Ältester Sohn des Herzogs
Drogo von der Champagne und der Anstrud;
Enkel der Hausmeier
Berchar und Pippins
des Mittleren
Schwennicke Detlev: Tafel 3
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
ARNULF dux 715
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†
nach 723
Arnulf
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Arnulfus dux, filius
Drogone
quondam ducis, nennt sich dieser Mann selbst in
einer Schenkungsurkundes für das Kloster Echternach; C. Wampach, Echternach
1, 2, Nr. 25, Seite 62.
Zum Jahre 723 wird überliefert:
Duo filii Draogoni
ligati, Arnoldus (=Arnulf)et
unus mortuus; Ann. Mosell., Nazariani, Petaviani ad 723, MG. SS. 16,
Seite 494, MG. SS. 1, Seite 25 und Seite 7.
Die Ann. Lauresham (ebd., Seite 24), aus deren Wortlaut
man noch auf einen Sohn Drogos namens Drogo
glaubte
schließen zu dürfen (so Th. Breysig, Jahrbücher [wie in
Nr. 18], Seite 2 und Seite 46), sind an dieser Stelle verderbt; BM²
23-25a. -
Französische Gelehrte des 17. und 18. Jahrhunderts
haben versucht, mit Hilfe spätmittelalterlicher Vitenbearbeitungen
und Chroniken auf der Basis gefälschter Metzer Urkunden die Abstammung
der Grafen von Chaumontois (10. Jahrhundert) von diesem Herzog
Arnulf zu erweisen; vgl. etwa Pere Benoit [Picart], L'origine
de la tres illustre maison de Lorraine, Toul 1704, Seite 23ff. und A. Calmet,
Histoire de Lorraine 1, Nancy 1728, Seite 881.
Die kritische Forschung kann hier nicht folgen, auch
wenn neuerdings im Zusammenhang mit anderen abwegigen Spekulationen darauf
zurückgegriffen worden ist; C. Larose, Etude sur les origines du Pape
St- leon (Sanctus Leo, comes Dagsburgensis, Metz 1954), Seite 41ff.
Dahn Felix: Seite 513
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"Die Franken"
Drogo hatte mehrere Söhne von Adaltrud hinterlassen: der älteste; Arnulf [6 Über eine Schenkung dieses Arnulf an Echternach 719/20 (ein Weingut in Monte Chlothariense) siehe Böhmer-Mühlbacher, p. 9; über seine Schenkung des Hofes Bigy an Kloster Sankt Arnulf mit Bruder Hugo, Pertz p. 214, siehe unten.], war bei dem Tode Pippins immerhin schon 20 Jahre alt: also waffenreif und nach fränkischem Recht volljährig.
Schieffer Rudolf: Seite 36,38
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"Die Karolinger"
Plektrud
ließ ihren Stiefsohn Karl
in Gewahrsam nehmen und leitete unter Berufung auf Pippins
letzten
Willen eine Herrschaftsordnung in die Wege, nach der ihr Enkel
Theudoald
als Hausmeier König
Dagoberts III. vorwiegend in
Neustrien und sein Vetter Arnulf, einer
der Söhne Drogos,
mit dem Titel eines dux in Asutrien fungieren sollten, ihr
selbst aber von Köln aus, wo sie sich niederließ, dir höchste
Autorität verblieb.
Erst recht zu den Verlierern zählte der dux
Arnulf, Drogos Sohn, der 714/15 im Bunde mit Plektruds
anderen Enkel Theudoald Karl Martell zur Seite zu schieben
versucht hatte und 723 zusammen mit einem ungenannten Bruder in
der Haft des Stiefonkels umkam.
Werner Matthias: Seite 250-253,263-265
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"Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger"
Bei der Frage nach der Identität von AdelasVerwandter
Plektrud
mit der Gattin
Pippins II. galt als ein derartiges
Argument von erheblicher Beweiskraft lange Zeit die Beobachtung, daß
Pippins
II. Enkel Arnulf
und
Pippin
der Jüngere in Bitburg bzw. in
Besslingen begütert gewesen seien.
720/21 übertrug Pippins
II. und Plektruds Enkel
Arnulf
an das Kloster Echternach
petituram I vinee cum vinitore Warinhero et domo et terra sua in monte
Clotariense. Die Erbgüter Adelas in Klotten seien an ihre
Tochter Gerelind, diejenigen Plektruds an ihren Enkel Arnulf
gefallen.
Zu den Söhnen seines Halbbruders
Drogo,
den Enkeln Pippins II. und Plektruds, hatte
Karl ein
zwiespältiges Verhältnis: Während er den 713/15 zum Kleriker
geweihten
Hugo
durch Übertragung einer Reihe von Bistümern und wichtiger Abteien
in den nordwestlichen Reichsteilen nach 718 zum Garanten seiner Herrschaft
in Neustrien machte, ließ er den dux Arnulf und einen
weiteren, namentlich nicht bekannten Sohn Drogos 723 in Haft
nehmen und wohl auch beseitigen [Vgl. ebd. Seite 34 und Hlawitschka;
Studien Seite 51f. Über die Ereignisse berichten in knappen Worten
die sog. kleinen frühkarolingischen Annalen, vgl. etwa Annales Nazariani
a. 723 SS 1 Seite 25. Neuausgabe bei W. Lendi, Untersuchungen zur frühalemannischen
Annalistik. Die Murbacher Ananlen (= Scrinium Friburgense 1, 1971) Seite
149: duo filio Drogonis ligati. arnoldus et unus mortuus;
ähnlich die Annales Alamannici a. 723, ebd. Seite 148, und
die Annales Mosellani a. 723 SS 16 Seite 494. Neben
Hugo
und Arnulf sind mit einiger Wahrscheinlichkeit auch ein Gottfried
und ein Pippin als Söhne Drogos zu erschließen,
von denen wohl einer der 723 erwähnte war, die aber beide gleichfalls
nicht mehr in der Überleiferung auftauchen, vgl. Hlawitschka, Vorfahren
Seite 80 Anm. 29 und Dens., Studien Seite 52.
