Sohn des Franken-Königs Dagobert
III.; Enkel des Franken-Königs
Childebert
III.
Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 687
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Theuderich IV., merowingischer König
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* nach 711, † 737
Nach dem Tod Chilperichs II. 721 setzte der Hausmeier Karl Martell Theuderich IV., den noch nicht mündigen im Kloster Chelles erzogenen Sohn Dagoberts III., als König ein. Von diesem „Schattenkönig“ wissen die Quellen keinerlei Aktivitäten zu berichten: der faktischer Herrscher war Karl Martell, der den Thron nach Theuderichs IV. Tod denn auch unbesetzt ließ.
Literatur:
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E. Ewig, Die Merowinger und das Frankenreich, 1993, 202-206.
THEODERICH IV.
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†
737
Zuerst Gegen-König gegen Chilperich
II. und seit 720 Allein-König (Schatten-König
Karl Martells, der nach Theuderichs
IV. Tod keinen König mehr einsetzte.
673 wurde Theuderich III.von
Childerich II. als "Daniel"
in den Klerus überstellt, 716 das Königskind Theuderich
IV. "zur Erziehung" nach Chelles gebracht, 751 der letzte
MEROWINGER nach Sithiu.
Als Chilperich II.
starb, griff Karl Martell jedenfalls
auf die Linie Theudeberts III. zurück
und erhob dessen Urenkel, den 715/16 übergangenen
Theuderich IV. zum König.
Balthilds
Enkel und Urenkel - Dagobert III. und
Theuderich
IV. wurden in Chelles erzogen.
Schneider Reinhard: Seite 178,181
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„Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter“
Der sterbende König
Dagobert III. hatte ohne Zweifel einen Sohn hinterlassen, jenen
später im Jahre 721 zum König erhobenen Theuderich
IV. Gewiß wird dieser beim Tod seines Vaters minderjährig
gewesen sein, was aber angesichts zahlreicher Erhebungen von Minderjährigen
und bei den eingespielten Mechanismus von Thronbesetzungen unbedeutender
"Schattenfiguren", die den arnulfingischen Herrrschaftsanspruch
nicht gefährdeten, kaum als Erklärung ausreicht, weshalb hier
715/16 nicht der Sohn auf den Vater folgte.
Im Frühjahr 721 (zwischen Januar 30 und Mai 13)
wurde wieder ein minderjähriger MEROWINGER
nach
Chilperichs II. Tod auf den Thron
erhoben. Theuderich IV., ein Sohn des
Ende 715 jung verstorbenen Königs Dagobert
III., war kein Mönch wie sein Vorgänger
Chilperich
II. gewesen, wohl aber im Kloster Chelles erzogen worden.
Literatur:
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Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz
Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1998, Seite 10,27 - Borgolte Michael: Geschichte
der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und
Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984, Seite
25,43-46,143,199 - Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag
1899 - Dahn, Felix: Die Völkerwanderung. Kaiser Verlag Klagenfurth
1997, Seite 467,471 - Deutsche Geschichte Band 1 Von den Anfängen
bis zur Ausbildung des Feudalismus. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften
Berlin 1982, Seite 284 - Ewig, Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich.
Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1993, Seite 202-206 - Geuenich,
Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin
Köln 1997, Seite 106 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter.
Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 20,84,86,168 -
Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum
Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover
2001 Seite 265,268,271,272,273 - Riche, Pierre. Die Karolinger.
Deutscher Taschenbuch Verlag München 1995, Seite 54,63,67,76 - Schieffer,
Rudolf: Die Karolinger. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln
1997, Seite 40,48 - Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung
im Frühmittelalter. Anton Hirsemann Stuttgart 1972, Seite178,181,215
- Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main
1993 Tafel 3 - Werner Karl Ferdinand: Bedeutende Adelsfamilien im
Reich Karls des Großen. in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große
Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf, Band I Seite
21,74,97,101,139,181,189 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge
Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag München
1995, Seite 365, 370 -