Ältester Sohn des Fulcone Zaccaria und der
Giulietta
Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 432
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Zaccaria, Benedetto
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+ 1307
Genua
Erstgeborener von Giulietta und Fulcone
Begegnet 1256 als Mitglied des Rates der Kommune Genuas.
In der Folge bekleidete er weiterhin öffentliche Ämter und wandte
sich merkantilen Aktivitäten zu. Zwischen 1259 und 1284 ließ
er sich in der Levante nieder, begab sich in die Dienste Kaiser
Michaels VIII. Palaiologos und erwarb sich dessen Sympathien.
Gemeinsam mit seinem Bruder Manuele erhielt er vom Kaiser gegen
Tribut Phokaia und dessen reiche Alaunvorkommen, aus deren Ausbeutung
die ZACCARIA enorme Gewinne zogen. 1282 nahm er an einer byzantinischen
Gesandtschaft nach Kastilien und Aragon teil, kehrte einige Jahre später
nach Genua zurück und wandte sich wieder der Stadtpolitik zu. 1284
wurde er zum Kommandanten von 30 Galeeren ernannt und hatte entscheidenden
Anteil am Sesieg Genuas gegen Pisa bei der Insel Meloria. Zwei Jahre danach
leitetete er ein Flottenkontingent gegen dei Korsaren und stieß bis
Tunis vor. 1287 eroberte und zerstörte er Porto Pisano, 1288 besetzte
er Tripoli. Der in diesen siegreichen Unternehmungen erworbene Ruhm und
sein in der Levante angehäufter Reichtum erregten in seiner Heimatstadt
Mißgunst und Neid. Vielleicht aus diesem Grund oder aber um neue
Erfahrungen zu sammeln, trat er 1291 in den Dienst König
Sanchos IV. von Kastilien, der ihn zum "almirante major"
(Großadmiral) ernannte und ihm einige Ländereien zu Lehen
gab. 1294 wurde er Admiral König Philipps
IV. des Schönen von Frankreich, der eine Flotte gegen Flandern
ausrüstete. Später kehrteer in die Levante zurück, um gegen
de Sarazenen zu kämpfen und eroberte Chios. Bei seinem Tod hinterließ
er seinem - zum Gedenken an seine Vertrautheit mit Kaiser
Michael VIII. Palaiologos
- Paleologo genannten Sohn sein Vermögen.
Die Kommune von Tripolis wollte mit der Dynastie nichts
mehr zu tun haben. Stattdessen stellte sie sich unter den Schutz der Republik
Genua. Ein Bote begab sich nach Genua, um den Dogen zu unterrichten, und
dieser entsandte unverzüglich den Admiral Benito Zaccaria mit
fünf Galeeren, um mit der Kommune eine Vereinbarung zu treffen. Zaccaria
verlangte
bei seinem Eintreffen einen Vertrag, der den Genuesen zahlreiche zusätzliche
Straßen in Tripolis sowie das Recht auf einen eigenen Podesta zur
Regierung ihrer Niederlassung einräumte, indes er seinerseits sich
für die Freiheit und Vorrechte der Kommune verbürgte. Aber die
Bürger von Tripolis begannen sich zu fragen, ob Genua wirklich ein
uneigennütziger Freund sein werde.
Ohne die Genuesen vorher zu unterrichten, schrieb die
Kommune ihr nach Akkon und erbot sich, sie anzuerkennen, wenn sie bereit
sei, ihrerseitzs die rechtliche Stellung der Kommune zu bestätigen.
Lucia verständigte schlauerweise Zaccaria, der sich in Ayas
befand, wo er einen Handelsvertrag mit dem König von Armenien abschloß.
Er eilte nach Akkon, um sich mit ihr zu besprechen. Sie erklärte sich
bereit, die Vorrechte sowohl der Kommune als auch Genuas zu bestätigen,
und wurde unter dieser Voraussetzung als Gräfin von Tripolis anerkannt.
Ihre Fahnenflucht beunruhigte die Genuesen, deren Admiral
Zaccaria
befürchtete, sie könnten versuchen, einige seiner Schiffe zu
stehlen. Auch er rief seine Leute ab, und sie verließen die Stadt
mit allem, was sie noch zu retten vermochten. Ihr Abzug stürzte
die Christen in völliges Durcheinander; und an jenem Morgen, dem 26.
April 1289, befahl der Sultan einen allgemeinen Sturmangriff.
Der alte genuesische Admiral Benito Zaccaria,
der einstmals Podesta von Tripolis gewesen war, schrieb seine Ansichten
über die erforderlichen Flottenstreitkräfte auf.
Kiesewetter, Andreas: Seite 85,367
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"Die Anfänge der Regierung König Karls II.
von Anjou (1278-1295). Das Königreich Neapel, die Grafschaft Provence
und der Mittelmeerraum zu Ausgang des 13. Jahrhunderts."
Wahrscheinlich im Herbst 1281 wurde zwischen dem Genuesen
Benedetto
Zaccaria, der als Gesandter des Michael
Palaiologos in Aragon anwesend war, und Johannes von Procuda
ein aragonisch-byzantinischer Subsidienvertrag geschlossen.
Natürlich wurde auch die Frage nach dem eigentlichen
geistigen Urheber dieser Schrift gestellt, da Karl
II. von Anjou allein kaum als Autor des Traktats angesehen werden
kann. Bratianu sah in dem genuesischen Admiral Benedetto Zaccaria
den eigentlichen Initiator des Kreuzzugsplanes des Königs, der die
entsprechenden Ideen und Anregungen gegeben habe. Obwohl der Genuese im
Sommer 1289 tatsächlich in Neapel anwesend war und auch mit dem König
zusammengetroffen sein könnte, muß die These von seiner Rolle
als Initiator des "Conseils" aufgrund fehlender Quellen reine Spekulation
bleiben.
oo N.N.
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Kinder:
Paleologo
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Literatur:
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Kiesewetter, Andreas: Die Anfänge der Regierung
König Karls II. von Anjou (1278-1295). Das Königreich Neapel,
die Grafschaft Provence und der Mittelmeerraum zu Ausgang des 13. Jahrhunderts,
Matthiesen Verlag 1999 Seite 85,367 - Röhricht, Reinhold: Geschichte
des Königreichs Jerusalem (1100-1291). Verlag der Wagnerschen Universitäts-Buchhandlung
1898 Seite 716,904,995, 996,1002-1004 - Runciman, Steven: Geschichte
der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München
1978 Seite 1184-1186,1212 -