Tochter des Westgoten-Königs
Witterich
Jarnut Jörg: Seite 67
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„Agilolfingerstudien“
Nach dem Zeugnis Fredegars aber scheint König Agilulf etwa 608 eine eindeutige Position zugunsten des künftigen Schwiegervaters seines Sohnes, also Theudeberts, bezogen zu haben. Theuderich hatte im Jahr zuvor ein Bündnis mit dem Westgoten-König Witterich abgeschlossen und dessen Tochter Erminberta geheiratet. Angeblich auf Brunichildes Betreiben löste er die Ehe schon nach einem Jahr wieder auf. Der tief beleidigte Witterich baute nun eine Offensivallianz gegen seinen ehemaligen Schwiegersohn auf, für die er Theudebert II. und Chlothar II. gewann.
Dahn, Felix: Seite 135,434
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"Die Völkerwanderung."
Eine merowingische
Heirat fiel abermals unglücklich aus. Er hatte seine Tochter
Herminberga
vermählt mit dem Nachfolger
Gunthchramns,
Theuderich
II., dem Sohn Childiberts
und
Enkel Brunichildis'. Aber der schickte
die Gotin, der er eine Buhle hatte opfern müssen, nach einem
Jahr unberührt, doch aller mitgebrachten Schätze beraubt, zurück
(607).
Dieses Königs Witterich
Tochter Herminberga wurde nun
Theuderich vermählt. Bischof Aridius von Lyon,
Rocco und der "comes stabuli" Aeppovin gingen als
Theuderichs Gesandte nach Spanien,
die Braut abzuholen. Dabei leisteten sie Eide, daß sie niemals von
Theuderich des "Königstums sollte entsetzt werden." Sie
nahmen hierauf die Braut in Empfang und führten sie Theuderich
zu Chalons-sur-Saone (Cabillono) zu, der sie mit Freuden und mit Liebe
aufnahm. Aber auf Betreiben ihrer Großmutter Brunichildis
lernte die Braut ihres Mannes Umarmung nicht kennen. Durch die aufgestachelten
Worte der Großmutter und seiner Schwester Theudilana
wurde sie ihm verhaßt und nach Ablauf eines Jahres schickte er sie,
ihrer Schätze beraubt, nach Spanien zurück.
Hartmann Martina: Seite 30,67
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"Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger."
Sisebuts
Hass auf
Brunichild ist gut erklärbar,
weil die Königin die Ehe ihres Enkels Theuderich
mit der westgotischen Prinzessin Ermenberta hintertrieben
hatte (siehe unten Seite 67).
Theuderich dagegen
soll, wie Fredegar berichtet (IV, 30, Seite 185 und 187), im Jahre 606/07
um Ermenberta, die Tochter des westgotischen
Königs Witterich
(603-610) geworben und sie auch mit einer großen Mitgift
erhalten haben. Bald darauf hätten Brunichild
unnd Theuderichs Schwester Theudechilde
diese Ehe hintertrieben. Nach einem Jahr habe
Theuderich Ermenberta ohne ihre Mitgift nach Spanien zurückgeschickt,
was den westgotischen König zum Bundesgenossen Chlothars
II. machte.
606
oo Theuderich II. Franken-König von Burgund
587 †
nach
23.8.613 ermordet
Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- Dahn, Felix: Die Völkerwanderung. Kaiser Verlag Klagenfurth
1997, Seite 135,434 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter.
Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 30,67 - Jarnut
Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 67
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