Einziger Sohn des Markgrafen
Rainer I. von Montferrat und der Gisela
von Burgund-Besancon, Tochter von Graf Wilhelm I.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 790
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Mon(t)ferrat, Markgrafen von
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Ihr Sohn Wilhelm IV. oder
V. der Ältere, mit Ludwig
VI. von Frankreich verschwägert, wurde durch seine Heirat
mit
Judith,
Tochter Leopolds III. von Österreich und der SALIERIN
Agnes zum Onkel Kaiser FRIEDRICHS I.
BARBAROSSA.
Dieser hochadligen Verwandtschaft verdankte Wilhelm
zweifellos
zum Großteil sein Ansehen unter den zeitgenössischen Fürsten
Italiens und seine politischen Erfolge, so dass er zu den wenigen gehörte
- wie Otto von Freising bemerkt -, die der Macht der städtischen Kommunen
standhielten. Er trachtete die Vorrangstellung über die anderen Zweige
der ALERAMIDEN zu gewinnen, spielte
eine aktive Rolle in der Italienpolitik der Zeit BARBAROSSAS
- immer kaisertreu - und erhielt 1164 von seinem kaiserlichen Neffen die
Bestätigung seiner Besitzungen.
In den Jahren 1147-1149 nahm er im Gefolge Ludwigs
VII. von Frankreich und KONRADS III.
am 2. Kreuzzug teil; 1183-11186 zog er wieder nach Palästina, wo er
wahrscheinlich den Tod fand
XII. 143. Wilhelm VI., Markgraf
von Montferrat ca 1136
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* ca. 1110, + 1191 nach 3.III., vor 8.XII.
Gemahlin: vor 1133 28.III. (ca. 1130) Judith, Tochter
Leopolds III. Markgraf von Österreich (siehe XIII 122)
+ nach 1168 18.X.
Cardini Franco: Seite 246
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"Friedrich I. Barbarossa"
Prinzessin Sibylle von Jerusalem, die Schwester des aussätzigen Königs Balduin IV., hatte im Jahr 1175 Wilhelm mit dem Beinamen "Langschwert", den ältesten Sohn des alten Markgrafen Wilhelm von Montferrat, geheiratet; das Klima dort dürfte ihrem Gemahl allerdings nicht sehr zuträglich gewesen sein, denn er starb schon zwei Jahre später. Ihrem Sohn würde der Onkel mütterlicherseits, der unglückliche Balduin, seine Herrschaft überlassen und 1185 war der alte Markgraf Wilhelm nach seiner Versöhnung mit dem Kaiser, von dem er sich, wie wir gesehen haben, nach dem Frieden von Venedig getrennt hatte, dem er aber im Innersten seines Herzens immer treu geblieben war, ins Heilige Land aufgebrochen, um die Interessen seines Enkels zu schützen. Wilhelm war Jahre zuvor durch Zufall die Schmach der Niederlage von Legnano erspart geblieben; aber jene von Hittin blieb ihm 1187 nicht erspart - er wurde gefangengenommen. Wenige Tage später, Mitte Juli 1187, traf im Hafen von Tyrus, der einzigen großen Küstenstadt des Königreiches, die noch in den Händen der Kreuzritter war, der zweitgeborene Sohn des alten Markgrafen ein: Konrad.
Wies, Ernst W.: Seite 69,164,181,241,243,251
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"Kaiser Friedrich Barbarossa. Mythos und Wirklichkeit."
Der mächtige Markgraf Wilhelm
von Montferrat und der Bischof von Asti erhoben Klage gegen
die Bürger von Asti und die Einwohner von Chieri. Es muß sich
wohl um die Verletzung von Vasallenpflichten gehandelt haben, denn FREIDRICH
gab der Klage des Bischofs und des Markgrafen statt.
FRIEDRICH BARBAROSSA
eilte im Juli 1160 mit einem Aufgebot aus Pavia, Novara, Vercelli, Como,
Seproia und der Martesanna der Feste Carcano zu Hilfe. Er wurde unterstützt
von dem Markgrafen von Montferrat, dem Grafen von Biandrate und wenigen
seiner Deutschen.
In Burgund erschienen waren neben 11 Erzbischöfen
und 40 Bischöfen die Herzöge Heinrich der Löwe, Friedrich
von Schwaben und Hermann von Kärnten, der Landgraf Ludwig von Thüringen,
die Markgrafen Otto von Meissen, Albrecht der Bär von Brandenburg,
Wilhelm
von Montferrat und Obizo Malaspina.
Den Schrecken von Susa noch vor Augen ergab sich die
Stadt Asti. Nach dem Sieg über Asti kehrten auch die alten Freunde
von Kaiser und Reich zurück in die Treue. Der in den Lombardenbund
hineingepreßte Markgraf Wilhelm von Montferrat,
der Graf von Biandrate und andere italienische Adlige verstärkten
das Heer des Kaisers.
Am 16. April 1175 trafen sich die Delegationen der Städte
und des Kaisers auf einem Platz vor der Burg Montebello, der dem
Markgrafen von Montferrat gehörte. Überraschenderweise wurde
man sich schnell einig.
FRIEDRICH stand nun
vor der strategischen Aufgabe, das neue Aufgebot (1.000 Ritter und 1.000
Fußsoldaten von neun Kirchenfürsten und sieben weltlichen Fürsten)
mit seinen Kräften in Pavia und der ihm treu gebliebenen Städte
sowie dem Markgrafen von Montferrat zu vereinen. Trotz seiner zahlenmäßigen
Unterlegenheit griff FRIEDRICH das
Heer des Lombardenbundes an und erlitt bei Legnano eine vernichtende Niederlage.
Vacha Brigitte/Pohl Walter: Seite 198
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"Die Welt der Babenberger"
Mit den MONTFERRATS
waren auch die BABENBERGER verschwägert - Konrads
Vater
Wilhelm von Montferrat war mit
Judith,
einer Tochter Leopolds III., verheiratet.
um 1133
oo Judith von Österreich, Tochter des Markgrafen
Leopold III.
um 1115- nach 18.10.1168
Halbschwester von KONRAD III.
Kinder:
Adelheid
- um
1233
1202
oo Manfred II. Markgraf von Saluzzo
- 1215
Beatrix
-
oo Guido V. d'Albon-Grenoble
- 1162
Tochter
- nach
22.7.1202
oo Albert Markgraf von Malaspina
- nach 1210
Agnes Nonne
- nach
22.7.1202
Friedrich Geistlicher
-
Rainer II. Titularkönig von Thessalonich
1162- 1182 ermordet
Wilhelm VI. Langschwert Graf von Askalon und Jaffa
1133- 1177 nach 6.
Bonifatius I.
um 1150- 9.1207 gefallen
Konrad König von Jerusalem
um 1146-28.4.1192
Literatur:
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Cardini, Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser
des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite 144,174,200,204,209,223,226,246
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Vacha Brigitte/Pohl Walter: Die Welt der
Babenberger, Verlag Styria Seite 132,198 - Wies, Ernst W.: Kaiser
Friedrich Barbarossa. Mythos und Wirklichkeit, Bechtle Esslingen 1999,
Seite 69,72,164, 181,241,243,251 -