Rainer II.                                                   Titularkönig von Thessalonich
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1162-   1182 ermordet
 

Jüngster Sohn des Markgrafen Wilhelm der Ältere von Montferrat und der Judith von Österreich, Tochter von Markgraf Leopold III.
 

Brandenburg Erich: Tafel 19 Seite 39
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

XIII.  279. Rainer, Titularkönig von Thessalonich 1179
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                * 1162 (?), + 1183

Gemahlin: 1179 Maria, Tochter Kaiser Manuels von Byzanz
                              + 1183


Rainer II. wurde 1180 Cäsar und von Kaiser Andronikos I. ermordet.

Norwich John Julius: Band III Seite 166
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"Byzanz"

Nun, die Unzufriedenheit wuchs also, und es begannen sich verschiedene Verschwörungsnester zu bilden, insbesondere jenes, in dem die gleichnamige Stieftochter Kaiserin Marias als Drahtzieherin wirkte. Das Komplott wurde indes aufgedeckt, und diese Maria, ihr Ehemann Rainier von Montferrat und die übrigen Verbündeten schafften gerade noch die Flucht in die Hagia Sophia und verbarrikadierten sich dort. Aber Kaiserin Maria von Antiochia scherte sich nicht um die Anerkennung kirchlichen Asylrechts. Sie sandte umgehend die kaiserliche Wache mit der Order aus, sich der Verschwörerin und ihres Gefolges zu bemächtigen, und einzig die persönliche Vermittlung des Patriarchen bewahrte die Hagia Sophia vor der Entweihung. Dieser Vorfall erschütterte die byzantinische Bevölkerung zutiefst, und die ihm folgende Exilierung und Verfügung seiner Heiligkeit in ein Kloster zur Strafe für seine Einmischung machte die Regierung so unbeliebt wie nie zuvor. Das Ausmaß öffentlichen Unwillens, der Kaiserin Maria entgegenschlug, war derart groß, dass sie nie wagte, ihre Stieftochter Maria zu bestrafen. Auch rührte sie sich nicht, als das Volk später geschlossen zum Kloster des Patriarchen marschierte und ihn zurück nach Konstantinopel trug. Die ganze Angelegenheit hätte nicht undiplomatischer gehandhabt werden können.
Prinzessin Maria und ihr Ehemann mußten als erste über die Klinge springen; sie starben rasch und unter mysteriösen Umständen, doch niemand zweifelte daran, dass sie vergiftet worden waren.

Cardini Franco: Seite 227,246
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"Friedrich I. Barbarossa"

Wenige Monate nach der Einkerkerung Christians von Mainz, nämlich im Februar 1180, hatte sich der jüngste Sohn des Markgrafen Wilhelm, der 18-jährige Rainer, in Konstantinopel mit der erstgeborenen Tochter Manuels, Prinzessin Maria, vermählt, die ungefähr 13 Jahre älter als er war. Nach byzantinischen Brauch nahm Rainer einen neuen Namen an, Johannes, und erhielt den Titel "Caesar". Außer dieser Vermählung wurde im Februar 1180 auch jene zwischen Alexios (Sohn Manuels und bereits zum Mitkaiser gekrönt) und Agnes, der Tochter Ludwigs VII. von Frankreich, begangen. Die Bestimmungen für die Thronfolge legten fest, dass - sollte die Ehe zwischen Alexios und Agnes kinderlos bleiben - die Krone auf die Erstgeborene, Maria, und ihre Nachkommen übergehen würde. Auf diese Weise sah der junge Rainer-Johannes, dass sich ihm unter seinen möglichen Aussichten sogar der Thron am Bosporus bieten könnte.
1183 starb Rainer, der sich in Konstantinopel mit der byzantinischen Prinzessin Maria vermählt hatte, unter mysteriösen Umständen.
 
 
 
 

 1180
  oo 2. Maria von Byzanz, Tochter des Kaisers Manuel I.
  x       1151-   1182
 
 
 
 

Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 - Cardini, Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite 227,246 - Norwich John Julius: Byzanz, Band III Seite 166 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite 723,728,744,887,901 -
 
 
 
 
 
 
 


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