Herminafrid                                   König der Thüringer (510-534)
---------------
    534 ermordet
     Zülpich
 

Ältester Sohn des Königs Bisinius und der Menia
 

Herminafrid regierte bis 516 gemeinschaftlich mit seinen Brüdern Balderich und Berthachar, tötete aber auf Anstiften seiner herrschsüchtigen Gemahlin Berthachar und verband sich gegen Balderich mit dem Franken-König Theuderich I. Als Balderich 516 besiegt und gefallen war und Herminafrid sich weigerte, seinem Versprechen gemäß dem Franken-König die Hälfte des Landes abzutreten, zog dieser im Verein mit seinem Bruder Chlothar I. und den Sachsen gegen ihn und schlug ihn 531 in der Nähe von Burgscheidungen an der Unstrut. Herminafrid zog sich in den südlichen Teil seines Reiches zurück und wurde 534 in Zülpich bei Verhandlungen ermordet.

Schneider, Reinhard: Seite 18
*****************
"Königswahl und Königserhebung im Frümittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern"

Aus vornehmen Geschlecht stammte Audoin bestimmt, wenngleich nichts Näheres darüber bekannt ist. Es war jedoch mit dem alten langobardischen Königshaus und dem der Thüringer über Audoins Mutter versippt. Diese mit dem Namen Menia, war in erster Ehe mit dem Thüringer-König Bisin verheiratet, so daß Wachos erste Gemahlin Radegunde, die aus dieser Ehe stammte, Audoins Halbschwester war. Audoins Vater, den Menia in zweiter Ehe heiratete, ist namentlich nicht bekannt. Hinzugefügt werden kann, daß Audoin selbst Rodelinde zur Frau hatte, die vielleicht bayerischer Herkunft war. Aus dieser Ehe stammte Audoins Sohn und Nachfolger Alboin.
Auf Veranlassung des Kaisers heiratete Audoin in zweiter Ehe eine Tochter des Thüringer-Königs Herminafried, deren Vater einst  nach Italien geflohen und im Jahre 540 von Belisar zusammen mit dem gefangengenommenen Ostgoten-König Witiches nach Byzanz gebracht worden war. Audoins jetztige Frau war über ihre Mutter Amalaberga und Großmutter Amalafrieda, eine Schwester Theoderichs, mit dem Ostgoten-König direkt als seine Großnichte verwandt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

  1. oo Bisina
              
 

    510
  2. oo Amalaberga, Nichte Theoderichs des Großen
                
 
 
 
 

Kinder:

  Rodelinde
     
 

  oo Audoin Langobarden-König
           561
 

  Amalafrid oströmischer Heermeister
       
 
 
 
 
 

Literatur:
------------
Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977 Seite 369,371 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 52 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 34 - Gregor von Tours: Fränkische Geschichte. Phaidon Verlag, Essen und Stuttgart 1988 Buch III Kapitel 4,7,8 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 54 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 61 - Mägdefrau Werner: Vom Thüringer Königreich bis zum Ende der Sächsischen Kaiserzeit 531-1024. Thüringen im frühen Mittelalter. Verlag Rockstuhl 2003 Seite 8-12 -
Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 139,145 - Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frümittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern, Anton Hiersemann Stuttgart 1972 Seite 19,76 - Zöllner Erich: Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Verlag C. H. Beck München 1970 Seite 83 -