Sohn des Langobarden-Königs
Desiderius und der Ansa
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 144
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Adelchis, König der Langobarden
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†
Sohn des letzten langobardischen Königs Desiderius und der Ansa
Geburts- und Sterbedatum unbekannt, seit August 759 Teilhaber
an der Königsherrschaft seines Vaters (gemeinsamer Titel in den
Urkunden: Flavius Desiderius et
Adelchis
viri excellentissimi reges). Im Mai/Juni 774 wurde er zusammen mit
seinem Vater von KARL DEM GROSSEN seiner
Königswürde beraubt. Während
Desiderius
in
Pavia den fränkischen Invasoren noch Widerstand leistete, hatte sich
Verona, wohin Adelchis gegangen war,
frühzeitig ergeben; Adelchis gelang
jedoch die Flucht nach Byzanz, wo er politisches Asyl erhielt und mit dem
Titel eines Patricius abgefunden wurde. Seine Bestrebungen zur Wiedererlangung
der langobardischen Königswürde scheiterten endgültig
788, als ein in Kalabrien gelandetes byzantinisches Expeditionskorps vom
beneventanischen Fürsten Grimoald I. mit spoletanischer und
fränkischer Hilfe geschlagen wurde. Das weitere Schicksal des
Adelchis
ist unbekannt. Sein idealisiertes Nachleben im 19. Jahrhundert ist vor
allem durch die historische Tragödie Manzonis geprägt (1820).
ATHALGIS
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† nach
788
Athalgis war Kronprinz
und Mitregent seines Vaters zu Verona gewesen, wo er sich 774
ergeben mußte. Er rebellierte in der Folgezeit mehrmals und wurde
von Byzanz gefördert. Er wurde als bärenstark und sehr verklärt
überliefert, wurde 788 nochmals im Gefolge KARLS
DES GROSSEN im Krieg gegen Byzanz in Italien erwähnt.
Literatur:
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Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis
im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1983 Seite 286,288,297 - Schneider, Reinhard: Königswahl und
Königserhebung im Frümittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge
bei den Langobarden und Merowingern, Anton Hiersemann Stuttgart 1972 Seite
62,252 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs-
und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994
Tafel 226 -