese). Kinder aus der neuen Ehe mussten die Abtretung des Artois hinfällig machen, die Philipp dem französischen König vertraglich zugesichert hatte, als dieser Isabella aus dem Grafenhaus HENNEGAU heiratete. Als Philipp von Flandern im August 1184 seine portugiesische Braut heiratete (sie kam auf englischen Schiffen angereist) und ihr als Wittum auch Teile der Mitgift Isabellas von Frankreich zusprach, erklärte sich Balduin V. von Hennegau, ohnehin mit Brabant und Flandern verfeindet, offiziell zum Bundesgenossen seines Schwiegersohnes.

Toeche, Theodor: Seite 221,222,225
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„Kaiser Heinrich VI.“

Ohne einem Feinde zu begegnen, erschien Graf Baldwin in Flandern; Brügge, Courtray, Ypern, Gramont erklärten sich für ihn; bald war das Land von der Schelde bis zur See unterworfen. Nur in Gent hielt sich Philipps Witwe, Mathilde von Portugal, forderte, nicht zufrieden mit ihrem rechtmäßigen, im Südwesten der Grafschaft, um Douay und Bergues gelegenen Wittum, das ganze Land für sich, und rief den Erzbischof Wilhelm von Reims, den Verweser Frankreichs, und den Herzog von Brabant zu ihrer Hilfe herbei.
Im Oktober 1191 vermittelte der Erzbischof von Reims zu Arras einen vorläufigen Frieden, in welchem Mathilde dem Sieger Flandern überließ und sich mit ihrem Wittum begnügte, und auch der Erzbischof sich Namens des Königs auf das gesetzliche Erbteil beschränkte.

Winkelmann, Eduard: 2. Buch Seite 351
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„Jahrbücher der Deutschen Geschichte. Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig“

Mathilde brachte es dahin, dass der französische König, welcher als Oheim und Lehnsvormund nicht zu umgehen war und obendrein seit 1206 Johanna und ihre Schwester Margarete in seine eigene Obhut genommen hatte.

Leo Heinrich Dr.: Seite 58,61,62,86,87,89,99
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"Zwölf Bücher niederländischer Geschichten"

Inzwischen heiratete Philipp, wahrscheinlich dem Grafen von Hennegau zum Ärger, eine portugiesische Prinzessin, Mathildis, Tochter des Königs Alfons. Die Hochzeit war im August 1184.
In Gent hielt sich die Gräfin Mathildis, die Witwe Philipps, welche einen Teil von Flandern zu ihrem Nießbrauch als Wittum in Anspruch nahm. Lille endlich, Douay, Orchie, Cisoing, Cassel, Veurae, Bailleul, Bourbourg, Bergues, Watenes und die Burg und den Wald von Nieppe erhielt die verwitwete Gräfin zum Nießbrauch auf Lebenszeit.
Die Sorge für seine Tochter Johanna übertrug Balduin der verwitweten Gräfin von Flandern Mathilde; seine Gemahlin wollte ihm selbst folgen, sobald sie ein zweites Kindbett überstanden hätte.
Von Frankreich war am meisten zu fürchten; dennoch hielt es Philipp von Namur im Einverständnis mit Mathilde für die geratenste Maßregel, zum Schutz der Fräulein, sie von Gent weg und an den französischen Hof unter Vormundschaft des Königs zu bringen.
Als dann die verwitwete Gräfin Mathilde (selbst eine portugiesische Prinzessin) im Einverständnis mit dem König von Frankreich die junge Gräfin Johanna an Ferrante, ihren Neffen, den Sohn König Sanchos von Portugal, verlobt hatte, und die Hochzeit im Jahre 1211 zu Paris gehalten worden war, verweigerte der König Ferrante die Belehnung mit Flandern.
Um diese Zeit starb die Gräfin Mathildis (am 6. März 1218) zu Veurne durch einen Fall mit dem Wagen, und jener Teil Flanderns, den sie als Wittum besessen hatte, kam nun wieder unmittelbar an die Gräfin Johanna.
 
 
 
 

     1184
  1. oo 2. Philipp von Lothringen Graf von Flandern
  x          um 1136-1.6.1191
 

    1193
  2. oo 1. Eudo III. Herzog von Burgund
 - 1195    1166-6.7.1218
 
 
 
 

Literatur:
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Appleby John T.: Heinrich II. König von England. Die Zeit des Thomas Becket. Dr. Riederer-Verlag Stutgart 1962 Seite 300,301 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 18 Seite 37 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten, Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite 58,61,62,86,87,89,99 - Pernoud Regine: Herrscherin in bewegter Zeit. Blanca von Kastilien, Königin von Frankreich. Diederichs Verlag München 1991 Seite 75 - Toeche Theodor: Kaiser Heinrich VI. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 221,222,225 -
 
 
 
 
 
 
 
 


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