Ältester Sohn des Königs Bisinius
und der Menia
Herminafrid regierte bis 516 gemeinschaftlich mit seinen Brüdern Balderich und Berthachar, tötete aber auf Anstiften seiner herrschsüchtigen Gemahlin Berthachar und verband sich gegen Balderich mit dem Franken-König Theuderich I. Als Balderich 516 besiegt und gefallen war und Herminafrid sich weigerte, seinem Versprechen gemäß dem Franken-König die Hälfte des Landes abzutreten, zog dieser im Verein mit seinem Bruder Chlothar I. und den Sachsen gegen ihn und schlug ihn 531 in der Nähe von Burgscheidungen an der Unstrut. Herminafrid zog sich in den südlichen Teil seines Reiches zurück und wurde 534 in Zülpich bei Verhandlungen ermordet.
Schneider, Reinhard: Seite 18
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"Königswahl und Königserhebung im Frümittelalter.
Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern"
Aus vornehmen Geschlecht stammte Audoin
bestimmt, wenngleich nichts Näheres darüber bekannt ist. Es war
jedoch mit dem alten langobardischen Königshaus und dem der Thüringer
über Audoins
Mutter versippt.
Diese mit dem Namen Menia, war in erster
Ehe mit dem Thüringer-König Bisin
verheiratet,
so daß Wachos
erste Gemahlin
Radegunde,
die aus dieser Ehe stammte,
Audoins
Halbschwester war. Audoins Vater,
den
Menia in zweiter Ehe heiratete,
ist namentlich nicht bekannt. Hinzugefügt werden kann, daß Audoin
selbst
Rodelinde
zur Frau hatte, die
vielleicht bayerischer Herkunft war. Aus dieser Ehe stammte Audoins
Sohn und Nachfolger Alboin.
Auf Veranlassung des Kaisers heiratete
Audoin in zweiter Ehe eine Tochter des Thüringer-Königs
Herminafried,
deren Vater einst nach Italien geflohen und im Jahre 540 von Belisar
zusammen mit dem gefangengenommenen Ostgoten-König Witiches
nach Byzanz gebracht worden war. Audoins
jetztige Frau war über ihre Mutter Amalaberga
und Großmutter Amalafrieda,
eine Schwester Theoderichs, mit dem
Ostgoten-König
direkt als seine Großnichte verwandt.
1. oo Bisina
†
510
2. oo Amalaberga, Nichte Theoderichs des Großen
†
Kinder:
Rodelinde
†
oo Audoin Langobarden-König
† 561
Amalafrid oströmischer Heermeister
†
Literatur:
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Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977 Seite 369,371
- Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München
1994, Seite 52 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 34 - Gregor
von Tours: Fränkische Geschichte. Phaidon Verlag, Essen und Stuttgart
1988 Buch III Kapitel 4,7,8 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter.
Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 54 - Jarnut Jörg:
Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 61 - Mägdefrau
Werner: Vom Thüringer Königreich bis zum Ende der Sächsischen
Kaiserzeit 531-1024. Thüringen im frühen Mittelalter. Verlag
Rockstuhl 2003 Seite 8-12 -
Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum
Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover
2001 Seite 139,145 - Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung
im Frümittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den
Langobarden und Merowingern, Anton Hiersemann Stuttgart 1972 Seite 19,76
- Zöllner Erich: Geschichte der
Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Verlag C. H. Beck München
1970 Seite 83 -