Auch das weitere Schicksal Arnulfs
ist nicht bekannt. Es ist zu vermuten, daß er, wenn er nicht ebenfalls
in der Haft verstarb, so zuletzt Hlawitschka Seite 51, sein Leben hinter
Klostermauern verbrachte, zumindest aber keinen politischen Einfluß
mehr erlangte. Arnulf ist 716/17 als
dux
und als Schenker
an Echternach bezeugt, Wampach 1,2 Nr. 25 und 29 Seite 62,70.
Karl Martell
beließ
ihn also nach seinem Herrschaftsantritt 717/18 zunächst in seiner
Stellung als dux - wobei es möglicherweise zu einer zeitweiligen
Annäherung kam, vgl. Semmler Seite 20, der hierfür allerdings
von einer unzutreffenden Datierung der Urkunden Wampach 1,2 Nr. 27 und
29 ausgeht -, entmachtet ihn aber zu einem Zeitpunkt, als seine eigenen
Söhne offensichtlich das Mündigkeitsalter erlangt hatten, vgl.
Semmler Seite 331 mit Anm. 243.
Nicht aufrechtzuerhalten ist die
von Breysig (wie Anm. 322) Seite 45f und neuerdings wieder von Eckhardt,
Studia Seite 128ff vertretene Annhame, daß der von Pippin II.
714 zum Hausmeier bestellte Sohn seines jüngeren Sohnes
Grimoald,
Theudoald,
nach 717/18 in nähere Verbindung zu Karl Martell getreten sei.
Sie beruht auf einer verfehlten Deutung der Zeugnisliste von D Arnulf 11
Seite 99 = Gysseling/Koch Nr. 173 Seite 305f.
Theudoald starb offensichtlich
bald nach seiner am 26.9.715 bei Compiegne erlittenen Niederlage gegen
die Neustrier vgl. Semmler Seite 6 mit Anm. 40 und Hlawitschka Seite 54f.
Schließt man aus dem unten zitierten Passus der Urkunde
Pippins
II. und Plektruds von 714 auf noch weitere Söhne Grimoalds,
sind deren Namen und Schicksal unbekannnt; vgl. dazu Hlawitschka,
Vorfahren Seite 78 Anm. 394.
Eine andere Deutung schlägt Jarnut Seite 350f. vor.
Ausgehend von der Annahme, Adelas
Schwester Regentrud
habe aus erster Ehe Pilitrud,
die Tante von Karl Martells Gemahlin Swanahild,
zur Tochter gehabt und sei in zweiter Ehe mit dem Bayern-Herzog
Theodebert verheiratet gewesen, nimmt er an, daß auch "Swanahild
zur Sippe Irminas
von Oeren gehörte". Da Karl Martell Swanahild nach
seinem Sieg über
Plektrud und ihre Enkel heiratet, hält
es Jarnut, gestützt darauf, "daß sowohl Karl Martell
als auch sein Sohn,
König
Pippin, Nachkommen Hugberts
und Irminas heirateten" (Seite 31), für durchaus wahrscheinlich,
daß
Karl durch seine Heirat mit Swanhild
"die Unterstützung jener Familie erreichen wollte, deren überragende
Bedeutung für die fränkische Geschichte eben diese Heiraten unterstützten.
Erscheint es an sich bereits als historisch wenig wahrscheinlich, daß
Karl,nachdem
er die nicht in den geistlichen Stand eingetretenen Enkel
Plektruds
beseitigt bzw. entmachtet hatte, diesen Schritt mit der Heirat einer Enkelin
von Plektruds nach Bayern verheirateter Schwester Regentrud
gleichsam wieder wettmachen wollen, so beruht die von Jarnut vorgeschlagene
Deutung, wie der Gang der vorherigen Untersuchung zeigt, vor allem auf
zahlreichen nicht näher begründeten, sich gegenseitig wiederum
bedingenden Hypothesen. Daß
Swanhild eine Verwandte Karl
Martells über
Plektrud Sippe war, läßt sich,
geht man von den sicheren personengeschichtlichen Zeugnissen zu Plektrud
und Swanhild aus, weder im einzelnen absichern noch auch
nur annähernd wahrscheinlich machen, siehe oben Seite 226ff mit Anm.
230 und 234.].
Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
Seite 513 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter
den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Offergeld
Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen
Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 301,302,303,307
- Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher
Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 51 - Schieffer
Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992,
Seite 36,38 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue
Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel
3 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger.
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 100,102,131,135,250-253,263-265,278
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