Ältester Sohn des Markgrafen
Wilhelm
der Ältere von Montferrat und der Judith
von Österreich, Tochter von Markgraf Leopold III.; Urenkel
von Kaiser
HEINRICH IV.; Vetter
Kaiser
FRIEDRICHS I.
und des
französischen
Königs Ludwig VII.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 790
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Mon(t)ferrat, Markgrafen von
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Auf den Spuren des Vater richteten zumindest drei
seiner
fünf Söhne ihr Interessen auf den Orient. Der Erstgeborene, Wilhelm,
genannt "Langschwert"
(Lungaspada),
seit 1176 verheiratet mit Sibylla,
der Schwester Balduins IV.,
König von Jerusalem, starb aber kurz darauf,
wahrscheinlich
durch Gift.
XIII. 272. WILHELM (VII) LONGASPATA,
Graf von Jaffa und Askalon
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* ca. 1140/45, † 1177 nach VI.
Gemahlin:
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1176
Sibille, Tochter Amalrichs I. von Anjou, Königs
von Jerusalem (siehe XIV. 57.)
†
1190 VII.
WILHELM VII. "LANGSCHWERT"
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†
1177
Graf von Jaffa und Askalon
1176
oo
SIBYLLE D'ANJOU, Tochter und Erbin des Königs
Amalrich I. von Jerusalem
† 1190
SIBYLLE, 1186 Königin
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† 1190
1176
oo WILHELM
VII. VON MONTFERRAT, Graf von
Askalon
und Jaffa
† 1177 ermordet
Balduin hatte im
Jahr
1175, wahrscheinlich auf Anregung König Ludwigs
VII. von Frankreich,
Wilhelm Langschwert,
den ältesten Sohn des Marquis von Montferrat, eingeladen,
nach Palästina
zu kommen und Sibylles Hand
anzunehmen.
Es war eine gute Wahl. Wilhelm
verfügte
über ausgezeichnete Verbindungen. Sein Vater war der reichste
Fürst
Nord-Italiens. Kaiser FRIEDRICH BARBAROSSA
und König
Ludwig waren seine Vettern.
Er selbst, wiewohl nicht mehr jung, war anziehend und stattlich genug,
um der lebenslustigen jungen Prinzessin zu gefallen. Er landete im
Oktober
1176 in Sidon. Bei seiner Trauung mit Sibylle,
einige Tage später, erhielt er die Grafschaften Askalon und
Jaffa
und
galt allgemein als der Erbe des Thrones. Aber die Hoffnungen,
die
sich auf seine Manneskraft und seine hochmögenden Beziehungen
gründeten,
erfüllten sich nicht. Zu Beginn der Jahres 1177 erkrankte
er
an Malaria. Die Krankheit zog sich einige Monat hin, und im Juni
starb
er. Im Spätsommer schenkte seine Witwe einem Sohn das Leben.
Die Familie MONTFERRAT besaß
hervorragende
Verbindungen nach dem Osten. Bonifaz'
Vater Wilhelm war als palästinensischer Grundherr
gestorben.
Von seinen Brüdern hatte Wilhelm Sibylle
von
Jerusalem geheiratet und war Vater des Kind-Königs
Balduin V. gewesen;
Rainer
hatte die Tochter des
Kaisers
Manuel
geheiratet und war in Konstantinopel ermordet worden; und Konrad
war
der Rretter von Tyros gewesen, der Herrscher des Heiligen Landes und
Vater
seiner gegenwärtigen Erbin.
Payne Robert: Seite 194
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"Die Kreuuzüge. Zweihundert Jahre Kampf um das
Heilige
Grab."
Sibylla war
unbeherrscht,
sie besaß kein Verständnis für die Verantwortung einer
Königin; sie mußte gezähmt werden. Für diese
Aufgabe
wurde Wilhelm Langschwert ausersehen, der Sohn des Markgrafen von
Montferrat, der als guter Feldherr galt. Er besaß ein
wildes Temperament,
konnte aber sehr ruhig und überlegt handeln, wenn es seinen
Zwecken
diente. Wilhelm Langschwert eignete sich vorzüglich dazu,
Sibylla
im
Zaune zu halten und ein Königreich zu regieren.
Unglücklicherweise
starb Wilhelm drei Wochen nach der Hochzeit an Malaria. Sibylla
erwartete ein Kind von ihm.
1176
oo 1. Sibylle von Jerusalem, Tochter des
Königs
Amalrich I.
1159 † 1.10.1190
Kinder:
Balduin V. König von Jerusalem
1177 † September 1186
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des
Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 19 Seite 39 -
Mayer,
Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart
Berlin Köln 1965 Seite 119 - Payne Robert: Die
Kreuuzüge.
Zweihundert Jahre Kampf um das Heilige Grab. Albatros Verlag
Düsseldorf
2001 Seite 194 - Röhricht, Reinhold: Geschichte des
Königreichs
Jerusalem (1100-1291). Verlag der Wagnerschen
Universitäts-Buchhandlung
1898 - Runciman Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Seite
712,887
- Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur
europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische
Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und
Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 459 - Thiele, Andreas:
Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 171 - Weller
Tobias: Die Heiratspolitik des
deutschen
Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag
Köln
Weimar Wien 2004 Seite 224 -