Jüngerer Sohn des Grafen
Ramnulf I. von Poitou und der Bilechild von Maine, Tochter
von Graf Roriko II.
Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1507
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Ebalus (Ebolus), Erzkanzler König Odos
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+ 3. Oktober 892
Sohn des Grafen Ramnulf I. von Poitou und ein Neffe des Kanzlers Ludwig (+ 867) sowie des Bischofs Gauzlin von Paris (+ 886)
Er war Abt von St-Germain-des-Pres, St-Denis, Jumieges
und St-Hilaire-de-Poitiers. Bei der Belagerung von Paris durch die
Normannen (885/86) wirkte er neben
Graf Odo,
dem späteren König, und Bischof Gauzlin als hervoragender Verteidiger
der Stadt. In dem Gedicht über die Belagerung rühmt ihn Abbo
von St-Germain wiederholt als "fortissimus abba"und "Mavortius abba",
als "martialischen Abt" und "Liebling des Mars", spricht aber auch von
seiner umfassendsen Eignung und seiner Bildung.
Im Amt des Erzkanzlers ist Ebalus
nachweisbar bis Juli 891. Als König
Odo nach dem Tod von
Ebalus'
Bruder Ramnulf
II. (+ 890) die Nachfolge von dessen Sohn Ebalus
"Manzer" im Poitou verhinderte, begab sich
Ebalus
nach Aquitanien, um dort mit seinem Bruder Gauzbert
den Widerstand gegen den König zu organisieren, starb aber bald danach.
V. Generation
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Ebalus war nicht
nur Abt von S.-Denis, das von Brandenburg genannt wird, sondern
auch von S.-Germain-des-Pres und S. Hilaire de Poitiers, Voigt 113,
vgl. ebd. 106.