Gundoald                                        Herzog von Asti
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um 565 612/16 ermordet
 

Sohn des Herzogs Garibald I. von Bayern aus dem Hause der AGFILOLFINGER und der Walderada, Tochter vom Langobarden-König Wacho
 

Jarnut Jörg: Seite 7,88
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„Agilolfingerstudien“

So war zum Beispiel der Name des agilolfingischen Herzogs von Asti, Gundoald, ein wichtiges Argument für Zöllners Annahme, die AGILOLFINGER seien burgundischen Ursprungs.
Daß die AGILOLFINGER der höchsten Adelsschicht der damaligen Welt zuzurechnen waren, wird vor allem auch daraus deutlich, daß Mitglieder ihrer Familie die Königswürde errangen. So wurde der "nobilis Gothau" Agiulf Warnen-König und die Nachfahren Herzog Gundoalds von Asti stiegen zu "reges Langobardum" auf.

Menghin Wilfried: Seite 111,137
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"Die Langobarden. Archäologie und Geschichte"

Aufgrund der politischen Umorientierung in ihrer Heimat setzten sich Theodelinde und ihr Bruder Gundoald nach Italien ab. Der agilolfingische Halb-LETHINGER Gundoald wurde sofort mit dem Herzogtum Asti belehnt, und am 15. Mai 589 feierten Authari und Theodelinde auf dem Sardisfeld vor den Toren Veronas unter dem Jubel der Bevölkerung Hochzeit, oder, wie es Paulus Diaconus ausdrückt, sie "vollzogen das Beilager", da eine reguläre Eheschließung der katholischen Braut mit dem heidnischen oder arianischen Bräutigam kirchenrechtlich unmöglich war.
Der Jubel der Langobarden scheint nicht ungeteilt gewesen zu sein. Die autoritäre Übergabe des Herzogtums Asti an den landflüchtigen AGILOLFINGER und die Aufwertung seines Königtums durch die Hochzeit mit der Enkelin König Wachos hat die oppositionellen langobardischen Großen in ihrer Abwehrhaltung gegenüber Authari sicher noch bestärkt.
Aripert I. (653-662) war der Sohn Gundoalds von Asti, des Bruders der Theodelinde, und somit ein waschechter AGILOLFINGER. Sein Vater war 616 durch einen Pfeilschuß von unbekannter Hand ermordet worden, wohl  mit der Absicht, die Thronfolge seines Neffen Adaloald nicht zu gefährden, was eigentlich nur seiner Schwester Theodelinde von persönlichem Nutzen gewesen sein konnte.

Spindler Max: Seite 107
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"Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts."

Im gleichen Jahr 589 noch geriet Garibald von Bayern durch einen fränkischen Vorstoß in Bedrämgnis, seine Tochter Theudelinde und sein Sohn Gundoald, der von Authari das Herzogtum Asti erhielt, mußten zu den Langobarden fliehen [2 Paulus Diac. III 30, Seite 110; hinter dem bald darauf erfolgten gewaltsamen Tod Autharis, von dem Paulus Diac. berichtet, vermutet Eberl, Bajuwaren 113f. Auseinandersetzungen zwischen den Langobarden und einem in ihnen aufgegangenen suebischen Volksteil, der an den stammverwandten suebischen Bajuwaren Unterstützung gefunden habe.].
 
 
 
 

  oo N.N.
           †
 
 
 
 

Kinder:

  Gundpert
        

  Aripert I. König der Langobarden
        661
 
 
 
 

Literatur:
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Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 7,12,41,57,88,117,125,128 - Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart Seite 111,118,137,141 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch III Kapitel 30/Buch IV Kapitel 40,48 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 107,119 -